Achtes Kapitel

[40] Der Abend war schön, Hermann beschloß denselben im Freien zuzubringen. Draußen vor dem Tore zwischen grünen Hecken, unter mächtigen Kastanienbäumen sah er ein blaues Schieferdach. Spitzbogen, Kreuze und hohe schmale Fenster überzeugten ihn, daß das kleine einsame Gebäude eine Kapelle sei; er erinnerte sich, von einem weit und breit berühmten Marienbilde gehört zu haben, welches hier den Gläubigen seine Wunder spendete.

Die Neugier führte ihn in das Heiligtum; leise trat er durch die nie verschloßne Pforte. Der den katholischen Kirchen und Betörtern eigentümliche Geruch, welcher vom zersetzten Weihrauchs- und Lichterdampfe herrührt, schlug ihm entgegen. Sammet, Borten, Blumen von gesponnenem Gold und Silber, Schmelzwerk, und was sonst die Andacht zur Zier verwendet, prangten um den geschmückten Altar. Zwischen diesen glänzenden Dingen nahm sich freilich das von Dunst und Alter gebräunte Bild der Mutter Gottes nicht sonderlich aus.

Indessen bewegte ihn ein eigner Anblick. Dieses Bild erzeigte sich besonders Gichtkranken hülfreich. Da hatten nun die Reicheren, welche die Befreiung von ihren Leiden hier erbetet, silberne Votivglieder geschenkt; kleine blinkende Arme und Füße hingen in großer Anzahl um die himmlische Helferin. Die Armen, welche Silber zu schenken unvermögend waren, stellten ihre Krücken als Denkzeichen hin. Zu Hunderten standen die unnötig gewordnen Notbehelfe rechts und links vom Altar.

»Sie ist zur Fabel geworden, diese Religion der Wunder«, sagte Hermann für sich, »aber sie ist eine rührende Fabel.«

Er sah zwei Betende in der Kapelle und erkannte den Herzog und die Herzogin, die hier ihre Abendandacht verrichteten. Sonst war niemand darin. Als sie sich erhoben, trat Hermann mit einer unwillkürlichen Bewegung hinter ein Seitentabernakel zurück. Die Herrschaften setzten sich auf die Bänkchen ihrer Betpulte.

»Man weiset uns an, Gott einzig um geistige Dinge zu bitten«, sagte die Herzogin. »Heute muß ich gestehn von dieser Vorschrift abgewichen zu sein. Ich habe dem Herrn nur allein[40] die Bitte vorgetragen, uns die Spur der unglücklichen Johanna zu zeigen.«

»Ich denke«, versetzte der Gemahl, »daß die Ehre unsres Hauses und das Schicksal eines verirrten Wesens wohl auch Dinge sind, von denen man zu dem höchsten Ordner der menschlichen Angelegenheiten reden darf.«

»Glaubst du, daß wir morgen auf dem Falkenstein etwas von ihr hören werden?« fragte die Herzogin.

»Wenn ich aufrichtig sprechen soll, nein«, erwiderte der Gemahl. »Der Entführer ist schlau genug, und der alte Amtmann, dem ich längst nicht mehr traue, war vermutlich mit ihm im Einverständnis. Er wird sich anstellen, als sei er selbst getäuscht worden. Lieb wäre es mir, wenn du den graden Weg nach Hause einschlügst, und mich mit Wilhelmi diese verdrießliche Seitentour allein abmachen ließest.«

»Nimmermehr!« rief die Herzogin. »Es müßte denn sein, daß meine Gegenwart euch in etwas Dienlichem hinderte. Ich bin doch auch schuld daran, daß die Unselige sich so weit vom rechten Pfade verlieren konnte, ich hätte sie vielleicht sanfter behandeln, ihr Herz mehr aufschließen sollen. Deswegen halte ich es für meine Pflicht, alle Mühsale und Verlegenheiten, die sie uns verursacht, mit tragen zu helfen.«

