V.

1NAeman der Feldheubtman des königes zu Syrien / war ein trefflicher Man fur seinem Herrn / vnd hoch gehalten / Denn durch jn gab der HERR heil in Syrien / Vnd er war ein gewaltiger Man vnd aussetzig. Luc. 4.


2DJe Kriegsleute aber in Syrien waren er aus gefallen / vnd hatten eine kleine Dirne weggefürt aus dem lande Jsrael / die war am dienst des weibs Naeman / 3Die sprach zu jrer Frawen / Ah / das mein Herr were bey dem Propheten zu Samaria / der würde jn von seinem Aussatz los machen. 4Da gieng er hin ein zu seinem Herrn / vnd sagets jm an / vnd sprach / So vnd so hat die Dirne aus dem lande Jsrael geredt. 5Der König zu Syrien sprach / So zeuch hin / Jch wil dem könige Jsrael einen brieff schreiben.

VND er zoch hin / vnd nam mit sich zehen Centner silbers / vnd sechs tausent gülden / vnd zehen Feierkleider / 6vnd bracht den brieff dem könige Jsrael /der laut also / Wenn dieser brieff zu dir kompt / Sihe /so wisse / Jch hab meinen knecht Naeman zu dir gesand / das du jn von seinem Aussatz los machst. 7Vnd da der könig Jsrael den brieff las / zureis er seine Kleider / vnd sprach / Bin ich denn Gott / das ich tödten vnd lebendig machen kündte / das er zu mir schicket / das ich den Man von seinem Aussatz los mache? Mercket vnd sehet / wie sucht er vrsach zu mir.


8DA das Elisa der man Gottes höret / das der könig Jsrael seine Kleider zurissen hatte / sandte er zu jm / vnd lies jm sagen / Warumb hastu deine Kleider zurissen? Las jn zu mir komen / das er innen werde /das ein Prophet in Jsrael ist. 9Also kam Naeman mit rossen vnd wagen / vnd hielt fur der thür am hause Elisa. 10Da sandte Elisa einen Boten zu jm / vnd lies jm sagen / Gehe hin vnd wassche dich sieben mal im Jordan / So wird dir dein Fleisch widerstattet vnd rein werden. 11Da erzürnet Naeman / vnd zoch weg / vnd sprach / Jch meinet / er solt zu mir er aus komen / vnd hertretten / vnd den Namen des HERRN seines Gottes anruffen / vnd mit seiner hand vber die stet faren /vnd den Aussatz also abthun. 12Sind nicht die wasser Amana vnd Pharphar zu Damascon besser / denn alle wasser in Jsrael / das ich mich drinne wüssche vnd rein würde? Vnd wand sich / vnd zoch weg mit zorn.


13DA machten sich seine Knechte zu jm / redten mit jm / vnd sprachen / Lieber Vater / Wenn dich der Prophet etwas grosses hette geheissen / soltestu es nicht thun? Wie viel mehr / so er zu dir saget / Wassche dich / so wirstu rein. 14Da steig er ab / vnd teuffet sich im Jordan sieben mal / wie der man Gottes geredt hatte / vnd sein Fleisch ward widerstattet / wie ein fleisch eines jungen Knabens / vnd ward rein.

15VND er keret wider zu dem man Gottes / sampt seinem gantzen Heer / Vnd da er hin ein kam / trat er fur jn / vnd sprach / Sihe / Jch weis / das kein Gott ist in allen Landen / on in Jsrael. So nim nu den Segen von deinem Knecht. 16Er aber sprach / So war der HERR lebt / fur dem ich stehe / ich nems nicht. Vnd er nötiget jn das ers neme / Aber er wolt nicht. 17Da sprach Naeman / Möcht denn deinem Knechte nicht gegeben werden dieser erden eine Last / so viel zwey Meuler tragen? Denn dein Knecht wil nicht mehr andern Göttern [207a] opffern / vnd Brandopffer thun /sondern dem HERRN. 18Das der HERR deinem Knecht darinnen wolt gnedig sein / wo ich anbete im hause Rimmon / wenn mein Herr ins haus Rimmon gehet / daselbs an zu beten / vnd er sich an meine hand lehnet1. 19Er sprach zu jm / Zeuch hin mit Frieden.


VND als er von jm weg gezogen war ein feldwegs auff dem lande / 20gedacht Gehasi der knabe Elisa des mans Gottes / Sihe / mein Herr hat diesem Syrer Naeman verschonet / das er nichts von jm hat genomen / das er gebracht hat / So war der HERR lebt /Jch wil jm nachlauffen / vnd etwas von jm nemen. 21Also jaget Gehasi dem Naeman nach. Vnd da Naeman sahe / das er jm nachlieffe / steig er vom wagen jm entgegen / vnd sprach / Gehet es recht zu? 22Er sprach / Ja. Aber mein Herr hat mich gesand / vnd lesst dir sagen / Sihe / jtzt sind zu mir komen vom gebirge Ephraim zween Knaben aus der Prophetenkinder / Gib jnen ein Centner silbers / vnd zwey Feierkleider. 23Naeman sprach / Lieber / nim zween Centner. Vnd er nötiget jn / vnd band zween Centner silbers in zween Beutel / vnd zwey Feierkleider / vnd gabs seinen zween Knaben / die trugens fur jm her. 24Vnd da er kam gen Ophel / nam ers von jren henden / vnd legts beiseit im hause / vnd lies die Menner gehen / 25Vnd da sie weg waren / trat er fur seinen Herrn.

VND Elisa sprach zu jm / Wo her Gehasi? Er sprach / Dein Knecht ist wider hie her noch da her gegangen. 26Er aber sprach zu jm / Wandelt nicht2 mein hertz / da der Man vmbkeret von seinem wagen dir entgegen? War das die zeit Silber vnd Kleider zu nemen / Olegarten / Weinberge / Schafe / Rinder /Knecht vnd Megde? 27Aber der Aussatz Naeman wird dir anhangen vnd deinem Samen ewiglich. Da gieng er von jm hin aus Aussetzig / wie schnee.


1 Das ist Ebreisch geredt / Wie wir Deudschen sagen / Er ist mir zur hand / das ist / Er ist vmb mich / thut vnd richtet aus / was ich jm befelh / vnd ich mich auff jn verlasse.

2 Das ist / Hastu nirgend hingewandelt / Wie gehets denn zu / das mein hertz wandelt / vnd war bey dem wagen etc.


Quelle:
Martin Luther: Die gantze Heilige Schrifft Deudsch. 2 Bände, München 1972.
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