XII.

36VND der König1 wird thun was er wil / vnd wird sich erheben vnd auffwerffen wider alles das Gott ist / vnd wider den Gott aller Götter / wird er grewlich reden / Vnd wird jm gelingen / bis der zorn aus sey / Denn es ist beschlossen / wie lang es wehren sol. 37Vnd seiner Veter Gott2 wird er nicht achten /Er wird weder Frawenliebe3 / noch einiges Gottes achten / Denn er wird sich wider alles auffwerffen. 2. Thess. 2.


38ABer an des stat wird er seinen Gott Maosim ehren / Denn er wird einen Gott / dauon seine Veter nichts gewust haben / ehren4 / mit Gold / Silber /Edelstein vnd Kleinoten. 39Vnd wird denen / so jm helffen stercken / Maosim5 / mit dem frembden Gott /den er erwelet hat / grosse ehre thun / vnd sie zu Herrn machen vber grosse Güter / vnd jnen das Land zu lohn austeilen.


40VND am ende wird sich der König gegen Mittage / mit jm stossen / Vnd der König gegen Mitternacht wird sich gegen jm streuben mit Wagen / Reutern / vnd viel Schiffen / vnd wird in die Lender fallen / vnd verderben / vnd durchziehen. 41Vnd wird in das Werdeland fallen / vnd viel werden vmbkomen. Diese aber werden seiner hand entrinnen / Edom /Moab / vnd die Erstlingen der kinder Ammon. 42Vnd er wird seine Macht in die Lender schicken / vnd Egypten wird jm nicht entrinnen / 43Sondern er wird durch seinen Zug herrschen vber die gülden vnd silbern Schetze / vnd vber alle Kleinote / Egypti / Libien / vnd der Moren.


44ES wird jn aber ein geschrey erschrecken / von Morgen vnd Mitternacht / Vnd er wird mit grossem grim ausziehen / willens / viele zu vertilgen vnd zu verderben. 45Vnd er wird das Gezelt seines Pallasts auffschlahen zwisschen zweien Meeren / vmb den werden heiligen Berg / Bis mit jm ein ende werde /vnd niemand wird jm helffen.

1Zvr selbigen zeit / wird der grosse fürst Michael / der fur dein Volck stehet / sich auffmachen / Denn es wird ein solche trübselige zeit sein / als sie nicht gewest ist / sint das Leute gewest sind / bis auff die selbige zeit. Zur selbigen zeit / wird dein Volck errettet werden / alle die im Buch geschrieben stehen. 2Vnd viele / so vnter der Erden schlaffen ligen / werden auffwachen / Etliche zum ewigen Leben / Etliche zu ewiger schmach vnd schande. 3Die Lerer aber werden leuchten / wie des Himels glantz / vnd die / so viel zur Gerechtigkeit weisen / wie die Sternen jmer vnd ewiglich. 4Vnd nu Daniel verbirge diese wort /vnd versiegele diese Schrifft / Bis auff die letzte zeit /So werden viel drüber komen / vnd grossen verstand finden. [123b]


5VND ich Daniel sahe / vnd sihe / Es stunden zween andere da / einer an diesem vfer des Wassers /der ander an jenem vfer. 6Vnd er sprach zu dem in leinen Kleidern / der oben am wasser stund / Wenn wils denn ein ende sein / mit solchen Wundern? 7Vnd ich höret zu / dem in leinen Kleidern / der oben am wasser stund / Vnd er hub seine rechte vnd lincke Hand auff gen Himel / vnd schwur bey dem / so ewiglich lebet / Das es eine zeit / vnd etliche zeit / vnd eine halbe zeit weren sol / Vnd wenn die zerstrewung des heiligen Volcks ein ende hat / sol solchs alles geschehen.

8VND ich hörets / Aber ich verstunds nicht / vnd sprach / Mein Herr / Was wird darnach werden? 9Er aber sprach / Gehe hin Daniel / Denn es ist verborgen vnd versiegelt bis auff die letzte zeit. 10Viel werden gereiniget / geleutert vnd bewerd werden / Vnd die Gottlosen6 werden Gottlos wesen füren / vnd die Gottlosen werdens nicht achten / Aber die Verstendigen werdens achten.

11VND von der zeit an / wenn das teglich Opffer abgethan / vnd ein Grewel der Wüstung dargesetzt wird / sind tausent zwey hundert vnd neunzig tage.12Wol dem / der da erwartet vnd erreicht / tausent /drey hundert vnd fünff vnd dreissig tage. 13Du aber Daniel / gehe hin / bis das ende kome / vnd ruge / das du auffstehest in deinem Teil / am ende der Tage. Matt. 24.


Ende des Propheten Daniel.


1 Hie lendet der Engel seine wort / vnter der person Epiphanis / auff den Endechrist / Vnd gehen an die versiegelten wort / dauon er am ende sagt.

2 Alle ander Götter auch seiner Vorfaren Gott / müssen nichts sein / Aber sein eigen Gott / der sols sein.

3 Er wil sagen / das er in dem vnnatürlichen laster schweben wird / da die Gottes verechter mit geplaget werden / Rom. j. Das man heisset Welsche hochzeit vnd stummen sünde. Denn den Ehestand vnd rechte Liebe oder brauch der Weiber sol er nicht haben / Wie es denn gehet vnter dem Bapst vnd Türcken auffs aller grewlichst.

4 Ein schlechter Gott / der keine besser ander Ehre hat denn gold vnd silber.

5 Maosim heisst / die Festungen oder Festen / presidia / Wie man die Schlösser oder Stedte / Festen heisst / vnd droben im 11. Cap. Daniel offt braucht. So heisst nu Gott Maosim / eigentlich einen Gott der Festungen / Deus presidiorum.

6 Gottlosen faren fort / vnd bleiben wie sie sind / vnd keren sich nichts dran. Das sol aber niemand ergern.


Quelle:
Martin Luther: Die gantze Heilige Schrifft Deudsch. 2 Bände, München 1972.
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