3. Aus dem Himmel


Rufin, am Himmelsthore

[39] Am Himmelsthor, sollt' auf Sanct Peter's Fragen

Rufin Bericht von seinem Glauben sagen;

»Bey Hofe nimmt man gern des Königs Meynung an,

Im Lande glaubt' ich so, wie jeder Unterthan.«

Freund deine Weisheit muß ich loben.

Doch zweyerley zu seyn, gilt nicht bey uns hier oben;

Dir wird als Unterthan der Himmel offen stehn,

In's Fegefeu'r mußt du als Hofmann gehn.


Indem sich nun Rufin bedacht,

Hat Peter schon die Thüre zugemacht;

Doch war er drum nicht ganz verloren,

Ihm öffnet Ariost das Paradies der Thoren.

Quelle:
Abraham Gotthelf Kästner: Gesammelte poetische und prosaische schönwissenschaftliche Werke, Theil 1 und 2, Teil 2, Berlin 1841, S. 39.
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