13. [890] Bessi aufgewachtes Gewissen.

Es ist ein bekannte Historie / so von dem Besso Pœnio Plutarchus schreibet. Dieser hat auf eine Zeit nach dem Nacht-Essen etliche Schwalben-Nester mit einem Spieß zerbrochen / und die junge Schwalben umgebracht. Als ihn aber etliche seiner anwesenden Spieß-Gesellen deßwegen hart angebeten / und was ihme die jungen Schwalben Leids gethan hätten /fragten / sprach er darauf: Ich habe es darum gethan /weil sie nicht aufhören wollen / mir meines Vatters Mord vorzuwerffen. Diese Reden wurden dem Könige referirt / und darauf Bessus eingelogen / welcher das Parricidium (davon man gar nichts gewust) bekannt /und derhalben hingerichtet wird.


Niemand thue was Böses. Das Gewissen wacht doch endlich auf und bringt an Tag / was verborgen war / und plaget solchen Menschen mehr als der Hencker.

Quelle:
Lauremberg, Peter: Neue und vermehrte Acerra philologica, Das ist: Sieben Hundert auserlesene, nützliche, lustige und denckwürdige Historien und Discursen, aus den berühmtesten griechischen und lateinischen Scribenten zusammengetragen [...], Frankfurt am Main, Leipzig, 1717, S. 890-891.
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