450.

[160] In der Grafschaft Tecklenburg ziehen am Pfingstnachmittage die Kinder umher, indem sie einen Knaben, der mit grünen Reisern und Ginster bedeckt ist und auf dem Kopfe eine Blumenkrone trägt, vor sich hertreiben. So ziehen sie um und sammeln Gaben ein; sie singen:


»Pingsterblome

fûle sûge (sau)

harst du êer uppestaun

harret di kên leid edaun.«


Vgl. auch Firmenich, I, 359. Pingsterbloem heißt das zuletzt[160] aufgestandene Mädchen auch zu Wittmund in Ostfriesland; Norddeutsche Gebräuche, Nr. 72. Dagegen ist der holländische Gebrauch etwas verschieden; Grimm, Mythologie, S. 748.

Quelle:
Adalbert Kuhn: Sagen, Gebräuche und Märchen aus Westfalen und einigen andern, besonders den angrenzenden Gegenden Norddeutschlands 1–2. Band 2, Leipzig 1859, S. 160-161.
Lizenz:
Kategorien:
Ausgewählte Ausgaben von
Sagen, Gebräuche und Märchen aus Westfalen
Norddeutsche Sagen, Märchen und Gebräuche: aus Meklenburg, Pommern, der Mark, Sachsen, Thüringen, Braunschweig, Hannover, Oldenburg und Westfalen.