369. Osterfest am Dilsgraben.

Mündlich.

[322] Am ersten Ostertage zieht man aus Bockenem und der ganzen Umgegend hinaus zum Dilsgraben und sieht, ob das Waßer in demselben hoch oder niedrig steht. Man hatte früherhin ein genaues Maß an dem einzigen alten Weidenbaum, der am Ufer stand, der aber jetzt schon seit längerer Zeit umgefallen ist; in noch früherer Zeit sollen drei Pfähle in der Mitte des Waßers gestanden haben. Steht nun das Waßer hoch, so gibt es theures Korn, steht es niedrig, wohlfeiles; andere sagen jedoch, stehe das Waßer hoch, so werde das Korn dicht. – Während des übrigen Nachmittags schlägt man dann dort Ball und ißt und trinkt; und zwar halten sich die geringern Leute gewöhnlich unmittelbar oberhalb des Dilsgrabens auf, die vornehmern aber kochen sich Kaffee auf dem Ossenkamp, welcher in dem Grunde unterhalb des Dilsgrabens liegt.

Auch zu Pfingsten geht man hinaus, doch wie es scheint nur die Einwohner von Bockenem.

Zu Nr. 362.

Die Sage von großen Fischen oder Ungethümen in Seen und Teichen kehrt mehrfach wieder. Unsere Sage erzählt auch Harrys, I, 7 auch ohne den Tod des Fischers, dagegen stirbt derselbe nach dem Erzählung bei Schambach u. Müller, Nr. 88, nach drei[322] Tagen. Einen großen Fisch mit einem Horn zieht einer aus dem Darmßen, oben Nr. 40. Im Teufelsloch zwischen Osterode und Herzberg sollen Fische von Mannesstärke sein, mit Moos von halber Armslänge bewachsen; als ein Soldat einst einen solchen geangelt hat und ihn nach Hause trägt, springt er ihm vom Buckel, gibt ihm eine Ohrfeige und verlangt zurückgebracht zu werden, was der Soldat endlich thut; nach drei Tagen ist er todt; Pröhle, Oberharzsagen, S. 174, 175. Ein Fischer aus Osterode fischte einst im Teufelsbade und fing in seinem Netze einen Fisch von der Größe eines Menschen, welcher mit Moos bewachsen war. Er nahm denselben abends mit nach Hause; am andern Morgen war dem Fischer der Hals umgedreht. Dieser Fisch soll der Teufel gewesen sein; Schambach u. Müller, Nr. 87. Im Frickenhäusersee befinden sich riesenartige Fische; ein Jäger hat einmal einen solchen gesehen, der an Größe einem ausgewachsenen Schweine nicht viel nachgab; die Schuppen eines andern waren so groß wie zinnerne Teller; Bechstein, Fränkische Sagen, S. 300, Nr. 160; daraus Schöppner, III, Nr. 1022. Im Liebfrauensee bei Kißingen soll einst ein ungeheuer großer Fisch gefangen worden sein; Bechstein, Sagenbuch, Nr. 782. Als ein Fischer im Pfaffensee bei Ehrbardorf in Westpreußen, in dem ein Dorf versunken ist, angelt, fängt er er einen gro ßen Fisch, den er mit nach Hause nehmen will; da vernimmt er aus der Tiefe eine Stimme, die mit kläglichem Gewimmer ihr Kind zurückfordert; Temme, Preuß. Sagen, Nr. 255. In der Bullenkuhle befinden sich Schwertfische, oben Nr. 335 b. Auch der schlüßeltragende Fisch, der der Kobold Hütchen ist, in Nr. 388, verlangt immer, wenn er gefangen ist, zurückgebracht zu werden. Die Fische mit Goldkronen in Nr. 157 und 378 werden gleichfalls hierher gehören, sowie diejenigen mit Schlüßeln, welche in der Anm. zu Nr. 388 besprochen sind. Der Fang des Fisches in Nr. 372 zeigt den Untergang des Schloßes an, doch tritt in den andern Berichten, vgl. Schambach u. Müller, Nr. 70 mit der Anm., eine weiße Schlange an seine Stelle; so tritt nach dem Fange des gehörnten Fisches in der Flutsage im Mahâbhârata die Sintflut, also der Weltuntergang, ein.

