284.

[91] Der Februar heißt der ålle-weïwer-mont. »Im ålleweïwermont dann rüeselt se de schüärten.« Valbert. Wenn im Herbst die ersten großen Schneeflocken fliegen, sagt man: »De weïwer schüddet de schüärten ût.« Valbert. Es ist bemerkenswerth, daß an verschiedenen Orten der Kreise Iserlohn, Altena und Hagen gesagt wird, die Frauen seien im Februar Wetterregentinnen. Dies gilt aber nur von den alten Hausstellen. »Heute«, heißt es z.B., »hat Frau A. das Wetterregiment.« Petersen (das Kirchspiel Weitmar) hat für Februar auch die Benennung Spörkel-Elsken; ob dies oder die Form spörkelske, welche in Deilinghofen gangbar ist, das richtige sei, wage ich nicht zu entscheiden. Woeste.


Vgl. Woeste in Wolf, Zeitschrift, I, 388 fg. Montanus, S. 20: Noch sagt der Landmann: »Im Monat Hornung, Hornmaned, Spürkel (Februar) regiert die Frau oder dat wîf«; ebenso[91] am 2. Juli (Mariä Heimsuchung): »Mariensief, ragnirt dat wihf«; ebendas., S. 36. Vgl. Simrock, Mythologie, S. 405, 408 fg. Hocker vermuthet, daß unter dem Weibe Freyja gemeint sei, was manches für sich hat (der Chrimhildespil bei Reutrisch, S. 134).

Quelle:
Adalbert Kuhn: Sagen, Gebräuche und Märchen aus Westfalen und einigen andern, besonders den angrenzenden Gegenden Norddeutschlands 1–2. Band 2, Leipzig 1859, S. 91-92.
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