[133] Drei grüne Fleckchen hab' ich doch gefunden

Im dürren Lebenssand, mich gern zu recken:

Auf nassem Hengst in Qualm und Tod und Wunden

Des Feindes Skalp am Sattel festzustecken;

Behaglich nach der Jagd mich mit den Hunden

Zum Frühstück unterm Heidbusch auszustrecken;

Geheim mit meinem Mädchen kurze Stunden

Der süßen Sünde Abgrund zu entdecken.
[133]

Du hast ein flüchtig Glück.

Um Gotteswillen!

Verrat' es nicht und zeig' es keiner Seele.

Der Neid, ein arger Dieb, hat scharfe Brillen,

Er weiß, es ist die kostbarste Juwele,

Und wird nicht eher seinen Hunger stillen,

Bis er's geraubt dir hat mit heißer Kehle.

Sag', wenn du willst, es brennten die Antillen,

Du rittest hin auf einsamem Kamele.

Quelle:
Detlev von Liliencron: Adjudantenritte und andere Gedichte, Leipzig 1883, S. 133-134.
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