Da hier, wie in den übrigen Sagen von gefangenen Fischen (vgl. namentlich die folgende Nummer nebst Anmerkung), diese oft als Hechte erscheinen, der Zwerg Andvari aber gleichfalls ein Hecht ist, so liegt es nahe, den Fisch für einen Zwerg zu halten, da er auch in anderer Beziehung mit den Zwergen nahe Berührung[323] zeigt. Mehrmals wird nämlich berichtet, der Fischer habe eine Ohrfeige erhalten und sei gestorben; diese Ohrfeige kehrt auch mehrmals bei der Erlösung der weißen Frau wieder, ohne daß sie gerade nothwendig todbringend erschiene; es ist der Zwerg- oder Elfenschlag, der Tod, Krankheit, Lähmung bringt, vgl. Grimm, Irische Elfenmärchen, S. CII; Mythologie, S. 429; da dieser aber vom Donnerkeil, dem Albschoß, herrührt (noch heute gilt: »wie vom Donner gerührt«), so läßt sich in dem Fisch der denselben führende Gott vermuthen. Dazu halte man, daß die finni sche Rune das Feuer seine letzte Zuflucht in einem Hechte suchen läßt, daß der vor den Göttern fliehende Agni zwar nicht selbst als Fisch gefangen, aber von einem solchen verrathen wird (Weber, Indische Studien, III, 467): Vorstellungen, die zum Theil schon zu Nr. 339 berührt wurden.


Zu Nr. 363 und 364.

Zu den Norddeutschen Sagen, Nr. 35, sind schon übereinstimmende Berichte dieser Sage besprochen, auch ist dort gezeigt worden, daß dieselbe mit der von der wilden Jagd in Verbindung steht; die dort ausgesprochenen Vermuthungen mögen in ihrer ganzen Ausdehnung nicht haltbar sein, daß es sich aber um einen festen und bestimmten Mythus handle, ist doch wol aus allen Berichten klar genug, und wenn W. Müller, Niedersächsische Sagen, S. 342, dieselben dadurch abzufertigen sucht, daß er sagt: »Wieder ein Beweis, wie sehr man bemüht ist, in der deutschen Volkssage etwas zu suchen, was nicht darin liegt«, von dem seltsamen Fische aber sagt, daß er ein Nix oder Waßergeist sei, so ist das etwas wohlfeile Weisheit, mit der gar nichts gewonnen ist. Die große Uebereinstimmung der Sagen, die schon in den Norddeutschen Sagen besprochen war, führte natürlich zu der Vermuthung, daß hier ein bestimmter Mythus vorliege. Ich stelle daher im Folgenden die betreffenden Sagen mit den seitdem dazugekommenen noch einmal übersichtlich zusammen.

1) Der gefangene einäugige Fisch: In einem See bei Parchim, in welchem die Stadt Ninove versunken ist, wird ein großer Hecht gefangen; da läßt sich die Stimme eines Mädchens vernehmen, welche mit den Worten »Nutsche, nutsche!« die Schweine lockt. Darauf fragt eine Mannsstimme: »Hast du sie nun alle beisammen?« worauf jene erste wieder antwortet: »Ja,[324] neunundneunzig habe ich, aber der einäugige Borch fehlt noch!« Da ruft sie wieder: »Nutsche, nutsche!« und der Hecht springt mit den Worten: »Hier bin ich, hier bin ich!« ins Wasser; Norddeutsche Sagen, Nr. 35. Schäfer, die am Grundlos, in dem ein Krug (nach andern ein Schloß) untergegangen ist, angeln, fangen einen einäugigen Fisch. Da hören sie's auf einmal im Waßer klingen, als wenn eine Stimme die Schweine locke, und endlich fragt's: »Sind sie denn nun alle da?« Darauf antwortet eine andere Stimme: »Nein, die alte einäugige Sau fehlt noch.« Dann läßt sich eine Drohung hören und die Schäfer werfen den Fisch ins Waßer; Norddeutsche Sagen, Nr. 180. Bei Barbis im Amte Scharzfeld fängt ein Schäfer in einem Teiche einen großen, ganz mit Moos bewachsenen Fisch. Da hört er aus dem Waßer rufen: »Iliân, hestde de swîne all bîdân?« Jetzt sah er näher nach und bemerkte, daß der Fisch nur ein Auge hatte, meinte deshalb, es sei der Teufel, und warf ihn ins Wasser; Schambach u. Müller, Nr. 86. Vollmeier Sander fängt einmal im Wesendorfersee, in dem ein Schloß untergegangen ist und in dem der Seebulle sich aufhält, einen großen einäugigen Hecht; wie er den nach Hause bringt, kommt der Stier wüthend und fragt: »Wo ist meine Kuh? Wo ist meine Frau!« Da geben ihm Sanders den Hecht heraus und er entfernt sich mit demselben; oben Nr. 335 b. So läßt sich eine Stimme, als der Fischer im See bei Ehrbardorf einen gefangenen Fisch mit nach Hause nehmen will, vernehmen, die mit kläglichem Gewimmer ihr Kind zurückverlangt; Temme, Preußische Sagen, Nr. 255. Im See am Dreiseßelberg sind viele Geister verschafft, die als wilde Thiere darin hausen. Scheiterhauer hörten die Stimme: »Alles is do, alles is do! Nur der stuzet Stier geht o'.« Panzer, II, 138, Nr. 213. In den Papendiek bei Michaelstein ist ein Pastor mit der Kutsche hineingefahren. Ein Holzhacker nahm dort einen Fisch weg, der verlangte, daß ihm sein eines Auge, das er verloren hatte, wieder hergebracht würde; Pröhle, Unterharzsagen, Nr. 91. Bemerkenswerth ist auch, daß von dem (Anm. zur vorigen Nummer besprochenen) Fisch im Frickenhäusersee gesagt wird, er habe einem ausgewachsenen Schwein an Größe nichts nachgegeben. Der einäugige Fisch erscheint auch in der Sage bei Müllenhoff, Nr. 352, doch scheint ihr kein treu erfaßter Bericht zu Grunde zu liegen. In den soeben erschienenen Eifelsagen von Schmitz, S. 78 fg., finde ich noch folgende Erzählung: Ein Fischer fängt nach langem Harren einen[325] schönen Fisch, den er in seinen Sack steckt. Da hört er aus der Höhe des Felsens, unter dem er sitzt, eine Stimme: »Einaug', wo bist du?« und aus dem Sack antwortet es: »In Peterchen's Sack.« Er läßt Angel und Sack im Stich und eilt nach Hause. Seitdem zog es ihn immer nach dieser Uferstelle; alte Leute erzählten, er verstand die Sprache der Fische, und eines Morgens war er verschwunden, die Fische hatten ihn in die Tiefe gezogen. In Mondscheinnächten will man ihn auf dem See, von Fischen umgaukelt, schwimmen gesehen haben. Der Schluß ist wol etwas romantisch ausgeschmückt, da die Aufzeichnung nicht vom Verfasser selbst herrührt, sondern dem »Aarthal« von Ernst Weyden (Bonn 1839) entnommen ist.