»Wer hat hier Schuld?« sagte der Herzog. »Der, welcher eigentlich für die Fehltritte einer zügellosen Natur verantwortlich ist, liegt im Grabe. Die Sünden der Väter werden heimgesucht an den unsträflichen Kindern; ich mache mich auf schmerzliche Dinge gefaßt.«

Hermann hörte noch manches, was sich auf das Hausgeschick bezog, dessen diese Reden gedachten. Er fühlte sich in seiner gezwungnen Horcherrolle sehr gepeinigt. Wenn man ihn beim Hinausgehn sah, in welchem Lichte mußte er erscheinen? Und doch war es jetzt unmöglich geworden, unbemerkt aus der Kapelle zu schlüpfen.

Die Herzogin stand plötzlich auf, ergriff ihren Gemahl bei der Hand und sagte mit einiger Leidenschaftlichkeit: »Du mußt mir etwas versprechen. Ich weiß, daß du talentvolle junge Männer gern an dich heranziehst. Tue mir den Gefallen, und halte uns unsre heutige Bekanntschaft fern.«[41]

Ihr Gemahl sah sie verwundert an. »Wie kommst du darauf?« fragte er.

»Es ist eine Grille«, erwiderte sie, »und ich mag ihr keine Wichtigkeit beilegen. Aber tue mir den Gefallen, und lade diesen jungen Mann nicht über unsre Schwelle.«

»Man sollte sich bei seinen Handlungen eigentlich durch Grillen nicht leiten lassen!« rief der Herzog. »Er ist der Sohn eines Manns, dem mein Vater die größten Verpflichtungen hatte; Verpflichtungen, die nach hingeworfnen Äußerungen zu schließen, ganz eigner, sonderbarer Art gewesen sein müssen. Er rennt ohne Zweck und Ziel durch die Welt. Ich hatte daran gedacht, ihn nützlich zu beschäftigen. Indessen gehn mir deine Wünsche über alles, und er mag sich daher selbst in der Irre zurechtfinden.«

Sie standen jetzt kaum zwei Schritte von Hermann, und er sah der Fürstin in das schöne regelmäßige Antlitz. »Hätten wir doch unsre Pferde bei der Hand«, sagte sie. »Ein Ritt am Flüßchen müßte in dieser Kühle sehr behaglich sein.«

»Ich habe leider keinen Bedienten mitgenommen, den wir nach dem Gasthofe schicken könnten«, erwiderte der Herzog.

»Laß uns eine Strecke zu Fuß spazieren.«

Als sie die Kapelle verlassen hatten, trat Hermann aus seinem Verstecke hervor. »Was hat sie gegen mich?« fragte er bitter und wehmütig. Es war ihm so neu, in der Damenwelt etwas wie Abneigung zu finden, daß er sich nicht wohl darein zu schicken wußte.

Er trat in die Türe der Kapelle, und sah die Herrschaften zwischen wallenden Kornfeldern gehn. Der Schmerz kleidete sich bei ihm leicht in den Scherz. Er strich sich über die Augen, wischte eine Träne aus, und rief: »Weiset ihr den Gast zurück, so werdet ihr doch den Bedienten nicht verschmähn.«

In fünf Minuten hatte er das Wirtshaus erreicht. Er stöberte den Reitknecht Wilhelm auf, und hieß ihn satteln; der Herzog befehle die Pferde. Er wollte ihm die Gegend beschreiben, wo sein Herr lustwandelte, der Reitknecht ließ ihn aber nicht ausreden, sondern schlug sich mit beiden Fäusten in das Gesicht, welches von den Stößen des Wirts schon blau genug war, und rief: »Ich bin aus dem Dienst, wenn die Herrschaft mich so zu[42] sehn bekommt.« Vergebens stellte ihm Hermann vor, morgen bemerke der Herzog ja doch sein geschwollnes Antlitz, und erfahre mithin die Sache. Der Reitknecht dachte wie ein Wilder nicht über den heutigen Tag hinaus.

