Vierter Brief

[32] Wie ich mir es vorstelle, dürften es überall wohl zunächst die Töchter der Handwerkerfamilien, die Töchter der Krämer und der unteren Beamtenfamilien sein, welche sich die Lehre und die Vortheile der Gewerbeschule zu Nutze machen werden. Denn bei uns in Berlin z.B. hat selbst in den Familien der wohlhabenden Handwerker die Gewerbthätigkeit der Töchter immer schon bestanden und ist den Mädchen sehr zu Nutze gekommen.

Ich kenne einen vermögenden Herren-Schuhmacher, der ein eigenes sehr ansehnliches Haus besitzt, der in London und Paris für seine dort ausgestellten Arbeiten die Preismedaille erhalten hat, der seinen einzigen Sohn in Petersburg, in London und in Paris in den ersten Schuhmagazinen arbeiten läßt, und der es mir eines Tages erzählte, daß seine älteste Tochter mit der Nähmaschine doch jährlich so ein dreihundert Thaler verdiene. Ich fragte, ob sie für seine Fabrik arbeite? Er verneinte es. – »Ich mag keine Rechnerei mit meinen Kindern haben, sagte er; sie arbeitet für ein feines Mäntel- und Mantillengeschäft und ich frage nicht einmal, was sie mit[32] dem Gelde macht, das sie verdient, besonders nicht, fügte er lachend hinzu, weil ich's weiß und weil sie denn doch zu mir kommt, wenn sie wieder etwas zusammenhat, das ich ihr unterbringen soll. Ein Theil ihres Erwerbes geht auf ihre Kleider, aber sie ist vernünftig darin, sie macht sich auch alle ihre Sachen selber, und da sie obenein aus dem Geschäfte, was sie an Kleiderzeugen braucht, billig bekommt, so läuft's nicht sehr in's Geld. Sie ist nun zweiundzwanzig Jahre alt, hat so von ihrem fünfzehnten Jahre ab gespart, da hat sie nun doch an zwölfhundert Thaler liegen und es könnte und müßte eigentlich schon mehr sein. Sie hat aber vor drei Jahren eine Bekanntschaft mit einem jungen Mediciner gemacht, der sich von ganz armer Herkunft durch die Schulen und die Universität gebracht hat. Er ist ein hübscher und anständiger Mensch, so daß ich nicht dawider bin. Sie hat mich nicht gefragt, er auch nicht; er kommt aber immer in's Haus und ich weiß, daß sie ihm seit zwei Jahren fortgeholfen hat, damit er nicht mehr so viel Privatunterricht zu geben braucht und rascher zum Examen kommen kann, in dem er nun ist, und zu dem sie wohl auch vorschießen wird. Ist's nachher so weit, nun – eine Aussteuer und Einrichtung kann ich schon schaffen, meinte er selbstgefällig, und wenn es denn die ersten Jahre noch etwas knapp geht mit der Praxis, mögen sie der Tochter ihr Erspartes zu Hilfe nehmen. Sie ist haushälterisch und geschickt, er ist auch ein ordentlicher junger Mann, und ich hab's immer am[33] liebsten, wenn die Leute von Anfang an lernen, sich selber fortzubringen.«

