240. Das schwarze Pferd.
Kehrberg a.a.O. S. 34.

[254] N. Leutingeri Commentarii de Marchia Lib. XXVI. §. 22.


Es war im J. 1590, als sich in einer Nacht in der Stunde zwischen elf und zwölf Uhr zu Königsberg ein schwarzes feuriges Pferd mit brennenden Augen zeigte, das lief in allen Gassen mit erschrecklichem Geräusche auf und nieder, und sprang dergestalt, daß die Häuser gebebet und Feuer aus den Steinen gesprungen. Andern Morgens fand man das Bernekowsche innere Thor offen und das Pferd in dem Raume zwischen diesem und dem äußeren Thor liegen; sobald aber der Thorwärter dazu kam, sprang es in die Höhe und verschwand. Dieses Pferd ist vielleicht der Satan selber gewesen, denn an demselben Tage Abends gegen 10 Uhr brach in einem Hause der Stadt Feuer aus, welches er vielleicht angeblasen, um der Stadt eine große Feuersbrunst anzurichten.

Quelle:
Adalbert Kuhn: Märkische Sagen und Märchen nebst einem Anhange von Gebräuchen und Aberglauben. Berlin 1843, S. 254-255.
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