26. Von [39] Monima, des Königs Mithridatis Ehe-Gemahl.

Nachdem nun der Mithridates von den Römern also überwunden worden / und die Königin Monima vergewissert / daß ihr Herr und Gemahl schon gestorben / hat sie den Königlichen Zierath von ihrem Haupte gerissen / denselben um ihren Hals gebunden / und sich daran erhenckt / wie aber dieses Band / wegen ihrer Leibes-Schwere / zerrissen / und sie auf die Erde gefallen / hat sie aus Unmuth und Zorn gesaget: O du verfluchtes Diadema, du wilt mir auch nicht einmal zu diesem traurigen Dienste behülfflich und nützlich seyn / das sprechende / hat sie das Band auf die Erde geworffen / darauf gespyhen und mit Füssen getreten /zuletzt ihrer Kammer-Diener einem den Hals hingereichet / der hat ihr das Schwerdt durch die Gurgel gestochen. Seynd also diese beyde / Mithridates und Monima, elendiglich gestorben.


Je höher Person / je grösser Unglück und Fall.

Quelle:
Lauremberg, Peter: Neue und vermehrte Acerra philologica, Das ist: Sieben Hundert auserlesene, nützliche, lustige und denckwürdige Historien und Discursen, aus den berühmtesten griechischen und lateinischen Scribenten zusammengetragen [...], Frankfurt am Main, Leipzig, 1717, S. 39.
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