Solcher Fälle sind mir verschiedene vorgekommen. Ein anderer hierhergehöriger begegnete mir, ehe wir im Spätsommer von 1866 Berlin verließen. Wir hatten dort einen jungen und sehr tüchtigen Buchbinder; er war armer Leute verwaistes Kind, eine wohlhabende Familie im Halberstädtschen hatte ihn erzogen und das Buchbindergewerbe lernen lassen. Als er von seinen Wanderschaften nach Berlin zurückkehrte, um sich dort niederzulassen, fand er seine Pflegeschwester, die wohl fünfzehn Jahre älter sein mochte als er, mit ihren zwei Töchterchen in großer Noth. Sie war in der Scheidung von ihrem Manne, der sich im hohen Grade dem Trunke ergeben hatte, und da sie kränklich war, konnte sie sich und die Kinder nicht ernähren. Der junge Buchbinder war also rasch entschlossen. »Ihr habt mir geholfen, nun werde ich Euch helfen!« sagte er. Die Mutter und die Kinder zogen denn gleich mit ihm zusammen, als er sich etablirte, und die Frau erlernte von ihm die Arbeit, die sonst die Lehrburschen verrichten. Bald konnte auch das älteste sehr geschickte Mädchen in die Lehre genommen werden, und in den Stunden, in denen es nicht in der Schule war, dem jungen Meister zur Hand sein. Das Gewerbe ging sehr gut vorwärts, der junge Mann war ein Muster von Fleiß, er beschäftigte bald mehrere Gesellen und Burschen. Da brach der Krieg von sechsundsechszig aus, er[34] wurde eingezogen und mußte mit seinem Landwehr-Regimente zur böhmischen Armee. Es kam ihm hart an. Indeß die Frau hatte in den drei Jahren so viel Einsicht in das Geschäft gewonnen, daß es mit Hülfe des einen nicht zum Militär eingeforderten Gesellen und der Burschen doch fortgesetzt werden konnte, besonders da die Arbeit in der Zeit natürlich weniger stark ging. Ich war oftmals nach den verschiedenen Schlachten zu den Leuten gegangen, um zu hören, ob man Nachricht von dem Meister habe? Sie fehlte lange Zeit gänzlich und wir waren in Sorgen. Endlich mit dem Frieden kam er wieder; er war geraume Zeit krank im Hospitale gewesen. Ich suchte ihn auf, er hatte wieder zu thun, hatte guten Muth, obschon die Sorgen nicht fehlten, denn es ist keine Kleinigkeit, wenn ein Mann so plötzlich seinem Gewerbe, einer Familie so plötzlich der Haupternährer entrissen wird; aber er konnte die Arbeitsamkeit und Tüchtigkeit seiner Pflegeschwester nicht genug rühmen. »Die Frau hat's, krank wie sie ist, durchgehalten, als wenn ich dabei gewesen wäre, und die Kleine war auch immer auf dem Fleck!« versicherte er. Das Mädchen war etwa fünfzehn Jahre alt. »Sie glauben nicht, was die für ein Geschick hat!« sagte er. »Wenn ich zuweilen faule oder langsame Arbeiter habe, so stelle ich sie zum Heften dazwischen. Ganz tüchtige Gesellen heftet sie in Grund und Boden, es fliegt ihr nur von der Hand. Wenn sie nun eingesegnet sein wird, will ich sehen, ob ich es nicht durchsetzen[35] kann, daß ich sie beim Gewerk regulär einschreiben lasse, und dann will ich einen Buchbindermeister aus ihr machen, der sich sehen lassen kann – und die Buchführung muß sie dann auch noch lernen, denn das fehlt mir selber!«

Ich suchte ihn auf das lebhafteste in seinem Vorhaben zu bestärken, rieth ihm, sich für das Mädchen die Gewerbeschule für Frauen, die man eben damals gründete, zu Nutze zu machen, und sich nicht abschrecken zu lassen, wenn das Buchbindergewerk ihm Schwierigkeiten entgegensetzen sollte. Er begriff sehr gut, wie wichtig und folgenreich das Beispiel sein würde, das er zu geben im Begriffe stand.

Ich erwähne aller dieser Thatsachen, denen ich viele andere zugesellen könnte, nur um darzuthun, von wo aus wir, nach meiner Meinung, den Hauptanstoß zu der die Gewerbthätigkeit der Frauen fördernden Bewegung erwarten dürfen; und ich zweifle nicht, daß das zwingende Bedürfniß in diesem Falle das Seine thun wird, das Vorurtheil zu besiegen, das ganz allein und ausschließlich der Gewerbthätigkeit der Frauen in den Weg tritt. Es ging mit der Gewerbthätigkeit der Männer in gewisser Beziehung grade ebenso.

Ich erinnere mich noch sehr wohl der Zeit, in welcher ein Regierungsrath, ein Professor, ein Geistlicher, namentlich in den Städten des Binnenlandes, vor dem Gedanken zurückschreckten, einen ihrer Söhne in den Kaufmannsstand eintreten, oder gar ihn Zimmermeister oder Maurermeister[36] werden zu lassen, und die wohlhabenden Handwerkerfamilien hatten auch keinen höheren Ehrgeiz, als ihre Kinder studiren zu lassen und sie in die Beamtencarriere zu bringen. Der Sohn eines Studirten mußte wieder ein Studirter werden und das ging so fort, bis das Angebot für die Stellen, welche von Studirten besetzt werden konnten, so übermäßig geworden war, daß der Staat selbst die Eltern davor warnen mußte, ihre Söhne auf solche Lebenswege zu führen.

