Erste Scene.


[159] Harlequins Garten.


PRINZ ZED wandelt einher. O du göttliche Phantasie! wie schalkhaft und lieblich zauberst du mir die Reize der Schönen meiner Seele vor! Amor kam, und sieh! von dieser Tulpe nahm er die frische Röthe ihrer Lippen! Von diesen Rosen die liebliche Röthe ihrer Wangen! Von diesen Veilchen das schöne Blaue ihrer Augen! Von der Milch der jungen Kuh die Weiße ihres Busens! Von der schlanken Taille, ihrem Wuchs bin ich ganz bezaubert. Wenn ich diesem Ideal gefalle, das ich mir hier so lebendig träume, so bin ich so seelig wie der Schmetterling, der um die duftende Blumen flattert.


Quelle:
Friedrich Maximilian Klinger: Dramatische Jugendwerke. Band 3, Leipzig 1913, S. 159.
Lizenz:
Kategorien: