10.

[433] Gelobet seystu Jhesu Christ,

das du mensch geboren bist

Von eyner iungfraw, das ist war,

des frewet sich der engel schar.

Kyrioleys.


Des ewgen Vaters eynig kind

itz man ynn der krippen find,

Inn unser armes fleysch und blut

verkleydet sich das ewig gut.

Kyrioleys.


Den aller welt kreis nye beschlos,

der ligt ynn Maria schos,

Er ist eyn kindlin worden kleyn,

der alle ding erhelt alleyn.

Kyrioleys.


Das ewig liecht geht da hereyn,

gibt der welt eyn newen scheyn,

Es leucht wol mitten ynn der nacht

und uns des liechtes kinder macht.

Ky.[434]


Der son des vaters Gott von ard

eyn gast ynn der werlet ward

Und furt uns aus dem iamer tal,

er macht uns erben ynn seym saal.

Kyrio.


Er ist auff erden kommen arm,

das er unser sich erbarm

Und ynn dem hymel machet reych

und seynen lieben engeln gleich.

Kyrio.


Das hat er alles uns gethan,

seyn gros lieb zu zeygen an,

Des frew sich alle Christenheyt

und danck yhm des ynn ewickeyt.

Kyrioleys.

Quelle:
Martin Luther: Werke. 120 Bände, Band 35, Weimar 1888 ff., S. 433-435.
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