Damals entschlossen sich denn die niedern Beamten, die kleinern Kaufleute zuerst, es für ihre Söhne mit dem Gewerbstand zu versuchen, und wie dann diese jungen wohl erzogenen, wohl unterrichteten und für das Gewerbe eigens herangebildeten Männer dem Gewerbe durch ihre Kenntnisse einen mächtigen Aufschwung zu geben anfingen, wie das Handwerk sich hier auf die Wissenschaft zu stützen, dort sich zur Kunst zu erheben begann und nebenher seinen Mann ganz anders ernährte als das überall nur eng bemessene Gehalt der Beamten, da war nachher mit einem Male die ganze Anschauung verändert und das Vorurtheil besiegt. Die kümmerlichen Realschulen mußten in großem Maßstabe umgestaltet werden, und die Familie eines Regierungsrathes, eines Professors schämt sich jetzt nicht mehr, wenn ihr Sohn als Zimmermannslehrling mit dem Schurzfell um die Hüften einen Handwagen voll Holz durch die Straßen zieht, oder als Gärtner die Mistkarre über die Felder führt.[37]

In gleicher Weise ist es hergegangen, als die Beamtenfamilien anfingen, noch bei Lebzeiten der Väter ihre Töchter Lehrerinnen werden zu lassen. Man schützte anfangs eine unüberwindliche Neigung der Mädchen zum Unterrichten vor; man gab an, daß man sie »für mögliche Nothfälle, die doch Jedem begegnen könnten,« zur Selbsthülfe fähig machen wollte; man wand und drückte sich mit lauter Verstellungen und Ausflüchten herum, an die Niemand glaubte, weil Jedermann sich sagen konnte, daß eine Familie mit so und so viel Kindern von dem Gehalte des Vaters nicht zu leben im Stande wäre, und daß die Noth, von der man als von einer fernen Möglichkeit spreche, längst eingetreten sei.

Mit den Gewerbeschulen und der Gewerbthätigkeit der Frauen wird es sich nicht anders machen. Haben nur erst die Frauen und Mädchen aus den bürgerlichen Kreisen, in welchen man seit langen Zeiten daran gewöhnt ist, sie arbeiten zu lassen, durch die Benutzung der, ihnen jetzt von der Privatwohlthätigkeit dargebotenen Gewerbeschulen Vortheil gezogen, wird man erst gesehen haben, daß die Tochter des Rendanten A. in einer Handlung vierhundert Thaler als Buchführer, die Tochter des Bäckermeister B. fünfhundert Thaler als Werkführerin in einer Wäschehandlung erhält, daß dies Mädchen als Telegraphist, jenes als Ciseleur, ein drittes als Bandagist eine gute Einnahme hat, und machen die gebildeten und wohldenkenden Familien es sich zur Pflicht, gerade solche[38] Mädchen, sofern ihre sonstige Bildung und Gesittung dies verdienen, in ihr geselliges Leben aufzunehmen, so wird der Zudrang zu den weiblichen Gewerbeschulen in kurzer Zeit alle Erwartungen übersteigen, und es wird mit dieser Emancipation der Frauen zur Arbeit, der einzigen, von welcher vernünftiger Weise vor der Hand die Rede sein kann, gerade das erreicht werden, was man von ihr gehindert zu sehen fürchtet: eine Zunahme von Ehen und eine Vermehrung und solidere Begründung des Familienlebens.

Es handelt sich thatsächlich darum, an die Stelle von Vorurtheilen richtige Anschauungen zu setzen; wir müssen unsere Zeit, oder soll ich sagen unsere Zeitgenossen? zu der klaren Erkenntniß bringen, daß


  • 1. Reichthum an und für sich keine Ehre sei; daß also

  • 2. das Fehlen des Reichthums, die Mittellosigkeit, keine Schande ist, die man sorgfältig zu verbergen hat;

  • 3. daß Arbeit für den Menschen, also nicht nur für die Männer, sondern auch für Frauen eine Ehre ist;

  • 4. daß jede wohlgethane Arbeit ehrenwerth ist, und

  • 5. daß die Frauen, deren Naturerbtheil ja eben eine besonders lebhafte Empfindungsfähigkeit sein soll, natürlich auch ein Ehrgefühl besitzen, welches durch eine zu hart lastende Abhängigkeit gekränkt wird, während sie

  • [39] 6. eben so viel Glück als die Männer darin zu fühlen vermögen, wenn sie für sich und für die Ihren das Nothwendige erwerben, das Erfreuliche schaffen, und Versorger der Menschen sein können, die sie lieben. Mutterliebe, Tochterliebe, Schwesterliebe sind in Wahrheit nicht weniger zur Pflichterfüllung und zu großmüthigem Gewähren geneigt, als die Liebe eines Vaters oder eines Sohnes und eines Bruders.

Ich frage mich manchmal ganz verwundert: wie ist es nur möglich, daß man dies nicht immer eingesehen hat? daß man dies hier und da noch nicht einsehen will? – Wie geht es zu, daß die Familien sich nicht sagen: wenn unsere Töchter wie die Söhne arbeiten, werden sie froh, gesund, kräftig wie die Söhne, und wir Alle werden sorgenfreier, also glücklicher sein!

