Das Notabene

[121] Nach Bellmann


Holt mir Wein in vollen Krügen!

(Notabene: Wein vom Sundgau)

Und ein Weib soll bei mir liegen!

(Notabene: eine Jungfrau)

Ewig hängt sie mir am Munde.

(Notabene: eine Stunde ...)


Ach, das Leben lebt sich lyrisch

(Notabene: wenn man jung ist),

Und es duftet so verführisch

(Notabene: wenns kein Dung ist),

Ach, wie leicht wird hier erreicht doch

(Notabene: ein Vielleicht noch ...).


Lass die Erde heiss sich drehen!

(Notabene: bis sie kalt ist)

Deine Liebste sollst du sehen

(Notabene: wenn sie alt ist ...)

Lache, saufe, hure, trabe –

(Notabene: bis zum Grabe).

Quelle:
Klabund: Das heiße Herz. Berlin 1922, S. 121-122.
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