2) Das gefangene einäugige oder sonst verstümmelte Thier der wilden Jagd. Ein Bauer, Ernst Koppe, fängt einen Dachs; da kommt die wilde Jagd, in der einer ruft: »Na sin wî denn nu all to hôpe?« worauf ein anderer antwortet: »Jå, bett upp de ênögige sau, dê hett Ernst Koppe innen sack efangen!« Als dieser darauf nach Hause kommt, findet er eine alte einäugige Sau im Sack statt des Dachses; Märkische Sagen, Nr. 136, S. 145. Hirten fangen am Frau-Harkenberg einen Dachs; da ruft eine Stimme im Berge: »Quêms, quêms!« Eine andere antwortet: »Was fehlt dir?« und die erste entgegnet: »Die große einäugige Sau!« Als die Hirten nach Hause kommen, finden sie ein einäugiges Thier im Sack. Die Stimme ist die der Frau Harke gewesen, denn ihre Schweine sind die Dachse; Norddeutsche Sagen, Nr. 126, 4. In einer verschütteten Höhle in den camernschen und stöllenschen Bergen hatte Frau Harke wilde Schweine, Hirsche, Rehe, Hasen und andere Thiere, die sie morgens hinaus auf die Weide trieb und mit großen ausgerißenen Bäumen zusammenhielt; man hat oft ihren Lockruf »Pickel, pickel« gehört. Einmal hat einer einen Hasen mit einem Klumpfuß geschoßen, da hat man gehört, wie sie am Abend beim Eintreiben ihres Wildes rief: »Se sind nich all, se sind nich all, klûtfôt fehlt noch.« Norddeutsche Sagen, Nr. 126, 7. Das Gundisheer zieht bei Muri wie eine laut nütschelnde Schweineheerde; einer fängt einmal ein hinterdrein laufendes Ferkelchen, da ruft eine Stimme: »Hagöhrli (Eberöhrlein)1, wo bisch au?« worauf[326] das Ferkel im Sack antwortet: »I's Heiniguggeli's sack inne!« Rochholz, I, Nr. 81. Eine sarganser Sage in Henne's Schweizerischen Blättern, 1832, läßt einen Fuchs im Zwillichsack auffangen, worauf ein ähnliches Fragen und Antworten entsteht; Rochholz, I, 93. Das Guetisee zieht nachts als lärmende Schweineheerde, man hört dabei das Murren einer alten Sau, welche an der Spitze läuft, und die ihr nachkommende Schaar Ferkel schreit hinterdrein: Mick-Mick! Rochholz, I, Nr. 83. Bei dem Wald, das Ungetreue-Häse genannt, hört einer das wüthende Heer; da kommt ein Hase auf ihn zugelaufen, den er fängt und im Arm fortträgt. Als er aber an den Kreuzweg kommt, hört er rufen: »Wo ist denn die einäuget Häse?« Der Mann betrachtet die Häsin, sieht, daß sie nur ein Auge hat und das kein schönes und wirft sie weg. Da rief es ihm aus der Ungetreue-Häse zu: »Hättest du mich nur über den Kreuzweg hinübergetragen, ich hätte dir den Hals gebrochen.« Das war der Gottseibeiuns; Panzer, II, 71, Nr. 97.