Ich kann mich, wenn ich die große Anzahl kränkelnder alter Mädchen vor Augen habe, des Gedankens nicht erwehren, daß es in gar vielen Fällen das Hoffen und Harren, das unglückliche Warten auf die Versorgung durch die Ehe ist, welches die Mädchen so häufig krank und elend macht. Warten macht ja jeden Menschen leiden. Wenn man sich einen Wagen bestellt hat und er kommt nicht, bleibt man die erste Viertelstunde ganz gelassen; dann wird man unruhig, man geht hin und[40] her, man öffnet das Fenster, man läßt nachfragen, man wird zornig, und nach einer Stunde ist man in einer so verdrießlichen Aufregung, daß man sie in allen Nerven spürt. – Und wir Frauen sitzen und sitzen von unserm siebzehnten Jahre ab, und warten und warten, und hoffen und harren in müßigem Brüten von einem Tage zum andern, ob denn der Mann noch nicht kommt, der uns genug liebt, um sich unserer Hülflosigkeit zu erbarmen. Und durch jeden Hausfreund, der sich verheirathet, erleiden wir eine Enttäuschung, denn er hätte uns doch wählen können; und durch jede Herzensfreundin, die sich verheirathet, erleiden wir eine Demüthigung, denn sie hat besser gefallen als wir, und ist uns vorgezogen worden. Und dazu die ganzen langen Tage mit der Näharbeit in der Hand, die wenig oder nichts für die Familie einbringt, und die langsamen Stunden, jede mit ihren sechzig Minuten Zeit, immer darüber nachzudenken, daß man älter und mit jedem Jahre hoffnungsloser wird! – Die Mädchen müßten Heldinnen der Entsagung sein, wenn das ihnen nicht die Seele und das Herz bedrücken sollte, und Engel an Güte, wenn ihre aussichtslose Zukunft, ihre unverschuldete Hülflosigkeit und die damit zusammenhängende Hintenansetzung, ihr Gemüth nicht trüben und verbittern sollten.

Da, wie ich bemerkte, in dieser Angelegenheit der Widerstand nicht ausschließlich, aber doch zu großem Theile auf Vorurtheilen beruht, so können diejenigen,[41] welche von diesen Vorurtheilen zu leiden haben, sich leider nicht allein aus ihrer eigenen, innern Machtvollkommenheit helfen, besonders, da sie zur Abhängigkeit erzogen, es nicht verstehen, eine Initiative zu ergreifen. Es ist also nöthig, daß man unterscheidet, von welchen Seiten sich wirklich Bedenken gegen die Gewerbthätigkeit der Frauen erheben lassen und von welchen Seiten der Widerstand gegen dieselbe auf bloßem Verkennen der Verhältnisse, auf unbegründeten altherkömmlichen Voreingenommenheiten beruht. Das wollen wir versuchen uns gleichfalls klar zu machen.

Vorher aber lassen Sie mich Ihnen noch bemerken, daß nicht nur zu allen Zeiten die Noth einzelne Frauen zur Erwerbthätigkeit hingeführt hat, sondern daß in besonderen Fällen verständige, den gebildetsten Ständen angehörende Väter ihre Töchter geflissentlich zu ihren Mitarbeitern bei ihrem Gewerbe und bei ihren Studien gemacht haben. Einer der würdigsten unter diesen Letztern war Philipp Daniel Lippert, der Freund und Vorläufer von Winckelmann.

Justi, der neueste Biograph Winckelmann's und seiner Zeit, berichtet in dem Capitel, welches Lippert gewidmet ist, darüber wie folgt: »Lippert hatte etwas von den Eigenschaften, durch die sonst Bürger deutscher Reichsstädte sich ein Vermögen gründeten: eine starrköpfige Zähigkeit, eine kühne aber sicher schreitende Speculation. Nach dem Vorbild seiner armen tapfern Mutter,[42] die mittelst eines aufgefundenen Recepts zur Färbung bunten Leders sich durchs Leben geschlagen hatte, benutzte er einige kleine technische Entdeckungen, die Frucht seiner Glaserlehrlingsschaft, zur Gründung eines Geschäftes, durch das er zwar nicht reich werden wollte (er hat es nie gehofft und wurde es auch nicht), das aber allmälig einen eigenen Handelszweig repräsentirte und in seinen Wirkungen einer großen akademischen Anstalt gleichkam. In diesem Geschäfte war er zugleich Chef, Factor, Handarbeiter und Kaufmann. Nur seine Tochter stand ihm zur Seite; von ihr sagte er: Ich habe sie als Mann erzogen und nicht als Weib; sie unterstützt mich durch ihre Arbeit und kann Alles, was ich kann.[43]

Quelle:
Fanny Lewald: Für und wider die Frauen. Berlin 1870, S. 32-44.
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