Jean Paul (Gemälde von Heinrich Pfenninger, 1798)
Jean Paul (Gemälde von Heinrich Pfenninger, 1798)

Johann Paul Friedrich Richter,

auch: Jean Paul

(1763–1825)

1763 als Sohn eines Pfarrers in Wunsiedel geboren, bricht Johann PaulFriedrich Richter das in Leipzig begonnene Theologiestudium ab undversucht sich unter kargen wirtschaftlichen Bedingungen als satirischerDichter. 1790 ereilt ihn eine sogenannte Todesvision, deren emotionaleAuswirkung ihn nachhaltig prägt. Aus Verehrung für Jean-Jacques Rousseauveröffentlicht er unter dem Pseudonym »Jean Paul« sein erstes größeresWerk: »Die unsichtbare Loge«. Dem Achtungserfolg folgt 1795 derendgültige Durchbruch mit dem Erziehungsroman »Hesperus«. Jean Paulschreibt in rascher Folge weitere große Romane, »Siebenkäs«, »Titan«,und schließlich seinen größten Erfolg, die »Flegeljahre«, die großenAnklang, vor allem beim weiblichen Publikum finden. Königin Luise lädtihn nach Potsdam ein, er begegnet Fichte, Schleiermacher, FriedrichSchlegel, Tieck und Bernhardi und lebt auf Einladung von Goethe undSchiller zeitweise in Weimar. Er wird Ehrenmitglied des Frankfurter»Museums«, Mitglied der Berlinischen Gesellschaft für deutsche Sprache,Ehrenmitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und dieUniversität Heidelberg verleiht ihm die Ehrendoktorwürde. 1825 stirbtJean Paul fast völlig erblindet in Bayreuth.