102. Die gebannte Rehkeule.
Mündlich.

[106] Ein Jäger in der Gegend von Blankensee hörte eines Abends, wie die wilde Jagd in der Luft daher brauste, da legte er sich ins Fenster und rief wie zum Spott hinaus: »Nehmt mich mit, nehmt mich mit!« Aber kaum hatte er das gerufen, so flog auch eine Rehkeule zum Fenster hinein, mitten ins Zimmer, und die hat so übel gerochen, war auch auf keine Weise aus der Stube zu schaffen, daß alles zuletzt hat hinausgehen[106] müssen, da es vor Modergeruch nicht auszuhalten war.

Quelle:
Adalbert Kuhn: Märkische Sagen und Märchen nebst einem Anhange von Gebräuchen und Aberglauben. Berlin 1843, S. 106-107.
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