Fünfte Szene.


[54] Die Vorigen ohne Monaldeschi.


SCHNURE. Was ist das?

BRAHE sieht alle der Reihe nach an. Ein Abenteurer und noch etwas –

SCHNURE. Ein Spießgeselle jenes Santinelli offenbar! Ach und diese unselige – mit Respekt sei's gesagt – Vorliebe unsrer Majestät für solche Genies und fahrende Ritter –

BRAHE. Ja, ja, er wollte nach dem Schlosse! Nach langen Kriegen kommen immer die Glücksritter.

SCHNURE. Ein Spießgeselle Santinellis ganz gewiß, ein neuer Greuel für den Adel des Landes.

BRAHE. Aber noch etwas anderes – viel begabter als jener unergiebige stumme Italiener, viel lebhafter, viel wichtiger, ein unternehmender Mensch!

SYLVA. Ein Mann! So rasch, so prall, so sicher!

MALSTRÖM der in Gedanken versunken gewesen ist, auffahrend, zärtlich. Sylva!

SYLVA seine Hand lebhaft ergreifend. Ludolf!

BRAHE. Kommt ins Haus, Kinder, es wird kühl. Sie gehen.

SCHNÜRE während sie eintreten. Es ist morgen Empfang bei Ihrer Majestät, niemand soll sich erkälten – Alle ab.


Quelle:
Heinrich Laube: Gesammelte Werke in fünfzig Bänden. Band 23, Leipzig 1908–09, S. 54-55.
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Monaldeschi
Monaldeschi: Tragödie in Fünf Acten Und Einem Vorspiele (German Edition)