3) Die Sau bei den Zwergen oder im Berge. Ein im Walde hütender Schweinehirt bemerkte, daß eine der Säue tagelang fortblieb und nach einiger Zeit ganz fett wurde. Er geht ihr eines Tags nach in einen Berg und sieht hier vielen Hafer liegen, um den eine Menge Schweine herumstehen und freßen. Auf der andern Seite sitzen viele Zwerge. Als diese den Hirten erblicken, sagt der eine: »Iliân, hest du de swîne all bîedân?« Die Antwort war: »Ja, bet up de einöægige sû nâe.« Da wurden die Schweine in den Stall gesperrt und bei dieser Gelegenheit lief die Sau des Hirten wieder aus dem Berge heraus. Der Hirt nimmt einen Stein mit, der am andern Tage gediegenes Gold ist; Schambach u. Müller. Nr. 140, 12. Einem Schweinehirten am Kyffhäuser fehlte alle Tage mittags um 12 Uhr und nachts um dieselbe Zeit eine Sau; da findet er sie einst an einer Oeffnung des Bergs, in die er hineingeht und in einen Saal kommt, wo der Kaiser am Tisch sitzt. Die Ausgeberin des Kaisers winkt ihm, sich von den Schätzen zu nehmen u.s.w.; Norddeutsche Sagen, Nr. 247, 7. Einem Hirten am Kyffhäuser verlief sich ein Stück der Heerde, er sah nach drei Tagen die vermißte Sau wohlgemästet[327] aus einem Bergloch kommen. Ein anderer wird vom Grafen in Roßla hineingeschickt, und findet im Saal den Kaiser Friedrich sitzen, der ihm einen goldenen Ring für den Grafen gibt und sagt, er solle nicht wieder schicken; Bechstein, Thüringische Sagen, IV, 21, 22. Aehnlicherweise kommt ein Ziegenhirt, dessen Ziege sich verläuft, in den Kyffhäuser; Ottmar, S. 153. Im Brehochberg bei Geltorf in Schleswig wohnten die Unterirdischen; man hat oft gehört, wie sie butterten, und einmal trieb ein Junge eine Sau mit Ferkeln dahin, da verschwanden die Ferkel mit einem male hinter dem Hügel und man hat sie nie wiedergesehen. Müllenhoff, Nr. 387. Jäger an der Rothenburg lauern auf Wildsauen, bis die Geisterstunde schlägt. Da tritt ein Mädchen aus der Burg, geht in den Wald und ruft: »Komm Matz, komm Matz«, wie man den Schweinen zu rufen pflegt. Darauf war es, als wenn sich der Berg aufgethan und Wildsauen geheckt hätte, so viele kamen zum Vorschein, und alle zogen sie dem Locken des Mädchens nach zur Burg hinein; Bechstein, Thüring. Sagen, IV, 57. Frau Harke hat in ihrer Höhle wilde Schweine, Hirsche, Rehe, Hasen und andere Thiere gehabt, die sie morgens auf die Weide und abends wieder heimtrieb; man hat oft gehört, wie sie (mit dem Lockruf für Schweine) »pickel, pickel« gerufen hat und dann mit den Thieren wie eine wilde Jagd vorbeigehuscht ist; Norddeutsche Sagen, Nr. 126, 7.

4) Der Eber des Hackelberg. Hackelberg hört in der Nacht vor seinem Tode im Traume eine Stimme, welche spricht: »Aldriân, hes du den kempen all inedân, dei Hackelbarg sall daud slân.« Schambach u. Müller, S. 347. Der Förster Bärens hört drei Tage vor seinem Tode eine Stimme, welche fragt: »Ist der Stumpfschwanz (oder der Stroppschwanz) da, der den Förster Bärens zu Tode bringen soll?« Märkische Sagen, Nr. 205. – Der Stumpfschwanz erinnert an den stuzet stier bei Panzer oben in der ersten Gruppe.

