5. Szene.

[159] Vorige ohne Frau Klinkert.


ALBERTINE. Was für ein Benehmen ist denn das, Hasemann? Ich muß dir sagen, daß –

HASEMANN immer ruhig. Ich stehe gleich zu deinen Diensten, laß mich nur erst das andere in Ordnung bringen. Zu Emilie, welche inzwischen zu Rosa getreten ist und ihr die Hand gereicht hat. Emilie, du leistest wohl Rosa ein bißchen Gesellschaft?

EMILIE. Gewiß, Vater.

ROSA. Es wird mir wohl tun, Schwester, mich einmal wieder mit dir aussprechen zu können, wie in früheren Zeiten. O, wir werden uns besser verstehen, weit besser.

ALBERTINE. Mein armes Kind, wie angegriffen du aussiehst. O, der schändliche Mensch! Aber sei ruhig, ich werde dir Genugtuung verschaffen.

HASEMANN. Emilie, geh mit Rosa dort hinein Zeigt nach links. ich habe mit Mutter'n zu reden.

ALBERTINE kurz. Nachher! Jetzt will ich vor allen Dingen von Rosa selbst hören –

HASEMANN faßt Albertine bei der Hand. Ich werde dir alles sagen, sei so gut und bleibe hier. Geht, Kinder.

ALBERTINE sich losmachend. Laß doch die Dummheiten, Anton, du hörst ja, ich will nicht.

HASEMANN etwas stärker. Aber ich will, und ich wünsche, daß mein Wunsch respektiert wird. Geht, Kinder.

EMILIE leise zu Rosa. Wie ist denn der Vater, er ist ja ganz verändert?

ROSA ebenso. O, er ist gut, herzensgut, sein Trost allein hat mich wieder aufgerichtet. Komm, gehorchen wir ihm. Ab mit Emilie links.


Quelle:
Adolph L’Arronge: Gesamt-Ausgabe der dramatischen Werke. Berlin 1908, S. 159.
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