9

[181] Der erste Gegenstand, mit welchem er sich bei seinem Erwachen am Neujahrsmorgen beschäftigte, war der Brief, der ihn gestern nacht so glücklich gemacht hatte. Er zog ihn unter dem Kopfkissen hervor und las ihn aber und abermals. Dabei konnte er freilich eine Wahrnehmung, die ihm im ersten Jubel so gut wie entgangen war, nicht ganz unterdrücken. Der Brief war ziemlich abscheulich geschrieben, sowohl was die Handschrift, als was die Rechtschreibung betraf; jene stellte in Unbehilflichkeit und Verworrenheit das gerade Gegenteil von der[181] zierlichen Gestalt der Schreiberin dar, und die Gesetze der Rechtschreibung hatte sie erbarmungslos mißhandelt, mit ganzen Buchstaben gegeizt und andere am unrechten Orte verschwendet, so daß man, um den Sinn des Schreibens zu verstehen, mehr dem Laut als den Schriftzeichen nach lesen mußte. Friedrich hatte, wie bereits bemerkt, alles gelernt, was ihm die Schule bieten konnte; sein Vater hatte ihn nach der Konfirmation noch ein Jahr lang im Hause des Schulmeisters untergebracht, um den durch den Tod seiner Mutter meisterlos gewordenen und im Wirtshaustreiben der Verwilderung anheimfallenden Knaben unter eine gleichmäßige Zucht zu bringen; und er schrieb seinen Brief oder Aufsatz, der Bildung der Zeit gemäß, so gut als irgendein anderer. Ohne Zweifel erblickten der Pfarrer und Amtmann zwischen ihrer und seiner Bildung eine breite Kluft: wenn man aber auf der heutigen Bildungsstufe das, was von seiner Hand aufbewahrt worden ist, mit den Bildungsurkunden von der Hand seiner Vorgesetzten vergleicht, so merkt man kaum einen Unterschied; denn man findet bei ihm nicht häufig Fehler, und auch sie schreiben keineswegs ganz fehlerfrei. Dagegen war seine Art zu schreiben und Christinens Brief wie Tag und Nacht oder, wie eine Hühnerpfote von einer menschlichen Hand absticht; und so gewiß ein warmer Körper, wenn man ihn mit kaltem Wasser übergießt, von einer unangenehmen Empfindung befallen wird, so gewiß ist es, daß ein Liebender, der einigermaßen schulgerecht schreiben kann, im höchsten[182] Feuer seiner Neigung wenigstens für einen Augenblick abgekühlt wird, wenn der Gegenstand derselben, den er doch bewußt oder unbewußt als etwas Vollkommenes verehrt, die Erwiderung nur in eine unschöne und stümperhafte Form zu kleiden vermag. Aber die Liebe führt auch eine gewaltsame Begeisterung mit sich, welche derlei ungleiche Gefühle, so wie sie aufsteigen wollen, rasch wieder zu unterdrücken weiß, zumal wo die Liebe die Blüte eines rauhen und kräftigen Willens ist, der ohnehin keinen Widerspruch duldet. Doch auch das Gewand der Demut muß sich dazu hergeben, den Mißton einzuhüllen: wenn der Liebende entdeckt, daß sein Inbegriff aller Vollkommenheit auch einige Unvollkommenheiten in sich mitbegreift, so beruhigt er sich bei dem Zugeständnis, daß ja auch er nicht ganz untadelhaft sei und folglich nicht das Recht habe, von seiner Geliebten vollendete Mangellosigkeit zu verlangen; und diese Beruhigung dauert mit besonderer Festigkeit, solange, als die Sehnsucht nicht erfüllt ist, solange das frische Gesicht und die reizende Gestalt noch als etwas Vorenthaltenes vor der Seele des Sehnenden schweben. Zudem liest ein Liebender nicht bloß den Schriftzeichen und dem Laute nach, er liest vornehmlich auch mit dem Herzen, und diesem sagte das hübsche junge Mädchen in seinem armen schlechten Briefe so herzliche und liebreiche Worte, daß die kleine Abkühlung bald wieder der zurückkehrenden ersten Flamme weichen mußte.