Soviel, glaube ich, geht mit Bestimmtheit aus dieser Zusammenstellung hervor, daß die Sage von dem gefangenen Fisch in entschiedener Uebereinstimmung mit der von dem gefangenen Thiere der wilden Jagd steht, und daß demnach die Müller'sche Hypothese, der Fisch sei ein Nix (oder Wassergeist, was freilich allgemein genug ist), kaum noch ernstlicher Widerlegung bedarf. Daß das gefangene Thier fast durchweg als einäugige Sau bezeichnet wird, ist jedenfalls für die Erklärung der Sage von der größten Bedeutung,[328] weshalb ich die Gruppen Nr. 3 und 4 beigefügt habe, wo von Säuen und Ebern der wilden Jagd die Rede ist und die stehende Frage von Nr. 1 und 2 ebenfalls wiederkehrt. Die Namen Kilian, Julian, Dillejan, Ilian, Aldrian weisen auf eine gemeinsame Grundlage, der letzte namentlich klingt bedeutsam an die Heldensage an, wo des einäugigen Hagen Vater denselben Namen trägt; wie Hagen Sigfrid's Mörder ist, so bringt der unter Aldrian's Hut stehende Kempe dem wilden Jäger den Tod, und Sigfrid und der wilde Jäger sind beide nur verschiedene Gestalten für den einen Sommergott. Doch fehlt zur vollen Jdentität dem Kempen die Einäugigkeit, und das gefangene Thier der wilden Jagd, sowie der Fisch werden ferner fast immer als einäugige Sau, nicht als Eber bezeichnet; nur in der zuerst stehenden Sage von Nr. 1 wird der Fisch zum einäugigen Borch ge macht. Danach scheinen die beiden ersten Gruppen mit den beiden letzten nicht eine vollkommen gemeinsame Grundlage zu haben oder, um es schärfer auszudrücken, sie stellen wol nicht denselben Mythus dar, sondern haben nur Gemeinsamkeit in einzelnen Zügen und in den Symbolen. In Betreff dieser letztern verdient noch bemerkt zu werden, daß der Fisch mehrmals ein Hecht genannt wird, und da das Waßer, in dem er sich befindet, deutlich als ein Eingang zur Unterwelt erscheint, so wird man an den Saivofisch der Finnen und Lappen, der ebenfalls ein Hecht ist und die Seele des Todten zur Unterwelt hinabführt, erinnert; Castrén, Finnische Mythologie, übersetzt von Schiefner, S. 139, 145, 209-210; vgl. über den Hecht in finnischen Märchen noch Schiefner, Mélanges russes, II, 616. Uebrigens ist der Hecht in dieser Eigenschaft auch der deutschen Sage nicht fremd; Wolf, Deutsche Sagen, Nr. 102; vgl. Schmitz, Eifelsagen, S. 73. »Im Maar zu Uelmen ist ein Fisch, wie viele gesehen haben, 30 Fuß lang und ein anderer 8 Fuß lang, welche die Gestalt von Hechten haben. So sie sich sehen laßen, stirbt gewiß ein Ganerb des Hauses Uelmen, sei es Mann oder Frau; das ist oft bewährt worden.« (Aus Seb. Münster's Kosmographie, S. 720.) – Aber wir finden auch auf eigenem Boden noch andere Spuren, die uns zur Unterwelt weisen. Die im See befindlichen Säue nämlich anlangend müßen wir uns erinnern, daß die Mahrt im Augenblick ihres Verschwindens ruft, sie höre ihre Mutter in England die Schweine locken; Norddeutsche Sagen, Nr. 16; und auch in mehreren der eben angeführten Sagen ausdrücklich[329] eine weibliche Stimme gleichfalls die Schweine lockt. Wenn nun die Mahrt unzweifelhaft als ein aus der Unterwelt heraufgestiegenes Wesen anzusehen ist, so wird diese in jener Sage noch ausdrüc klich durch England bezeichnet, das ja als Todtenreich gilt; in diesem Reiche befinden sich also die Säue. Mit diesem Resultate stimmt es schön überein, daß auch die griechischen Sagen von der Demeter und Persephone eine Sauheerde in der Unterwelt kennen, von der wir freilich eine in Betreff des Weitern nur dunkle Nachricht haben; nach derselben soll mit der Persephone zugleich eine Sauheerde des Eubuleus in den unterirdischen Schlund mit hinabgenommen sein, aus welchem Grunde man, wie es scheint, lebendige Schweine in die unterirdischen Höhlen als Opfer hinablaufen ließ; Lobeck, Aglaophamos, S. 827 fg. Eine andere Nachricht erzählt von Säuen, welche die Böotier in die der Demeter und Persephone heiligen Höhlen hinabsenden, die dann im folgenden Jahre wieder zum Vorschein kommen (nach übrigens zweifelhafter Lesart zu Dodona, Pausanias, IX, 8); Lobeck, Aglaophamos, S. 829. Also auch hier die Uebereinstimmung von den in die Höhlen laufenden Säuen, die wohlbehalten wieder zum Vorschein kommen, wie bei uns, und offenbar einen Besuch in der Unterwelt abstatten. Noch eine fernere Bestätigung der in der Unterwelt weilenden Schweine aus dem griechischen Alterthum liefern die von der Kirke in Schweine verwandelten Gefährten des Odysseus, wenn, wie ich nicht zweifle, H.D. Müller (Ares, S. 108 fg.) recht hat, daß er die Kirke für eine Unterweltsgöttin hält. Wie Frau Harke hat auch Kirke andere wilde Thiere, nämlich Löwen und Wölfe bei sich, die gleichfalls verwandelte Menschen sind. Endlich müßen auch die Inder die Vorstellung von unterweltlichen Säuen gehabt haben, wie aus dem von mir in Haupt's Zeitschrift (VI, 127) mitgetheilten Liede hervorgeht, wo Sârameya, der den Eingang zur Unterwelt hütende Hund, aufgefordert wird, das Schwein (vielleicht ein als Opfer hinabgesandtes?) zu zerreißen; die Scholien bemerken zu der dunkeln Stelle weiter nichts, als daß der Sârameya dies wegen der beständig zwischen ihm und dem Schweine herrschenden Feindschaft thun solle (nityavairatvât), was, wenn es sich nicht auf eine bis jetzt noch unbekannte mythische Vorstellung bezieht, auch kein weiteres Licht gibt.

