7. Der rathende Teufel.
Mündlich aus Brodewin in d.U.M.

[276] Da war einmal ein Schmied, dem gings gar schlecht, denn er hatte nichts zu arbeiten und drum auch nur wenig zu beißen, darum ging er am Johannistage um Mitternacht hin zur Kirche und sah durch die Thür des Thurmes, denn dann kommt der Teufel. Der kam auch gleich darauf daher gefahren und der Schmied machte nun einen Bund mit ihm, daß er ihm zehn Jahre dienen solle, doch wurde die Bedingung gemacht, daß der Teufel während dieser Zeit alles rathen müsse, was ihm der Schmied aufgebe. Das war der Teufel zufrieden und diente ihm nun die vollen zehn Jahre, so daß der Schmied ein reicher, reicher Mann wurde; als die zehn Jahre nun aber beinahe um waren, kommt der Teufel auch eines Tages grade an, als der Schmied bei der Arbeit ist, der fragt ihn, er möge doch einmal rathen, was aus dem Eisen, das er eben hämmere, werden solle. Der Teufel sah hin und sagte: »Nun, was soll das wohl anders werden, als Stäkern für die Pflüger!« aber da war er geprellt und mußte davon ziehen, denn »diesmal, sagte der Schmied, sind's Schabmesser, um die Mulden auszukratzen!«

Quelle:
Adalbert Kuhn: Märkische Sagen und Märchen nebst einem Anhange von Gebräuchen und Aberglauben. Berlin 1843, S. 276.
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