Christinens Brief ist infolge von Begebenheiten, zu[183] welchen wir bald gelangen werden, noch jetzt vorhanden; er lautet in verständliches Deutsch umgeschrieben so:

»Geliebter Schatz, es ist mir von Herzen leid, daß ich dich so erzürnet habe, ich bitte dich, verzeihe es mir wieder, ich will's nimmer tun. Wenn es sein kann, so komm du noch einmal zu mir, daß ich mündlich mit dir reden kann. Weiter weiß ich nicht zuschreiben, als daß du seiest von mir zu tausendmal gegrüßt und in den Schutz Gottes befohlen. Ich verbleibe dein getreuster Schatz bis in den Tod. Meinen Namen will ich nicht nennen, wenn du mich lieb hast, wirst du mich wohl kennen. Datum diesen Tag. Nehme fürlieb mit dieser schlechten Handschrift, ich kann vor Traurigkeit nicht besser schreiben.«

»Gelieder Satz, du seie von mir zu tausendmal geschriet und in den Sutz Gottes befohlen!« wiederholte Friedrich halb entzückt, halb lachend, als wär das Mädchen gegenwärtig und müßte sich wegen ihres schülerhaften Schreibens von ihm necken lassen. Dabei machte er eine Bewegung, wie wenn er ihre gelben Zöpfe fassen wollte, einer Glockenschnur ähnlich, an der man läutet, damit oben jemand zum Fenster heraussehe, um nachbarlichen Verkehr zu pflegen oder ein Almosen zu spenden.

Mitten in diesen zärtlichen Träumereien fiel es ihm jedoch ein, daß er die Schreiberin des Briefes für ihre doppelte Mühe gar schlecht belohnt habe. Er hatte ihr mit harten Worten ihr nächtliches Umherstreichen vorgeworfen, dessen Zweck doch nur der[184] gewesen war, ihre schlechte Handschrift an den rechten Mann zu bringen, und während sie alle ihre wirklichen oder vermeintlichen Sünden durch ein Entgegenkommen, das ihn zu Dank verpflichten sollte, gutzumachen bemüht war, hatte er das so vielen Störungen ausgesetzte Verhältnis plötzlich wieder auf den alten Traurigkeitsfuß zurückgeschleudert. Und zwar hatte er sich dies zuschulden kommen lassen in einem Augenblick, wo er durch einen unverzeihlichen Knabenstreich, der gar nicht zu seinen auf ein ehrbares Hausvatertum gerichteten Absichten paßte, das Leben seiner Geliebten in Gefahr gebracht hatte. Seine Reue war ebenso ungestüm, wie der Ausbruch seines Zornes gewesen war, und er schlug sich mit Macht vor die breite Stirne, hinter welcher der Wein von gestern abend eine dumpfe Wolke zurückgelassen hatte, so daß die zwiefache Buße des Leibes und der Seele zusammentraf. Nachdem er sein schuldhaftes Ich mit einer Flut nicht eben gelinder Schimpfworte überschüttet, tausend Gelübde der Besserung wiederholt und auf diese Weise in figürlichem Sinn sich seihst den Kopf gewaschen hatte, ging er in den Hof hinab, um dieses Bad am Brunnen in körperlicher Handlung zu wiederholen. Bald fühlte er sich auch so erfrischt, daß er ganz munter mit den Knechten und Mägden scherzte.

Kaum hatte er sich aber diese Selbsterleichterung von der Beschwerde des Körpers und den Vorwürfen der Seele verschafft, so überfiel ihn das Bedenken, ob auch Christine ihn so schnell zu absolvieren[185] geneigt sein werde. Alle Zurückweisungen, die er von ihr hatte erdulden müssen, kamen ihm wieder in den Sinn, und der Gedanke, daß sie ihn heute heimgehen heißen könnte, wie er sie gestern heimgeschickt hatte, erfüllte ihn nach der kurzen Anwandlung von Heiterkeit plötzlich mit Wut und Verzweiflung. Im ersten Augenblick entschloß er sich trotzig zum Dableiben, als ob sie ihm den gefürchteten Schimpf bereits angetan hätte; im nächsten trieb ihn sein kochendes Herz wieder zum Gehen an. Aus diesen blitzschnell und gewaltsam abwechselnden Empfindungen der heftigsten Leidenschaft und des mißtrauisch aufgeregten Stolzes entsprang endlich eine Liebeserklärung, die keiner Anleitung zur Kunst des Liebens entnommen war, auch keineswegs ein Muster in derselben genannt zu werden verdient, aber als eine glaubwürdig überlieferte und ihren Helden scharf zeichnende Begebenheit nicht verschwiegen werden darf.

Daß er Christinen diesen Vormittag allein zu Hause finden würde, hatte ihm ihr Brief klar gesagt, obgleich es nicht mit Worten darin zu lesen stand: denn wozu würde sie sich gestern nacht so viele Mühe gegeben haben, den Brief noch in seine. Hände zu bringen, wenn sie nicht sicher gewesen wäre, daß die Ihrigen am Neujahrsfeste alle in die Kirche gehen würden.

