VI.

Salomos Tempel (1Kön. 6,2-10; 1Kön. 7,15-22).
Salomos Tempel (1Kön. 6,2-10; 1Kön. 7,15-22).

1JM vier hundert vnd achzigsten jar nach dem Ausgang der kinder Jsrael aus Egyptenland / im vierden jar des Königreichs Salomo vber Jsrael / im monden Sif / das ist der ander mond / ward das Haus dem HERRN gebawet. 2Das Haus aber / das der könig Salomo dem HERRN bawet / war sechzig ellenlang /zwenzig ellen breit / vnd dreissig ellen hoch1.

3VND bawet eine Halle fur den Tempel / zwenzig ellenlang / nach der breite des Hauses / vnd zehen ellen breit fur dem Hause her. 4Vnd er machte an das Haus Fenster / inwendig weit / auswendig enge2.5Vnd er bawet einen Vmbgang an der wand des Hauses rings vmbher / das er beide vmb den Tempel vnd Chor her gieng / vnd machet sein eusserwand vmbher. 6Der vnterst Gang war fünff ellenweit / vnd der mittelst sechs ellenweit / vnd der dritte sieben ellenweit / Denn er legte Thramen aussen am hause vmbher / das sie nicht an der wand des Hauses sich hielten.

7VND da das Haus gesetzt ward / waren die Stein zuuor gantz zugericht das man kein Hamer noch Beil / noch jrgend ein eisen Gezeug im bawen hörete.

8EJne Thür aber war zur rechten seiten mitten am Hause / das man durch Wendelstein hinauffgieng auff den Mittelgang / vnd vom mittelgang auff den dritten. 9Also bawet er das Haus vnd volendets / Vnd spündet das Haus mit Cedern / beide oben vnd an wenden. 10Er bawet auch einen Gang oben auff dem gantzen Hause herumb / fünff ellen hoch vnd decket das Haus mit Cedernholtz.


11Vnd es geschach des HERRN wort zu salomo /vnd sprach / 12Das sey das Haus das du bawest. Wirstu in meinen Geboten wandeln / vnd nach meinen Rechten thun / vnd alle meine Gebot halten / drinnen zuwandeln / So wil ich mein wort mit dir bestetigen /wie ich deinem vater Dauid geredt habe / 13vnd wil wonen vnter den kindern Jsrael / vnd wil mein volck Jsrael nicht verlassen. 2. Reg. 7.

14ALso bawet Salomo das Haus vnd volendets. 15Vnd bawet die wende des Hauses inwendig an den seiten von Cedern / von des Hauses boden an bis an die decke / vnd spündets mit Holtz inwendig / vnd teffelt den Boden des Hauses mit tennen bretter. Act. 7.

[189a]

16VND er bawet hinden im Hause zwenzig ellenlang ein Cedern wand / vom boden an bis an die decke / vnd bawet daselbst inwendig den Chor vnd das Allerheiligst. 17Aber das Haus des Tempels (fur dem Chor) war vierzig ellenlang. 18Jnwendig war das gantze Haus eitel Cedern / mit gedreten Knoten vnd Blumwerg / das man keinen Stein sahe. 19Aber den Chor bereitet er inwendig im Haus / das man die Lade des Bunds des HERRN daselbs hin thet. 20Vnd fur dem Chor der zwenzig ellenlang / zwenzig ellenweit / vnd zwenzig ellen hoch war / vnd vberzogen mit lauterm Golde / spündet er den Altar mit Cedern.

21VND Salomo vberzog das Haus inwendig mit lauterm Golde / vnd zog güldene Riegel fur dem Chor her / den er mit golde vberzogen hatte / 22Also / das das gantze Haus gar mit golde vberzogen war / Dazu auch den gantzen Altar fur dem Chor / vberzog er mit golde.


