112. Der Spuk am Teufelssee.
Mündlich.

[117] Ein Mann aus Köpenick war einst am Johannistage nach Müggelsheim gefahren, hatte sich dort aber etwas verspätet, so daß es finster war, als er den Heimweg antrat. Wie er nun an den Teufelssee kommt, stutzen seine Pferde plötzlich und wollen nicht vorwärts, so daß ihm ganz unheimlich zu Muthe wird und er sie nun mit aller Macht antreibt; da bäumten sie sich auf und liefen in gestrecktem Lauf davon, aber in den Fichten ließ sich ein wunderbares Getöse hören, und allerhand seltsame Gestalten flogen zwischen den Bäumen dahin, so daß er Gott dankte, als er endlich glücklich nach Hause kam.

Auch Beckmann sagt am oben angeführten Orte »wie man vorgebe, daß dort zu Zeiten ein Getöse von Jagdhörnern und Gebell von Hunden gehört werde.«

Quelle:
Adalbert Kuhn: Märkische Sagen und Märchen nebst einem Anhange von Gebräuchen und Aberglauben. Berlin 1843, S. 117.
Lizenz:
Kategorien: