Dreizehntes Kapitel

Von den freiwilligen Beiträgen

[398] Fr. Wen Gott mit Gütern gesegnet hat, was muß der noch außerdem, für den Fortgang des Kriegs, der geführt wird, tun?

Antw. Er muß, was er entbehren kann, zur Bestreitung seiner Kosten hergeben.

Fr. Was kann der Mensch entbehren?

Antw. Alles, bis auf Wasser und Brot, das ihn ernährt, und ein Gewand, das ihn deckt.

Fr. Wieviel Gründe kannst du anführen, um die Menschen, freiwillige Beiträge einzuliefern, zu bewegen.

Antw. Zwei; einen, der nicht viel einbringen wird, und einen, der die Führer des Kriegs reich machen muß, falls die Menschen nicht mit Blindheit geschlagen sind.

Fr. Welcher ist der, der nicht viel einbringen wird?

Antw. Weil Geld und Gut, gegen das was damit errungen werden soll, nichtswürdig sind.

Fr. Und welcher ist der, der die Führer des Krieges reich machen muß, falls die Menschen nicht mit Blindheit geschlagen sind?

Antw. Weil es die Franzosen doch wegnehmen.

Quelle:
Heinrich von Kleist: Werke und Briefe in vier Bänden. Band3, Berlin und Weimar 1978, S. 398.
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