Das kleine Licht

[184] Den weißen, mondbeschienenen Weg

Zwei schwarze Mauern säumen,

Ein schwarzes, schweigendes Geheg

Von schwarzen, schweigenden Bäumen.
[184]

So weit ist der todeseinsame Pfad,

So eng die Nähe dunkelt,

Dort hinten, wo schwarz sich die Wolke naht,

Ein glimmendes Lichtchen funkelt.


Die Nacht immer schwerer herniederbricht,

Müdigkeit meine Stirne befeuchtet,

So ferne zittert das kleine Licht

Und ich weiß nicht einmal, wo es leuchtet.

Quelle:
Hermann Löns: Sämtliche Werke, Band 1, Leipzig 1924, S. 184-185.
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