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[681] Austrigildis / eine Gemahlin Guntrami des Königes in Franckreich / war tödlich kranck / weil nun die zween darzu bestellten Medici, ob sie gleich allen ihren Fleiß anwandten / ihr dennoch nicht helffen kunden; Warff sie einen grossen Zorn und Unwillen auff sie / und bat darauff ihren Herrn den König / daß er sie noch einer Bitte vor ihrem Ende gewähren wolte / dasselbige sagte er ihr zu. Da begehrete sie / daß die zweene Medici, so sie lange vergeblich gequälet und gemartert / dennoch aber ihr nicht helffen können /noch wollen / für ihren Augen mit dem Schwerdt möchten hingerichtet werden. Das ließ der König auch geschehen / und gewährete ihr ihrer Bitte / und sahe das leichtfertige Weib mit lachendem Munde zu / wie sie beyde hingerichtet wurden / bald darauff starb sie / und wird ohne Zweiffel ihren Lohn in der Höllen bekommen haben.
1. Es ist kein Kraut im Garten / das wieder den Tod will arten.
2. Wie viel solten gern sterben / wann sie nur erst möchten die Rache sehen?
3. Aber solchen Rachgierigen ist ein Feuer-Phul zubereitet.
4. Unser aller Seelen-Artzt verdienet offt bey uns wenig Danck.