Die Glocke hatte schon das zweite Zeichen geläutet, als er die ›Sonne‹ verließ und mit einer Bedächtigkeit, welcher man seinen inneren Zustand nicht angesehen haben würde, verschiedene Seitengäßchen[186] einschlug, um möglichst wenigen Kirchengängern zu begegnen. Und doch konnte er sich überall sehen lassen: in dem neuen Rock von dunkelblauem Tuch mit großen Knöpfen und in den kurzen Beinkleidern von schwarzem Samt – die hirschledernen, über die er gegen den Zigeuner gescherzt hatte, waren seit Weihnachten verbannt – trat seine gedrungene Gestalt stattlich hervor; das scharlachene Brusttuch (Weste) paßte zu dem Stahl und Messer, die er in den Gürtel gesteckt; der Dreispitz auf dem Kopfe gab dem jugendlich kräftigen Gesicht ein unternehmendes Aussehen, und die weißen Strümpfe über den Schnallenschuhen umschlossen ein derbes Paar Beine, auf welchen der Mann im Vollgefühl der Jugend wie auf festen Säulen wandelte. Er wandte sich dem Felde zu, wo er zu dieser Stunde auf niemand treffen konnte und wo die dicht fallenden Schneeflocken die Spuren seiner Tritte schnell wieder ausfüllten. Die Glocken läuteten zusammen; als sie schwiegen und die Orgel einfiel, die man bis aufs Feld heraus hörte, lenkte er die Schritte zu des Hirschbauern Haus. Er fand die hintere Türe angelehnt, verschmähte es aber, sich derselben zu bedienen, sondern stieg die außen an der Seite emporführende Treppe hinauf, welche den rechtmäßigen Eingang ins Haus gewährte. Im Hinaufsteigen konnte er durch das Fenster sehen, und seine Auslegung der nächtlichen Briefträgerei hatte ihn nicht getäuscht, denn Christine saß allein in der Stube und las, so schien es wenigstens, ganz vertieft im Gesangbuch, auf dessen aufgeschlagener Seite[187] ein Blättchen mit einem flammenden, von einem Schwert durchstochenen Herzen eingelegt war.

Sie mußte jedoch nicht so vertieft gewesen sein, als sie scheinen wollte, denn als er zur Türe eintrat, saß sie nicht mehr am Tisch, sondern stand aufrecht mit dem Buch in der Hand; allein so eifrig sie darin zu lesen schien, so zeigte sich doch in ihren Mienen eine Spannung und Bewegung, welche deutlich verriet, daß ihre Gedanken ganz anderswo als bei einem geistlichen Liede waren. Sie war ihm nie so schön vorgekommen: ihr helles Gesicht, obgleich heute nicht so rotwangig wie sonst, blinkte von Morgenfrische, und die gelblichblonden, streng gescheitelten Haare umschlossen es mit einem freundlichen Rahmen; ein feuchter Schimmer schwamm in den niedergeschlagenen Augen; durch das schwarze Gesangbuch, das in den gefalteten Händen ruhte, erhielt das gleichfalls schwarze Wams, das sonst ein alltäglicher Anblick ist, etwas Feierliches, das den lockenden Reiz der Erscheinung dämpfte; das ärmliche Unterkleid war von einer reinlichen weißen Schürze beinahe ganz zugedeckt.

Sein Herz klopfte, während er im langsamen Eintreten die liebreizende Gestalt mit den Augen verschlang. »Ist's erlaubt?« sagte er, an der Türe stehen bleibend.

»Ich kann's nicht verwehren«, antwortete sie, und ihre Augen verirrten sich von dem Liede, aber nicht weiter als bis an den Rand des Buches.

»Sie trutzt mit mir«, dachte er.

Beide schwiegen geraume Zeit still, dann begann er[188] wieder: »Ich hab geglaubt, wenn man einen einlade, so vergönne man ihm auch ein gutes Wort. Wird ja einer nicht vor Amt geladen, ohne daß man ihm dort eröffnet, warum er vorgeladen ist.«

»Das ist auch meine Absicht gewesen«, sagte Christine, »aber wie ich den Brief geschrieben hab und bei Nacht ausgetragen, weil ich meine Brüder nicht hab drum wissen lassen wollen, und hab nicht früher fortkommen können, als bis alles im Bett gewesen ist, da hab ich nicht gewußt, daß es mir so aufgenommen wird und so ausgelegt. Es ist mich sauer genug ankommen, denn ich hab mir wohl sagen können, daß sich so etwas nicht schickt. Deswegen bin ich nun auch bitter gestraft dafür und seh's jetzt vollends ganz ein, daß ich's hätt nicht sollen tun.«

»Der Brief gilt also nichts?« fragte er.

Sie sah in ihr Gesangbuch, ohne zu antworten. Abermals folgte ein langes Stillschweigen.

»Wenn's so steht zwischen uns«, hob er wieder an, »so hätt ich auch können daheim bleiben.«

Sie legte das Buch auf den Tisch. »Es ist nicht meine Schuld«, sagte sie. »Ich hab's ja nicht so haben wollen. Aber ich möcht mich an keinen hängen, der schlecht von mir denkt und mich eine Nachtläuferin heißt. Ich hab noch niemand Anlaß geben, etwas Unrechts von mir zu glauben, am allerwenigsten –« Sie stockte, denn das Du wollte ihr nicht über die Lippen.

»Hab ich denn wissen können, daß du meinetwegen unterwegs bist?« rief er.[189]

»Das ist gleichviel«, erwiderte sie. »Niemand hat das Recht, wenn er mich auch bei Nacht antrifft, mir das Rumlaufen vorzurücken, und das auf eine Art, daß man wohl versteht, wie's gemeint ist. Ich bin noch keinem nachgelaufen und werd auch keinem nachlaufen mehr.«

»Nun ja«, versetzte er, »wenn ich gewußt hätt, was für einen Botengang du tust, so hätt ich ja gewiß nichts dergleichen gesagt.«

»Das glaub ich«, bemerkte sie, unmutig über diese leichte Entschuldigung.

»Jetzt laß es aber gut sein!« rief er, auf sie zugehend. »Bis du austrutzt hast und auspredigt, ist der Pfarrer mit der Predigt auch zu End.«

»Nicht so geschwind!« rief sie und wich rasch vor ihm zurück.

»So? da kann ich also heimgehen?« sagte er, erbittert über den ernstlichen Ton, mit dem sie ihn zurückgewiesen hatte.

Sie gab keine Antwort.

»So kann's nicht zwischen uns fortgehen!« rief er, allmählich wild werdend. »Jetzt sag's grad raus und laß mich nicht lang warten: wie hast's mit mir?«

»Ich weiß nicht«, sagte sie, »ich glaub, wir taugen nicht recht zusammen, wir zwei beide. Ich will nicht von den vielen Haken reden, die die Sach hat und die mich schon oft traurig gemacht haben. Aber wer mein Schatz sein will, der darf mich nicht so anfahren und darf mich nicht gleich beschuldigen, daß ich auf unrechten Wegen sei, eh er sich nur Zeit[190] nimmt, die Augen aufzutun. Wenn einer auf seinen Schatz nichts hält, so tut's nicht gut zwischen ihnen. Mein Vater und meine Mutter sind oft hart gegen mich; wenn mein Schatz auch so wär, was hätt ich dann gewonnen? Mit meinem Schatz will ich ein besseres Leben führen, oder lieber will ich bleiben, wie ich bin. Es ist mir ohnehin nicht so besonders drum zu tun; ich kann allein sein, und ich glaub, ich will's auch.«

Obgleich er sich gestehen mußte, daß das Mädchen vollkommen recht habe, und obgleich sie ihm in diesem Augenblicke mit ihrer ganzen Art zu denken und zu reden unsäglich gefiel, denn das war nicht mehr das schüchterne, kindische Wesen, das andere Leute für sich reden ließ, so gestattete ihm doch sein starrer Trotz nicht, aus ihren Worten etwas anderes als einen bittern Bescheid herauszulesen. »Wenn man mir so ausbietet«, sagte er, »dann will ich nicht überlästig sein.«

Sie schwieg, ohne aufzublicken.

»Es ist also Ernst?« wiederholte er. »Ich soll gehen?«

»Wer mir's so macht, den werd ich nicht bleiben heißen«, antwortete sie entschlossen, aber zugleich drangen ihr die Tränen in die Augen.

»Nein!« rief er wild, und die seinigen rollten, während er das Messer zog. »So geh ich nicht fort! Hie auf dem Platz muß es sich zwischen uns entscheiden. Sag ja oder nein, willst du mich, oder willst du mich nicht? Wenn du mich willst, so versprech ich dir, daß dergleichen Dummheiten, wie gestern[191] nacht, von nun an nicht wieder vorkommen sollen, du bist ohnehin ganz allein schuld daran gewesen, weil du mich ganz wild und falsch gemacht hast die Zeit daher, und unartig will ich auch nicht mehr gegen dich sein, will dich vielmehr auf den Händen tragen und ein Leben mit dir führen, daß ganz Ebersbach ein Exempel dran nehmen soll. Willst du mich aber nicht, so verzeih mir's Gott, du kommst nicht lebendig von der Stell. Sieh das Messer hier, das bis jetzt bloß unvernünftigen Geschöpfen den Lebensfaden abgeschnitten hat, das soll dann ein edleres Blut trinken. Sag nein, und ich stech dir's ins Herz, ich treff gut, darauf kannst dich verlassen, und das auf den ersten Stoß. Der zweite dann, der gilt mir, denn wenn du nicht mein werden willst, so soll dich auch kein anderer haben, und wenn du tot bist, so will ich auch nicht mehr leben. Dich will ich, auf der ganzen weiten Welt nur dich, und wenn das nicht sein kann, so ist es zu dieser Stunde mit uns beiden aus.«

Christine war einen Augenblick starr und bleich vor Schrecken dagestanden, wie er mit dem funkelnden Messer auf sie zuschritt. Bald aber änderte sich ihr Gesicht. Im Gegensatz zu ihm, der in ihren Reden nur Bitterkeit fand, sog sie aus den seinigen nur den Honig heraus. Aufgelöst durch das Übermaß von Feuer und Liebe, das aus dieser fürchterlichen Liebeserklärung hervorbrach, und ohne sich durch die rohe, gewalttätige Beimischung von neuem abstoßen zu lassen, warf sie sich ihm, als er geendet hatte, so heftig an den Hals, daß sie ihm kaum noch Zeit[192] ließ, die Spitze des Messers zu wenden. Er schleuderte es rasch zu Boden, während sie ihn mit beiden Händen umklammerte. »Stich zu, wenn du das Herz hast!« rief sie laut weinend. Er schlug die Arme um sie und drückte sie fest ans Herz. Sie machte die eine Hand los und hielt sie ihm vor die Augen. »Da sieh, du blinder Hess, du ungläubiger Thomas«, sagte sie, unter dem Weinen lachend, »wie kannst du so an der Wand hinauffahren und so ruchlos Zeug machen, siehst denn nicht, daß ich deinen Ring am Finger hab, seit du da bist? Ich hab dir doch vorher müssen ein wenig schandlich tun, du unartiger Bub du!«

»Ist's wahr?« rief er. »Willst mein sein? Sag's noch einmal.«

»Meinst du's auch ehrlich mit mir?« fragte sie, indem sie den Kopf aufhob und ihm in die Augen sah.

Er schwur es mit tausend Eiden, wovon einer den andern an Kraft und Derbheit übertraf. »Bist jetzt mein?« fragte er dann abermals.

»Ja!« schrie sie unter dem Druck seiner Arme, die sie wie eiserne Klammern preßten.

»Ganz mein?«

»Ganz! Du kannst mich sieden oder braten, nur erstick mich nicht.«

Er ließ sie einen Augenblick los, aber nur, um sie im nächsten desto fester in die Arme zu fassen, und die Sinne vergingen ihr unter dem Ungewitter der Leidenschaft, das über sie losbrach. Es war, als ob der Pfarrer mit den Liebenden im Bunde wäre,[193] denn seine heutige Neujahrspredigt schien die längste werden zu wollen, die er je gehalten hatte.

»Jetzt will ich gern sterben«, seufzte Friedrich, als er aus dem Rausche des Entzückens endlich wieder zu sich kam. »Noch einmal will ich dir's geschworen haben, daß ich nimmer von dir lassen will, was auch kommen mag, und will dir treu sein bis in den Tod.«

»Du mußt jetzt nicht vom Sterben reden«, sagte ihm Christine leise ins Ohr, indem sie den Kopf verschämt an seine Schulter lehnte, »ich hab's jetzt doppelt nötig, daß du für mich lebst.«

»Ja, ich will, und Müh will ich mir geben, daß ich immer den richtigen Weg geh und daß du keine Unehr von mir hast und keine Sorgen um mich. Gelt, das ist doch eigentlich Ursach gewesen, daß du dich so lang besonnen hast? Gesteh's nur frei heraus, ich nehm's dir nicht übel.«

»Nein«, sagte sie, »ich hab mich nie zum Richter über dich aufgeworfen und hab's ja wohl gewußt, wie gut du bist und daß in deinem Herzen kein fauler Butzen ist und kein falscher Blutstropfen in deinen Adern. Meinst du denn, sonst hätt ich dir so getraut?«

»Warum hast du mich dann aber so lang zappeln lassen und hast mir soviel böse Stunden gemacht?«

»Ei, bin ich's nicht wert, daß du dich ein wenig um mich hast verleiden müssen?«

»Freilich bist du's wert. Ich mein nur, wenn du so große Stück auf mich hältst, wie ich's in meinen Augen nicht verdien, und hast zugesehen, wie ich[194] mich verleiden muß, so hast du ja dir auch eine Qual mit angetan. Und hast du nicht selber geschrieben, du seiest so traurig, daß du vor lauter Leid schier nicht schreiben könnest?«

»O du!« sagte sie und schlug ihn mit dem Finger auf die Lippen.

»Ich will den Baum nicht loben, der auf den ersten Streich fällt, aber du hast mir's doch ein wenig gar zu arg gemacht, hast mich ja am ewigen Feuer braten lassen. Hättest's dir selber nicht zuleid tun sollen. Jetzt sag's nur: warum bist so unbarmherzig gewesen gegen mich und dich?«

»Ich kann's nicht sagen«, kicherte Christine wie damals, als sie sich im Bäckerhause hinter dem Ofen versteckte.

»Ich küss dich so lang, bis du's sagst, denn ich merk jetzt schon, daß es was zu bedeuten hat.«

»Da kannst lang küssen.«

»Oder ich drück dich, bis dir der Atem ausgeht.«

»Dann sterb ich in deinem Arm.«

»Wart, ich will dir schon zeigen, wer Herr ist. Willst du Daumenschrauben kennenlernen?«

Kaum hatte er ihre Finger etwas zwischen den seinigen gepreßt, so schrie sie: »Halt! Laß nach! Ich will ja alles gestehen!« Sie legte den Mund an sein Ohr und sagte: »Sieh, meine Mutter hat zu mir gesagt, wenn ich einen dummen Streich mache, so schlage sie mir alle Glieder entzwei, und –«

»Ja? Und?«

»Ach, du brauchst nicht alles zu wissen.«

Er erhaschte ihre Finger und wiederholte die vorige[195] Folter. »Und damit's nicht zu dem kommen soll, was mir meine Mutter gedroht hat«, bekannte sie stöhnend und lachend zugleich, »hab ich dich und mich so plagen müssen.«

Er lachte aus vollem Herzen. »So?« sagte er, »du hast also so ein gut's Zutrauen zu mir gehabt, daß du gleich gedacht hast, du werdest dich bei mir vor einem dummen Streich nicht behüten können?«

»Ach, ich hab dich eben von Anfang an so lieb gehabt, du böser Bub du!«

»O du mein lieb's Weible du!« rief er, indem er sie in seine Arme zog und ihren Kopf an sein Herz legte.

»Aber das hör ich gern!« rief sie. »Das tut mir wohl! Oh, sag noch einmal so!«

»Mein lieb's Weible! Und jetzt will ich dich auch recht um Verzeihung bitten, daß ich dir's so wüst gemacht hab, absonderlich gestern nacht, wo du meinetwegen ausgewesen bist und ich dir noch schnöde Reden dafür geben hab. Gelt, du verzeihst mir's? Sieh, es ist mir von ganzem Herzen leid.«

»So, jetzt kommst endlich, du Hinterfürhühnle? Hast Ursach genug gehabt, das gleich zu sagen, aber der hochmütig Herr hat sich nicht runter geben wollen.«

»Ja, sieh, um Verzeihung bitt ich niemand, als einen recht guten Freund, und von dir hab ich vorhin noch nicht gewußt, ob du Freund oder Feind mit mir bist.«

»Oh, geh du! Du hast wohl gewußt, daß ich dir[196] nicht feind bin. Aber gelt, jetzt glaubst, daß du den besten Freund auf der Welt an mir hast?«

Er beteuerte ihr diesen Glauben mit wiederholten Liebkosungen.

»Was hast denn zu meinem Brief gesagt?« fragte sie nach einer Weile. »Gelt, du hast gewiß gesagt: jetzt kriecht sie endlich zu Kreuz?«

»Ich hab denkt: so, jetzt ist sie endlich in sich gangen und bereut's, daß sie so unchristlich gewesen ist und sich und mir das Leben so sauer gemacht hat.«

»Was nicht sauret, das süßet auch nicht. Aber was hast du denkt, daß ich so wüst geschrieben hab? Ich hab's schier im Finstern tun müssen.«

»Schreib du, wie du willst, mir ist alles recht, was du schreibst. Wirst's schon noch besser lernen, bis du Sonnenwirtin bist, und die Rechnungen und Geschäftsbriefe kann ich ja einmal selber schreiben.«

»Ja, das glaub ich, daß es noch eine gute Zeit anstehn wird, bis ich Sonnenwirtin bin.«

»Nun ja, du wirst doch meinem Vater nicht um den Tod beten?«

»Gott behüt und bewahr mich!« rief Christine eifrig. »Gelt, das ist nicht dein Ernst? Nein, ich gönn ihm und wünsch ihm noch ein langes Leben –«

»Und Enkel genug?«

Sie schlug ihn auf den Mund. »Ich hab nur sagen wollen, es wird noch manches Wässerlein den Bach hinunterlaufen, bis man uns zusammenläßt. Ach, ich bin eben ein gering's Mädle und von armen Eltern, und die deinigen sind reich und hoffärtig;[197] du kannst's dir selber sagen, daß es da nicht so ganz glatt gehen wird. Mir selber geht auch viel ab, was zu dem Stand gehört. Wiewohl, ich will dir versprechen, daß ich's an nichts fehlen lassen will, und nichts versäumen, was ich noch lernen kann. Aber wenn auch du vielleicht mit einem solchen Versprechen zufrieden bist, so ist's dein Vater noch lang nicht, denn er sieht noch auf ganz andere Eigenschaften.«

