55. [821] Artaxerxes begehret / Democritus soll ihm seine Gemahlin lebendig machen.

Dem König Artaxerxi starb seine Gemahlin die Königin ab / wie er sie nun todt und bleich für seinen Augen liegen sahe / ward er über alle massen traurig darüber / dann er sie sehr geliebet hatte. Schickte auch in der Traurigkeit zu dem gelehrten Mann Democrito, und ließ bey ihm anhalten / er solte die Verstorbene durch seine Kunst wieder lebendig machen. Ja wol / sprach Democritus, das ist eine schwere Kunst / welche selten jemand studieret und gelernet hat / doch solte der König an den Sarg schreiben lassen 30. Menschen-Nahmen / die ihr Alter über 20. Jahr gebracht / und kein Unglück ausgestanden / so würde ihr geholffen werden. Aber in allen seinen Ländern konte er nicht einen einigen Menschen finden /der ohne Creutz gewesen.


Es ist kein Kraut im Garten / das wider den Tod wil arten. Christen seyn vielem Unglück unterworffen.

Quelle:
Lauremberg, Peter: Neue und vermehrte Acerra philologica, Das ist: Sieben Hundert auserlesene, nützliche, lustige und denckwürdige Historien und Discursen, aus den berühmtesten griechischen und lateinischen Scribenten zusammengetragen [...], Frankfurt am Main, Leipzig, 1717, S. 821.
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