458.

[163] In Seeburg im Göttingischen findet zu Pfingsten gewöhnlich ein Kranzstechen der Knechte zu Pferde statt; wer den Kranz herabsticht, wird König. Am ersten Pfingsttage pflegen die Einwohner der Nachbardörfer in großer Zahl am Seeburger See sich zu versammeln, angeblich ohne weitern Zweck und nur zum Vergnügen.


Vgl. Märkische Sagen, Nr. 323, 324; Norddeutsche Gebräuche, Nr. 53-60. Ein solcher Pfingstritt findet sich auch in Schwaben, Meier, Gebräuche, Nr. 96, 98, 100, und mit Wettlauf um den geschmückten Maien, Nr. 101; Grimm, Mythologie, S. 748; über die Bedeutung dieser Wettkämpfe vgl. Simrock, Mythologie, S. 566 fg.

Quelle:
Adalbert Kuhn: Sagen, Gebräuche und Märchen aus Westfalen und einigen andern, besonders den angrenzenden Gegenden Norddeutschlands 1–2. Band 2, Leipzig 1859, S. 163.
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