Durch alle diese Bezüge wird es wol hinreichend klar, daß die gemeinsame Oertlichkeit der vorstehenden Sagengruppen die[330] Unterwelt ist; Frau Harke wird nun ausdrücklich in denselben genannt, und an die Stelle der Ausgeberin sind wir vollberechtigt Frau Holle zu setzen. Die lockende Stimme, welche ein paarmal ausdrücklich der Frau Harke beigelegt wird, muß also unzweifelhaft überall der Göttin gehören, welche zugleich an der Spitze der wilden Jagd zieht, wie wir dies von Frau Harke und Frau Holle auch sonst schon wißen. Nur ist als der Aufenthalt dieser wilden Jagd hier deutlich die Unterwelt aufzufaßen, und dahin weisen ja auch die Zwerge und die Hollen, deren Gebieterinnen beide Göttinnen sind. Wie nun die Verehrung der Hollen in Westfalen sich überall an Höhlen knüpft, so knüpft sich der Dienst der Demeter und Persephone, oder der ehrwürdigen oder großen Göttinnen zu Athen, ebenfalls an Höhlen; wir sahen oben, daß man Säue in dieselben hineintrieb, wie sie sich bei uns zufällig in dieselben hineinverirrten. Wenn nun aber Frau Holle, wie allgemein angenommen ist, der nordischen Freyja gleichsteht, so ist auch im Namen innige Berührung mit der griechischen Unterweltsgöttin, denn wie der Persephone volksthümliche Namen Despoina die Herrin oder Kore die Jungfrau waren, so heißt auch Freyja die Herrin, die Frau, und die in den Berg verzauberte Göttin heißt die weiße Frau oder die Jungfrau (vgl. meinen Aufsatz in Mannhardt's Zeitschrift, III, 377). Der Freyja nun wird ein Eber geopfert, wie derselbe ja auch des Freyr heiliges Thier ist; wie ihrem Bruder der Gullinborsti, so wird ihr das goldborstige Hildisvîni im Hyndlulied 7 beigelegt; vgl. Grimm, Mythologie, S. 194; und bei jenen Göttinnen im Teich oder Berge fanden wir die Säue ebenso, wie sie sich bei der Persephone fanden. Das lauterbacher Weisthum verordnet, daß zu einem auf Dreikönigstag gehaltenen Gericht die Hübner ein reines Goldferch liefern sollten, und dieser Festtag heißt anderwärts, z.B. in Thüringen (wo man ja, nach altem Glauben, am Christabend ebenfalls das goldene Ferkel zu Gesicht bekommt; Grimm, Mythologie, S. 45), Frau Hollenabend, Berchtentag, das Goldferch wird also hier unzweifelhaft der Frau Holle, Freyja als Opfer gefallen sein. Dabei sei erwähnt, daß auch der Ceres Gold- und Silberschweine geopfert wurden; Festus ed. Lindemann, S. 208: »Porcam auream et argenteam dici ait Capito Ateius, quae etsi numero hostiarum non sint, nomen tamen earum habere, alteram ex auro, alteram ex argento factam adhiberi sacrificio Ceriali.« Diese Schweinsopfer fielen[331] nicht allein der Göttin des Ackerbaus, sondern standen auch mit der Unterweltsgöttin in deutlicher Beziehung, wie die porca praecidanea zeigt, Festus ed. Lindemann, S. 122: »Praecidanea agna vocabatur, quae ante alias caedebatur. Item porca, quae Cereri mactabatur ab eo, qui mortuo justa non fecisset, id est glebam non objecisset, quia mos erat eis id facere, priusquam novas fruges gustarent«; vgl. Gellius, IV, 6.

Aus diesen Untersuchungen geht, soviel ich sehe, her vor, daß in der Unterwelt sich eine Sauheerde befindet, zu der ein einäugiger Eber oder eine einäugige Sau gehören, die im Teiche zu Fischen verwandelt erscheinen; Hüterin dieser Heerde ist Frau Harke, Frau Holle oder Freya, der jedoch noch ein männlicher Hirt zur Seite zu stehen scheint. Die Göttin treibt diese Heerde aus und ein, wobei ein einäugiges Thier sich verirrt oder gefangen wird; dem, der es gefangen hält, bringt es Verderben und Tod, und Hackelberg, der es erlegt, muß ihm in den Tod folgen. Danach wird sich kaum verkennen laßen, daß diesen Sagen ein bestimmter Mythus zum Grunde liege, ob einer, der im Norden erhalten ist, wie ich früher vermuthete, bleibe dahingestellt. Welches Inhalts derselbe sei, wird weitere Forschung vielleicht darthun, die hier anzustellen zu weit führen würde. Vorläufig werden die hier gewonnenen Ergebnisse genügen, und sei nur noch einmal auf die Anmerkung zu Nr. 362 verwiesen.