Hermann sah, daß mit dem Menschen nichts anzufangen war. »Was tut's, ob mich das Nest für einen Narren hält?« rief er. »Sattelt, Wilhelm, ich will den Herrschaften die Pferde bringen.« Diese Großmut schlug dem Kerl bis auf die Seele durch, er küßte Hermann inbrünstig die Hand, und sattelte weinend die Rosse. Bald trabte jener auf einem gedrungnen Polacken, den Zelter der Herzogin, und den Fuchs des Herzogs an der Hand führend, davon, zum Erstaunen des Wirts, dem dieser Gast ein Rätsel war und blieb.

Als die Herrschaften den Hufschlag hörten, wandten sie sich um, und machten verwunderte Gesichter. Er war rasch vom Pferde, trat, die Tiere führend, zu jenen, und sagte schnell, um die Entdeckung des wahren Zusammenhangs zu verhüten:

»Ich sah Ew. Durchlauchten im Felde spazieren, ich dachte, daß ein Ritt vielleicht angenehmer sein möchte, habe ich mich geirrt, so bringe ich die Pferde zurück. Den Reitknecht konnte ich nicht finden, ich erlaubte mir deshalb, selbst den Stallmeister zu machen.«

Der Herzog fixierte ihn, und versetzte nicht ohne eine gewisse Schärfe: »In wie vielen Gestalten wird man Sie denn noch zu sehn bekommen?«

»In jeder, welche schicklich ist, Ew. Durchlaucht Dienste zu leisten«, sagte Hermann trocken.

Man sprengte durch Wiesen und lichte Baumplätze. Hermann hielt sich streng mehrere Schritte zurück. Da der Weg breit genug für drei war, so forderte ihn der Herzog auf, Front zu machen. »Der Platz des Dieners ist hinter den Gebietern«, erwiderte er, und blieb, wo er gewesen, der schlanken Reiterin vor ihm im stillen grollend.

Es war dunkel, als man zurückkehrte. Hermann half vor dem Gasthofe der Herzogin vom Pferde. Sie flüsterte ihm, als sie ins Haus ging, zu: »Ich habe noch mit Ihnen zu reden.«

In der Dämmerung stand er ihr bald in ihrem Zimmer gegenüber. Sie ging nach ihrer Schatulle, holte eine Rolle, drückte sie[43] in seine Hand und sagte: »Sie haben mir heute morgen von einem unglücklichen Mädchen erzählt. Hier ist Geld. Finden Sie den Vater ab, bringen Sie das Kind anständig unter; wenn ich späterhin gute Zeugnisse zu sehn bekomme, so will ich die Verlaßne selbst aufnehmen.«

Hermann weigerte sich, das Geld anzunehmen. »Ich bin Ew. Durchlaucht unbekannt, und kann mir nicht schmeicheln, Ihr Vertrauen schon in dem Maße zu verdienen, um der Depositar einer so großen Summe sein zu können.«

»Was meinen Sie?« fragte die Herzogin befremdet. »Sie sind brav und klug, und Ihr Name hat für unser Haus einen guten Klang. Leben Sie wohl! Wir sehen uns wohl schwerlich wieder!«

Sie machte ihm ein Zeichen, daß er entlassen sei. Er ging, und wußte nicht, was er von ihrer Abneigung und von dem letzten Lobe denken sollte.

Man setzte sich in der größeren Stube, die den Salon vorstellen mußte, zum Spiel. Nachdem einige Partien gemacht waren, sagte die Herzogin: »Wir treiben die Sache so ernsthaft, daß, wenn uns jemand sähe, der uns nicht kennt, dieser glauben müßte, die bunten Blätter lägen bei uns zu Hause beständig auf dem Tische.«

»Das Spiel ist in eine unverdiente Mißachtung gefallen und bis jetzt durch nichts Besseres ersetzt worden«, sagte Wilhelmi. »Grade die mäßige Aufmerksamkeit, die es fordert, das Zählen und Anlegen ist wohltätig. Es hält uns in einem heilsamen Mittelzustande zwischen Anspannung und Zerstreuung.«

