200. Die alten Mühlen bei Stralow.
Mündlich.

[214] Die Mühlen, welche jetzt auf dem Mühlendamm bei Berlin stehen, sollen in ganz alter Zeit oberhalb Stralow gestanden haben, da wo die Spree den Rummelsburger See bildet, jedoch noch etwas stromaufwärts von der Stelle, welche jetzt der Kreuzbaum und ehmals der Burgwall hieß. Mit Rudern oder Stangen kann man noch den Steindamm, der quer durch die Spree geht, fühlen, und leicht bemerken, daß sich zwei Vertiefungen in demselben finden, weshalb man in Stralow meint, daß die Mühlen zwei Gerinne gehabt haben. Daß übrigens dieser Damm ein künstlicher war, das beweisen einmal die behauenen Feldsteine, die man herausgeholt, dann aber auch die alten Eichenholzstücke, die von dem ehemaligen Gebälk der Mühle herrühren, und durch das lange Liegen im Wasser so schwer geworden[214] sind, wie Steine, weshalb die Stralower Fischer Stücke davon statt der Steine an den Netzen befestigen.1

1

Aus Versehen sind die Sagen No. 198. 199. 200., die in die Sagen der Mittelmark gehören, hieher gerathen.

Quelle:
Adalbert Kuhn: Märkische Sagen und Märchen nebst einem Anhange von Gebräuchen und Aberglauben. Berlin 1843, S. 214-215.
Lizenz:
Kategorien: