4. Szene.

[158] Vorige. Rosa. Hasemann durch die Mitte.


ALBERTINE auf Rosa zueilend. Röschen, mein Herzblatt, das ist recht, daß du kommst. Weine dich aus am Herzen deiner Mutter.

HASEMANN. Bitte, geheult wird nicht mehr, ich habe gerade genug.

FRAU KLINKERT. Wir bedauern Sie alle so sehr, liebe Rosa.

HASEMANN. Wir sind auch nicht gekommen, um uns bedauern zu lassen, wir wollen bloß alles hübsch ruhig überlegen.

FRAU KLINKERT. Ach, Sie wissen ja, welchen Anteil ich an Ihnen nehme.

HASEMANN. Wenn ich sage, überlegen, so meine ich im engsten Familienkreis. Wenn Sie also zu Hause oder im Laden etwas zu tun haben sollten, verehrteste Madame Klinkert, dann lassen Sie sich durch uns ja nicht abhalten.

FRAU KLINKERT pikiert. Ei, Herr Hasemann, Sie weisen mir ja geradezu die Tür?

HASEMANN. Wie werde ich denn so unhöflich sein! Sie kommen gewiß ein andermal wieder? Bitte, grüßen Sie Klinkert und sagen Sie ihm, er soll sich an mir ein Beispiel nehmen.

FRAU KLINKERT. Was heißt denn das?

HASEMANN. Das wird ihm morgen schon klar werden.

FRAU KLINKERT erstaunt. Liebe Hasemann –?

ALBERTINE. Liebe Klinkert, ich bin auch höchst erstaunt. Ich bitte Sie nur, meinem Manne heute nichts übel zu nehmen. Sie können sich doch denken, die Aufregung –[158]

FRAU KLINKERT. Ja, ja, aber –

HASEMANN. Also nochmals, adieu!

FRAU KLINKERT kurz und bissig. Adieu! Die Herrschaften können sicher sein, daß ich so bald nicht wieder störe. Rasch ab durch die Mitte.


Quelle:
Adolph L’Arronge: Gesamt-Ausgabe der dramatischen Werke. Berlin 1908, S. 158-159.
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