Fußnoten

1 Diese von Rochholz gegebene Erklärung des Namens halte ich nicht für die richtige; da es sich immer in diesen Sagen um Thiere handelt, die mit einem körperlichen Gebrechen behaftet sind, so wird haggöhrli statt hagöhrli zu setzen sein und dies etwa »Krummöhrlein« bedeuten; vgl. Stalder, Schweiz. Idiot II, 11, s.v. häggs, krumm, gebogen, haggnase, hoggnase. Habichtsnase.


Zu Nr. 368.

Auch Harrys (I, 8) erwähnt der Verbindung des Dilsgrabens mit dem Nejenborn; über solche Verbindung zweier Waßer habe ich schon ausführlichere Nachweise oben zu Nr. 40 geliefert. Wiesen diese schon alle mehr oder minder deutlich auf die Unterwelt, so geschieht dies hier außer den einzelnen Zügen der Sage noch deutlicher auch durch den Namen; alle niederdeutsch erzählenden Berichterstatter nannten das Waßer Dilsgraben, was zu dem mittelhochdeutschen Dillestein stimmt, da das entsprechende altnordische thil, thili die Aspirata zeigt, welcher mhd. und ndd. media entsprechen. Der Dilsgraben muß demnach das Waßer bezeichnen, in welchem sich das thil (n. tabulatum), dil, das Dach, der den Eingang zur Unterwelt deckende Stein befindet; vgl. Grimm, Mythologie, S. 766; die auffällige Zusammensetzung mit Graben muß von Bedeutung sein; die ältere Sage wird erzählt haben, wie der Eingang zur Unterwelt aufgegraben wurde, daher auch[332] jenes »grüebe ich ûf den dillestein«; Grimm, Mythologie, S. 766; auch nach Beda ist die Mündung der Hölle ein Flammen auswerfender stinkender Brunnen; Kemble, I, 317; vgl. auch Grimm, Mythologie, S. 767. Der Vorstellung vom Dillestein schließt sich der den Mittelpunkt der Erde bezeichnende an, sowie der delphische ὀμφαλός; Norddeutsche Sagen, Nr. 244; Märkische Sagen, Nr. 24; Grimm, Mythologie, S. 766, 1225; Grenzalterthümer, S. 30; an diesen Stein, der auch als sich drehend erscheint, schließt sich die Vorstellung von den zuschlagenden eisernen Thüren, die den Eingang zur Unterwelt schließen; vgl. oben zu Nr. 51. – Be achtenswerth ist auch der Name Nejenborn, da er sowie andere Zusammensetzungen mit nejen = neun öfter wiederkehrt. In Schottland heißt ein Quell The nine maiden's well, wo neun Jungfrauen, Töchter eines Vaters, von einem Drachen verschlungen wurden; Chambers, Pop. rhym., S. 17. Bei diesen neun Jungfrauen, Töchtern eines Vaters, wird man an die neun Töchter der Rân erinnert, doch kehrt die Neunzahl auch sonst häufig wieder, so bei den zu neunen reitenden Valkyren, bei den neun Müttern Heimdal's, den neun Mädchen der Menglada; vgl. Simrock, Mythologie, S. 392. – In der Nêgenkâmer (Schambach u. Müller, Nr. 120) liegen Schätze, in der achten eine verwünschte schlafende Prinzeßin, die von einem in der fünften und sechsten liegenden Hunde bewacht wird. Das weist alles auf die Unterwelt, und demnach scheint kein Misverständniß obzuwalten, wenn der Hel von Odhin Herrschaft über neun Welten verliehen sein soll (Simrock, Mythologie, S. 43); damit stimmt auch wol, daß Hermôdhr neun Nächte durch dunkle Thäler reitet, also vielleicht durch je eine Welt in einer Nacht. Da sich Hel und Rân nahe berühren, könnten der Rân neun Töchter ebenso viele Unterweltsströme sein, die Styx umströmte ja auch neunfach Erde und Meer. Den neun Himmeln müßten doch wol neun Höllen gegenüberstehen, und den neun Höllenstrafen (Grimm, Mythologie, S. 756, Anm.*) entsprachen vielleicht ebenso viele Höllenräume. So werden die neun Quellen ebenfalls der Unterwelt angehören, denn auch an einer Stelle, »beim Neunbrunn« genannt, geht es in die Erde hinab, wo drei verzauberte Fräulein sitzen (Pröhle, Oberharzsagen, S. 93), also doch wol in die Unterwelt; aus dem Wenneborn bei Negenborn werden die Kinder geholt; Schambach u. Müller, Nr. 81; das Guenisheer kommt über den Oedlisberg nach Neunbrunn; Rochholz,[333] I, Nr. 84. – Auch nach finnischer Vorstellung fährt man über neun und ein halbes Meer, um nach Tuonela, der Unterwelt, zu kommen; Castrén, Vorlesungen, herausg. von Schiefner, S. 129.