Er ging mit starken Schritten vor ihr in der Stube hin und her. »Ich will dir nichts vormachen, was nicht wahr ist«, sagte er. »Ich kann zwar im jetzigen Augenblick, glaub ich, viel auf meinen Vater bauen, aber so leicht wird's nicht gehen, daß ich sagen kann: ich darf nur blasen. Er wird vielleicht ein wenig aufgucken, wenn ich ihm sag, was ich vorhab; sein Leibstückle ist's nicht, denn das hat einen anderen Klang. Wir müssen uns also darauf gefaßt machen, daß man uns ein paar Berg in Weg wirft, und falsche Zungen können auch dazwischenkommen. Aber, wie gesagt, ich steh jetzt mit meinem Vater so, daß ich hoffen kann, wenn er meinen Ernst sieht, so gibt er nach. Die Hauptsach aber ist: ich hab dich lieb und will dich, und mir bist du recht, und darum mußt auch allen anderen gut genug sein. Ich will doch sehen, wer mir das über den Haufen wirft, was ich mir einmal fürgenommen hab. Ich bin fest überzeugt und weiß ganz gewiß, wenn ein Mensch seinen Willen ernstlich auf etwas setzt, und es ist nichts Unrechts, so führt er's auch durch. Ich aber hab meinen Sinn fest darauf[198] gerichtet, daß du mein Schatz und mein Weib werden sollst, und wie ich meinen Willen bei dir erreicht hab, so werd ich ihn bei meinen Eltern und bei den deinigen erreichen.«

Christine beruhigte sich oder beschwichtigte wenigstens ihre Unruhe im Anschauen und Anschmiegen an ihren Freund. Er gefiel ihr gar zu gut; er kam ihr so männlich vor und war unter dem zuversichtlichen Reden gleichsam gewachsen.

»Nun hast du mein Herz und meine Hand und meinen Eid«, fuhr er fort. »Jetzt mußt du mir aber auch versprechen, daß du mir treu sein willst, denn ich muß dir nur gestehen, das Rumschwanzen und Lustigtun mit den ledigen Burschen auf'm Tanzboden, das muß jetzt ein End haben, und die Husarentänz im Karz stehen mir auch nicht an.«

»Was, Husarentänz? Ich weiß nicht, was du willst. Seit wir nicht mehr gut miteinander gestanden sind, bin ich gar nicht in Karz kommen, und daß ich selbigsmal auf den Tanzboden gangen bin, das hätt dir doch dein Herz sagen sollen, warum das geschehen ist.«

»Du hast ja aber gar nichts mit mir gemacht.«

»Hätt ich kommen und vor dich hinknien sollen?«

»Aber gelacht und geschwätzt hast mit den andern, wie wenn ich gar nicht da wär.«

»Ich hab doch nicht schreien und heulen können, wiewohl mir das nah genug gewesen ist; es ist mir schwer ankommen, mich so zu verstellen, nachdem ich hingangen bin, bloß um dich zu sehen, und du gar nichts von mir gewollt hast.«[199]

»Und unter den Karzgängerinnen, die gestraft worden sind, bist du nicht?«

Sie wußte von nichts. Er mußte ihr den Vorgang erzählen. In ihrem abgelegenen Häuschen hatte sie von der Geschichte gar nichts gehört.

»Jetzt ist's recht«, sagte er lachend. »Aber jetzt möcht ich erst einmal den Husarentanz von dir sehen. Wie, mach mir ihn einmal vor.«

Sie sah ihn mit großen Augen an. »Sag das nicht noch einmal«, entgegnete sie ernsthaft. »Es wär mir leid, wenn's dein Ernst wär!«

»Nein«, sagte er und nahm sie in die Arme, »ich hab dich bloß ein wenig necken wollen. Ich hab dich lieb und wert, und verlaß dich drauf, daß ich dich immer in Ehren halten werd. Aber das mit den ledigen Buben, das hast du mir noch nicht versprochen.«

»Du wirst mich noch bös machen!« sagte sie. »Was will ich von den ledigen Buben! Aber ich will dir's schwören, damit die arm Seel Ruh hat. Da, sieh, ich schwör's! Und jetzt wollen wir sehen, wer seinen Eid am längsten hält, du oder ich.«