»Unser Freund sagt wieder Schmeicheleien eigner Art!« rief der Herzog. »Weil wir zu geistlos sind, miteinander zu reden, müssen wir spielen.«

»Ich verwahre mich gegen alle besondren Auslegungen, gnädigster Herr«, versetzte Wilhelmi. »Sie wissen, daß es meine Schwachheit ist, gern im allgemeinen zu reden. Und das darf ich denn doch wohl behaupten, daß unsre deutsche Gesellschaft meistenteils ein wunderbares Gesicht macht, welches nicht schöner geworden ist, seitdem man die Tische mit den Markenkästchen entfernt, und an ihre Stelle die Musikpulte und die Lesebrettchen geschoben hat. Sonst kam man zusammen,[44] ganz einfach und aufrichtig, ein Spielchen zu machen, man freute sich auf seine Partie, der Abend wurde dadurch kürzer, späterhin gelang wohl ein heitres Gespräch an runder vertraulicher Tafel. Jetzt strömt das Verschiedenartigste in die erleuchteten Säle, Menschen, die keinen Ton leiden mögen, die man, wollten sie aufrichtig reden, mit Gedrucktem und Geschriebnem, wer weiß wie weit, jagen könnte, Leute, die an nichts Wissenswürdigem einen wahren Anteil nehmen, dieser bunte Jahrmarkt flutet zwischen Musik, Vorlesen und sogenannter geistreicher Unterhaltung hin und her, mit erlognem Interesse, mit scheinbarer Erhebung. Jeder Vernünftige, welchen sein Unstern in dieses Getreibe wirft, seufzt im stillen:

,Ach! ständen doch die Kartentische erst wieder da!‹ Ich erinnre mich von meiner letzten Geschäftsreise eines solchen Festes. Ein alter General, dem man die Pein ansehen konnte, saß traurig in einer Fenstervertiefung, und klagte, sich unbelauscht glaubend, in seinem eigentümlichen Deutsch über die verwünschte Bücher- und Singemode. Gleich darauf war ein Hauptaktus beendigt; ein geckenhafter Mensch trat an den Gelangweilten hinan, und der alte Degenknopf mußte sich nun zwingen, in den Enthusiasmus des Windbeutels einzustimmen.«

»Welche Predigt!« rief die Herzogin. »Was dergleichen kleine Torheiten nur groß schaden!«

»Was sie schaden?« sagte Wilhelmi. »Ich glaube, daß sie mit dazu beitragen, den Zustand allgemeiner Heuchelei hervorzubringen, der recht eigentlich das Kennzeichen unsrer Zeit ist. Wir Deutschen sind ein häusliches und bürgerliches Volk, ehrwürdig durch einen einfachen Sinn, durch gesunden Menschenverstand. Was man Geist nennt, ist nur das Erbteil einzelner, nicht der Nation. Am allerwenigsten kann man sagen, daß das Gefühl für das Schöne bei uns so häufig verbreitet sei, als man jetzt sich und andern einbilden will. Wir sind und bleiben Barbaren, und wollen die Musen und Grazien, wie jener König in Phokis, immer gleich einsperren, wenn sie ja einmal bei uns einkehrten. Darum wiederhole ich: Ständen doch die Kartentische erst wieder da!«

»Und vergessen, daß Sie an einem sitzen«; sagte der Herzog. »Sie hätten längst mischen sollen. Dieses Schelten auf die Zeit,[45] auf unsre Zeit! Gehören Sie denn nicht auch zu ihr, Sie mit Ihren trüben Ansichten eben recht zu ihr? Es ist charakteristisch, daß wir immer von der Zeit reden, von unsrer Zeit. Wo fängt sie denn an, und was hat sie eigentlich so Besondres, wenn wir einmal ganz auf den Grund gehn wollen?«