23ER macht auch im Chor zween Cherubim zehen ellen hoch von Olebawmholtz. 24Fünff ellen hatte ein Flügel eins jglichen Cherub / das zehen ellen waren von dem ende seines einen flügels / zum ende seines andern flügels. 25Also hatte der ander Cherub auch zehen ellen / vnd war einerley masse vnd einerley raum beider Cherubim / 26das also ein jglicher Cherub zehen ellen hoch war. 27Vnd er thet die Cherubim inwendig ins Haus / Vnd die Cherubim breiten jre Flügel aus / das eins flügel rüret an diese wand /vnd des andern Cherub flügel rüret an die ander wand / Aber mitten im Hause rürete ein flügel den andern. 28Vnd er vberzog die Cherubim mit golde. Exod. 25.; Exod. 37.

29VND an allen wendendes Hauses vmb vnd vmb lies er Schnitzwerg machen von ausgehöleten Cherubim / Palmen vnd Blumwerg inwendig vnd auswendig. 30Auch vberzog er den boden des Hauses mit gülden Blechen inwendig vnd auswendig. 31Vnd im eingang des Chors macht er zwo Thür von ölebawm holtz / mit fünffecketen pfosten / 32vnd lies Schnitzwerg darauff machen von Cherubim / Palmen vnd Blumwerg / vnd vberzog sie mit gülden Blechen. 33Also macht er auch im eingang des Tempels /viereckete pfosten von ölebawmholtz / 34vnd zwo Thür von tennenholtz / das ein jgliche Thür zwey Blat hatte an einander hangen in jren angeln / 35vnd macht Schnitzwerg drauff von Cherubim / Palmen vnd Blumwerg / vnd vberzog sie mit golde / recht wie es befolhen war.

36VND er bawet auch einen Hof drinnen / von dreien riegen gehawen Steinen / vnd von einer riegen gehöffelter Cedern.

37JM vierden jar im monden Sif / ward der Grund geleget am Hause des HERRN / 38vnd im eilfften jar im monden Bul (das ist der acht mond) ward das Haus bereitet / wie es sein solte / Das sie sieben jar dran baweten.


1 Jm andern teil der Chronica cap. 3 spricht der text. Das Haus sey hundert vnd zwenzig ellen hoch gewesen / welchs ist von des gantzen Hauses höhe geredt. Hie aber redet er vom vntersten gemach alleine welchs dreissig ellen hoch war.

2 Die Fenster so inwendig weit vnd auswendig enge sind / da kan man nicht wol noch viel hineinsehen / Aber seer wol vnd viel heraus sehen. Solches reimet sich fein mit dem mysterio / Spiritualis homo omnia iudicat / et ipse a nemine iudicatur. Ein geistlicher Mensch kennet alles / vnd sihet wol aus / aber niemand kennet jn. Das ist meines achtens / das der Text spricht / Die fenster am Hause waren offen vnd zu / Mir hinnen sind sie offen / dir draussen sind sie zu.


Quelle:
Martin Luther: Die gantze Heilige Schrifft Deudsch. 2 Bände, München 1972.
Lizenz:
Kategorien:

Buchempfehlung

Jean Paul

Selberlebensbeschreibung

Selberlebensbeschreibung

Schon der Titel, der auch damals kein geläufiges Synonym für »Autobiografie« war, zeigt den skurril humorvollen Stil des Autors Jean Paul, der in den letzten Jahren vor seiner Erblindung seine Jugenderinnerungen aufgeschrieben und in drei »Vorlesungen« angeordnet hat. »Ich bin ein Ich« stellt er dabei selbstbewußt fest.

56 Seiten, 3.80 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon

Buchempfehlung

Geschichten aus dem Sturm und Drang II. Sechs weitere Erzählungen

Geschichten aus dem Sturm und Drang II. Sechs weitere Erzählungen

Zwischen 1765 und 1785 geht ein Ruck durch die deutsche Literatur. Sehr junge Autoren lehnen sich auf gegen den belehrenden Charakter der - die damalige Geisteskultur beherrschenden - Aufklärung. Mit Fantasie und Gemütskraft stürmen und drängen sie gegen die Moralvorstellungen des Feudalsystems, setzen Gefühl vor Verstand und fordern die Selbstständigkeit des Originalgenies. Für den zweiten Band hat Michael Holzinger sechs weitere bewegende Erzählungen des Sturm und Drang ausgewählt.

424 Seiten, 19.80 Euro

Ansehen bei Amazon