Auch er gab sich nun seinerseits zufrieden. Sie plauderten zutraulich miteinander und malten sich ihr künftiges häusliches Leben aus, wobei es nicht an Scherzen und Neckereien fehlte. Während sie so Arm in Arm in der Stube herumgingen, rief Christine auf einmal: »Hu, wie kalt geht's an mich hin! Was ist denn das?« Auch er empfand jetzt den kalten Luftstrom, und beide untersuchten, woher derselbe komme. Eine von den runden Fensterscheiben[200] fehlte, und durch die offene Lücke drang die kalte Winterluft ins Zimmer. »Das ist vorhin nicht gewesen!« rief Christine erbleichend. »Sieh nur, da liegen die Glasscherben auf der Bank! Herr Jesus, da ist jemand vor dem Fenster gewesen und hat uns zum Schabernack die Scheib eingedrückt. Ich hab doch nichts gehört.« »Ich auch nicht«, sagte er, den Tatbestand in stummer Bestürzung prüfend. »Wir sind verraten!« rief sie weinend und verbarg das Gesicht an seiner Brust. »Sei ruhig, der Wind wird's getan haben«, sagte er; aber er selbst war keineswegs so ruhig, als er schien, denn er hatte noch eine andere Entdeckung gemacht, die Christinens Argwohn nur zu sehr bestätigte. Auf den Staffeln der Außenseite waren im Schnee frische, scharfe Fußstapfen wahrzunehmen. Dies konnten nicht seine eigenen sein; denn zur Zeit seines Kommens hatte es ziemlich stark geschneit, und seine Tritte mußten daher bald wieder verwischt worden sein. Es war ihm kaum zweifelhaft mehr, daß, nachdem es zu schneien aufgehört, jemand sich die Stiege heraufgeschlichen und die Scheibe eingedrückt habe, worauf der Täter, wahrscheinlich in der Meinung, durch das Klirren der Gläser in der Stube einen Schreck erregt zu haben, schnell wieder entflohen war. Von dieser Wahrnehmung aber teilte er Christinen nichts mit; vielmehr suchte er sie, als sie ihn darauf aufmerksam machte, daß ja gar kein Wind gehe, auf den Glauben zu bringen, die Katze werde es getan und vielleicht von außen durch das Fenster hereingewollt haben. Dies war jedenfalls ein annehmbarer[201] Grund, wenn die Eltern bei ihrer Heimkunft der Sache nachfragten, und er hieß sie inzwischen das Loch mit einem Tuch verstopfen.

Sie waren noch im Reden und Raten über den Vorgang begriffen, und Christine hatte ihre Verstörung noch keineswegs überwunden, als die große Glocke auf dem Turme anschlug. »Horch, die Betglock!« rief sie, »die Kirch ist aus, jetzt mach, daß du fortkommst!«

Sie küßten und herzten einander, während Christine ihn beständig forttrieb.

»Heut abend kommen wir zusammen, nicht wahr?« sagte er.

»Ja, sobald meine Leut im Bett sind, und das ist ziemlich früh.«

»Ich treff dich hinterm Haus, und dann spazieren wir ins Feld. Der Boden ist mit lauter Zucker bestreut. Meinst nicht, es werd dir zu kalt sein?«

»Mich friert's nicht, wenn ich bei dir bin, aber jetzt mach dich fort.«

Sie wollte ihn bereden, das Haus durch die hintere Türe zu verlassen. »Nein«, sagte er, »vorn, wo ich herein bin, da will ich auch wieder hinaus. Ich red ohnehin nächster Tag ganz frei und offen mit deinen Eltern.«

»Laß es nur noch ein wenig anstehen«, sagte sie, »es ist mir so angst.«

»Und wenn sie fragen, ob jemand unter der Kirch bei dir gewesen sei, so sagst ohne weiteres ja, ich sei dagewesen.«

Sie versprach alles und trieb ihn wiederholt zur[202] Eile an, so daß er, als sie sich voneinander losrissen, noch lange nicht genug geküßt zu haben meinte.

Er hatte seinen guten Grund, das Haus auf der Vorderseite zu verlassen. Es sollten nicht doppelte Fußstapfen hinterbleiben, die vielleicht ein endloses Gewirr von Vermutungen wachgerufen haben würden. Er trat sorgfältig in die vorhandenen Spuren und folgte ihnen, um auf diese Weise etwa herauszubringen, wer vor dem Fenster gewesen sein möchte. Die Spuren führten an den äußersten Häusern des Fleckens hin und dann kreuz und quer durch einige Gäßchen, wo sie sich aber bald mit anderen Fußstapfen vermischten. Er mußte seine Nachforschung als fruchtlos erkennen und ging kopfschüttelnd seines Weges. Die Leute kamen eben aus der Kirche. Er konnte es nicht vermeiden, manchem verwunderten und neugierigen Blick zu begegnen; da er sich aber ruhig in den Zug mischte, so brachte dies viele, die sich mehr mit Anhörung der Predigt als mit Musterung der Zuhörer beschäftigt hatten, auf den Glauben, daß er gleichfalls aus der Kirche komme.

Quelle:
Hermann Kurz: Der Sonnenwirt. Kirchheim / Teck 1980, S. 181-203.
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Große Erzählungen der Hochromantik

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Zwischen 1804 und 1815 ist Heidelberg das intellektuelle Zentrum einer Bewegung, die sich von dort aus in der Welt verbreitet. Individuelles Erleben von Idylle und Harmonie, die Innerlichkeit der Seele sind die zentralen Themen der Hochromantik als Gegenbewegung zur von der Antike inspirierten Klassik und der vernunftgetriebenen Aufklärung. Acht der ganz großen Erzählungen der Hochromantik hat Michael Holzinger für diese Leseausgabe zusammengestellt.

390 Seiten, 19.80 Euro

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