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[182] Entfliehe nicht! du hörst ja keine Klagen;

Kein nasser Blick und keine Seufzer sagen,

Was tief mein Herz in sich verschließt.

Noch immer war mein einziges Verlangen,

Dieß Sonnenlicht zu sehn auf deinen Wangen,

In dieser Luft, die dich umfließt.


O könnt' ich nur, o könnt' ich, ungesehen,

Mein Leben lang an deiner Seite gehen,

Und Tag und Nacht dein Engel seyn!

Du solltest nichts von meiner Liebe wissen;

Ich wollte gern den Lohn der Treue missen,

Und bliebe doch auf ewig dein.

Quelle:
Johann Georg Jacobi: Sämmtliche Werke. Band 3, Zürich 1819, S. 182-183.
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