2.

[51] Der Mensch kann aber nur ein scheinbares, unsichres, nicht dauerhaftes Glück genießen, wenn durch diesen Genuß die Harmonie des Ganzen leidet und gestöhrt wird. Derjenige Mensch nun, welcher diese Rücksicht bey seinen Handlungen aus den Augen verliehrt und seinem scheinbaren Nutzen das Wohl des Ganzen aufopfert, handelt nach unmoralischen Grundsätzen, sträflich eigennützig und von den verschiedenen Arten eines solchen Eigennutzes soll in diesem Abschnitte geredet werden.

Quelle:
Adolph Freiherr von Knigge: Ueber Eigennutz und Undank. Leipzig 1796, S. 51.
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