Dritte Scene.


[165] Colombine und Pedrilla.


COLOMBINE. Prinzeßin!

PEDRILLA. Gnädige Mama!

COLOMBINE. Du siehst heute gut aus, Prinzeßin von Trilinik!

PEDRILLA. Prinz Zed hats auch nicht an Schmeicheleyen fehlen lassen. Ich hab ihn im Neze, wie Sie's zu nennen belieben.

COLOMBINE. Heute wollen wir zu Prinz Seiden- Wurm, den mach nur recht verwirrt. Ich denke wir[165] wollens gut ausführen. Der philosophische Tölpel, dein Vater, hat allerley tolles Zeug im Kopf. Er wird alles verhunzen. Denn er thuts ohne mich. Diese Nacht hat er sich mit einem lumpigten Kerl eingeschloßen, ihm zu Fressen gegeben, und ihn wie den Wundermann von Rotonier hinausgeschikt. Gewiß hat er eine Staats-Revolution vor, die schief geht, denn ich habe meine Weisheit nicht dabey gehabt.

PEDRILLA. Er will mich zur Königin machen.

COLOMBINE. Kann schon Rath werden. Aber ich wills dem Prinz Seiden-Wurm erzehlen, weil er mich nicht dabey seyn läßt. Komm nur!


Quelle:
Friedrich Maximilian Klinger: Dramatische Jugendwerke. Band 3, Leipzig 1913, S. 165-166.
Lizenz:
Kategorien: