3. Æs Dodonæum.

[242] Zu Dodona seynd gewesen zwo hohe Seulen / auf deren einer ein meßinges / hellklingendes Becken oder Gefäß gestanden: Auf der andern ein Bildniß eines nackenden Knabens / der sich vom Wind hin und her bewegte / in der Hand habend einen eisern Stecken. Wann nun der Wind auch gar gelinde wehete / hat der Knabe mit seinem Stecken an das Becken geschlagen / und also ein scharffes Geläut gemacht / welches lange gewähret. Diesem Dodonischen Becken werden verglichen alle Plauderer und Schwätzer / die viel Geplärr machen / da doch wenig hinter ist.

Quelle:
Lauremberg, Peter: Neue und vermehrte Acerra philologica, Das ist: Sieben Hundert auserlesene, nützliche, lustige und denckwürdige Historien und Discursen, aus den berühmtesten griechischen und lateinischen Scribenten zusammengetragen [...], Frankfurt am Main, Leipzig, 1717, S. 242.
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