Zu Nr. 369.

Ueber den hohen oder niedrigen Stand des Waßers vgl. auch Harrys, I, 8. In gleicher Weise weissagt man theuere Zeit, wenn die Hungerbrunnen überlaufen, Grimm, Mythologie, S. 557; ebenso wenn die Hungerlacken gefüllt ist, daß man sie schon von weitem sehen kann, Wolf, Zeitschrift, II, 43; desgleichen ein paar elsäßische Hungerbrunnen, Stöber, Nr. 84, 139. Weitere Nachweise bei Schambach u. Müller, zu Nr. 80, und bei Rochholz, I, 40, Nr. 27, der auch eine physikalische Begründung der Erscheinung liefert. Ueber verwandte Erscheinungen, das Weinbrünnlein, welches fließt, wenn der Wein gerathen soll u.s.w.; vgl. Stöber, Elsäßische Sagen, Nr. 174; Nork, Mythologie der Volkssagen, S. 506. Diesen Zeugnissen der neuern Zeit schließt Liebrecht (Gervasius von Tilbury, S. 129, 130) noch einige mittelalterliche an: »Quae quidem (aquae) quum siccantur, signum bonum est: nam eorum fluxus futurae famis incommodum non fallaciter portendere dicitur«. Guil. Neubirg. und »In eiusdem Britanniae Chiltrensi territorio sunt fontes multi, quibus in generali frugum fertilitate penitus desiccatis, aquarum inopia tellus arescit. Contra defectum vero famemque, ruptis aquarum venis, et reseratis fontium claustris, malorum praenuntia undique videas exuberare fluenta. In Francorum regno Vimocensi (al. Innocensi) territorio et Nicbatensi vico est fons quidam eiusdem prognostici prodigio pollens. In Normanniae vero partibus quibusdam secus contingit. Abundat enim in abundantia, in defectu quoque frugum aquae deficiunt.« Girald. Cambr. Schwäbische Hungerbrunnen verzeichnet noch Meier, Nr. 293, nennt aber auch wie Giraldus solche, die, wenn sie ganz voll sind, ein fruchtbares Jahr bezeichnen; vgl. noch die Weissagung aus der Höhe des Waßers in der Höhle zu Velmede unter Gebräuche, Nr. 416, und Meier, Gebräuche, Nr. 136.

Die Pfähle kehren in solchen Teichen oder Seen wieder; vgl. oben Nr. 333 b und Nr. 413. Auch Müller gibt in der Anmerkung zu Nr. 88 an, daß nach einer Erzählung aus Dahlum in dem Teiche ein Pfahl stehe, der zum Vorschein komme, wenn Theuerung bevorstehe. Damit steht wol in Verbindung, daß die[334] Bewohner von Herzberg einst einen Taucher aufforderten, in den Güß hinabzusteigen, um zu sehen, ob ganz Herzberg auf einem Pfahl stehe; Schambach u. Müller, Nr. 71. Sollten sich diese Pfähle, von denen bis jetzt nur die Sage spricht, in der Wirklichkeit bestätigen, so dürften sie Reste altheiliger Bauwerke sein; vgl. Panzer, I, 299. Der Umstand, daß zuweilen Inseln in den Teichen vorkommen, läßt vermuthen, daß man inselartige Häuser in die Mitte der Seen gebaut haben werde, von wo der Eingang zur Unterwelt hinabführte; vgl. zu Nr. 335 b.

Der am Dilsgraben liegende Ossenkamp, wo man Ostern feiert, hat seinen Namen von den Asen; über ôs = âs vgl. Norddeutsche Sagen, Nr. 262, Anm., und über Ochsenfeld = Asenfeld zu Nr. 344. So findet auch in Hohenstaufen das Eierklauben zu Ostern auf dem Aasrücken statt; Meier, Schwäbische Sagen, S. 395. Die ser Aasrücken ist auch durch Geistererscheinungen ausgezeichnet; ebendas., Nr. 316, 4. Auf dem Asberg hat auch der wilde Jäger seinen Aufenthalt und jagt täglich von da nach der Löwenburg; Mannhardt, Zeitschrift, III, 53; vgl. noch zu Nr. 379.

Quelle:
Adalbert Kuhn: Sagen, Gebräuche und Märchen aus Westfalen und einigen andern, besonders den angrenzenden Gegenden Norddeutschlands 1–2. Band 1, Leipzig 1859, S. 322-335.
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