»Sie spielt Komödie, wie keine andre«, sagte Wilhelmi. »Die alten Jahrhunderte haben uns ihre Röcke hinterlassen, in die steckt sich die jetzige Generation. Abwechselnd kriecht sie in den frommen Rock, in den patriotischen Rock, in den historischen Rock, in den Kunstrock, und in wie viele Röcke noch sonst! Es ist aber immer nur eine Faschingsmummerei, und man muß um des Himmels willen hinter jenen würdigen Gewändern ebensowenig den Ernst suchen, als man hinter den Tiroler- und Zigeunermasken wirkliche Tiroler und Zigeuner erwarten soll. Was aus unsrer Jugend, die so recht vom Geiste der Gegenwart durchsogen ist, werden mag, ist in der Tat schwer abzusehn. So ein junger Mensch von heute steht im vierundzwanzigsten Jahre fertig da, alles ward ihm leicht und mundrecht gemacht, im Fluge hat er den Schaum von der Oberfläche der Dinge abgeschöpft. Daß der Mensch nur durch Erfahrung, unter Arbeit und Not zu irgendeiner Erkenntnis gelangen kann, daß man durch das Kleine sich lange Jahre hindurchwinden muß, bevor man das Größere zu verstehn imstande ist, daß nur das wahrhaft besessen wird, was errungen, ermüht und erlitten wurde, wer möchte dergleichen Dinge jetzt aussprechen? Die wohlfeilen Kommunikationsmittel fördern den jungen Weisen in reißender Schnelligkeit durch alle Lande, er ist durch den Vatikan gestrichen, nun ward er ein Kunstkenner, er hat den Tunnel angesehn, seitdem versteht er sich auf Mechanik. Benjamin Constant sprach mit ihm ein paar höfliche Worte – der Politiker war ausgebrütet. Bescheidenheit, Gehorsam, Unterordnung, Zweifel an der eignen Unfehlbarkeit sind ihm Ammenmärchen, Großmutterschwächen. Überall und nirgends zu Hause, kehrt er zurück ins Vaterland, ein Riese an Sicherheit, der aber bei jedem Schritte ausgleitet, kluge Reden hält er über gute Lebensart ...«

Ein herzliches Lachen unterbrach den schwarzgalligen Redner. »Daher der Zorn!« rief die Herzogin. »Der arme Hermann![46] Sie haben doch ein rachsüchtiges nachtragendes Gemüt, Wilhelmi!«

Währenddem der Herzog den Spott seiner Gemahlin fortsetzte, wurde ein Billet an Wilhelmi abgegeben. Dieser wollte es ungelesen einstecken. »Öffnen Sie doch, es könnte etwas Eiliges sein«, sagte der Herzog. Wilhelmi brach auf und rief:

»Von unsrem Abenteurer!« Er las folgende Zeilen:

»Es ist mir eine unerträgliche Empfindung, in dem hohen und freundlichen Kreise, welcher mich einige Stunden in seiner Mitte duldete, eine herbe Nachwirkung befürchten zu müssen. Ich habe mich gegen Sie vergangen, und ich gestehe Ihnen mein Unrecht aufrichtig ein. Die Unart des Jünglings kann einem Manne, wie Sie sind, nicht empfindlich sein. Aber um meinetwillen und zu meiner Beruhigung lassen Sie mich glauben, daß Sie mir vergeben. Ich möchte an den heutigen Tag so gern ganz heiter zurückdenken, und ich kann es nicht, wenn Sie mir wegen meiner Torheit zürnen.«

Der Herzogin Antlitz glänzte vor Freude. Der Herzog sagte: »Ich hoffe, du hältst mich wegen des braven Jungen nicht beim Worte«; und Wilhelmi rief mit der Gutmütigkeit, die sich bei den Hypochondristen einstellt, wenn sie tüchtig auf die Welt geschmält haben, aus: »So möchte ich mich wohl alle Tage in einem Menschen irren!«

Quelle:
Karl Immermann: Werke. Herausgegeben von Benno von Wiese, Band 2, Frankfurt a.M., Wiesbaden 1971–1977, S. 40-47.
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