XXI.

45VND des HERRN wort geschach zu mir / vnd sprach / 46Du Menschenkind / Richte dein angesichte gegen dem Sudwind zu / vnd treuffe gegen dem Mittage / vnd weissage wider den Wald im felde gegen mittage. 47Vnd sprich zum walde gegen mittage1 /Höre des HERRN wort / so spricht der HErr HERR /Sihe / Jch wil in dir ein Fewr anzünden / das sol beide grüne vnd dürre Bewme verzehren / das man seine Flamme nicht wird lesschen können / Sondern es sol verbrennet werden alles / was vom Mittage gegen Mitternacht stehet. 48Vnd alles Fleisch sol sehen /das ichs der HERR angezündet habe / vnd niemand lesschen müge. 49Vnd ich sprach / Ah HErr HERR /Sie sagen von mir / Dieser redet eitel verdeckte wort.

1VND des HERRN wort geschach zu mir / vnd sprach / 2Du Menschenkind / Richte dein angesicht wider Jerusalem / vnd treuffe wider die Heiligthüme /vnd weissage wider das land Jsrael. 3Vnd sprich zum lande Jsrael / so spricht der HErr HERR / Sihe / Jch wil an dich / Jch wil mein Schwert aus der scheiden ziehen / vnd wil in dir ausrotten / beide gerechte vnd vngerechte. 4Weil ich denn in dir / beide gerechten vnd vngerechten ausrotte / so wird mein schwert aus der scheiden faren vber alles fleisch / von mittage her / bis gen mitternacht / 5Vnd sol alles Fleisch erfaren / das ich der HERR mein Schwert hab aus seiner scheiden gezogen / vnd sol nicht wider eingesteckt werden. [85a]

6VND du Menschenkind solt seufftzen / bis dir die Lenden weh thun / ja bitterlich soltu seufftzen das sie es sehen. 7Vnd wenn sie zu dir sagen werden / Warumb seufftzestu? Soltu sagen / Vmb des geschreis willen / das da komet / fur welchem alle Hertzen verzagen / vnd alle Hende sincken / aller Mut fallen / vnd alle Knie wie wasser gehen werden / Sihe es kompt /vnd wird geschehen / spricht der HErr HERR.


8VND des HERRN wort geschach zu mir / vnd sprach / 9Du Menschenkind / weissage / vnd sprich /so spricht der HERR / Sprich / Das Schwert / ja das Schwert ist gescherfft vnd gefegt / 10Es ist gescherfft / das es schlachten sol / Es ist gefegt / das es blincken sol. O wie fro wolten wir sein / wenn er gleich alle Bewme / zu Ruten2 machet / vber die bösen Kinder / 11Aber er hat ein Schwert zufegen geben / das man es fassen sol / Es ist gescherfft vnd gefegt / das mans dem Todschleger in die hand gebe.12Schrey vnd heule / du Menschenkind / Denn es gehet vber mein volck vnd vber alle Regenten in Jsrael / die zum schwert / sampt meinem volck / versamlet sind. Darumb schlahe auff deine Lenden / 13Denn er hat sie offt gezüchtiget / was hats geholffen? Es wil der bösen Kinder rute nicht helffen /spricht der HErr HERR.

14VND du Menschenkind weissage / vnd schlahe deine hende zusamen / Denn das Schwert / wird zwifach / ja dreifach komen / Ein Würgeschwert / ein schwert grosser Schlacht / das sie auch treffen wird in den Kamern / da sie hin fliehen. 15Jch wil das Schwert lassen klingen / das die Hertzen verzagen /vnd viel fallen sollen an allen jren thoren (Ah wie glintzet es / vnd hewet daher zur schlacht) vnd sprechen / 16Hawe drein / beide zur rechten vnd lincken /was fur dir ist. 17Da wil ich denn mit meinen Henden drob frolocken / vnd meinen zorn gehen lassen / Jch der HERR hab es gesagt.


18VND des HERRN wort geschach zu mir / vnd sprach / 19Du Menschenkind / Mache zween wege /durch welche komen sol das schwert des Königes zu Babel / Sie sollen aber alle beide aus einem Lande gehen / 20Vnd stelle ein Zeichen forn an den weg zur Stad / dahin es weisen sol. Vnd mache den weg / das das schwert kome gen Rabbath der kinder Ammon /vnd in Juda zu der festen stad Jerusalem. 21Denn der König zu Babel wird sich an die Wegscheid stellen /forn an den zween wegen / das er jm warsagen lasse /mit den Pfeilen vmb das Los schiesse3 / seinen Abgott frage / vnd schawe die Lebber an.


22VND die Warsagung wird auff die rechten seiten gen Jerusalem deuten / das er solle Böcke hin anfüren lassen / vnd löcher machen / vnd mit grossem geschrey sie vberfalle vnd morde / vnd das er Böcke füren solle wider die Thore / vnd da Wall schütte vnd Bolwerck bawe. 23Aber es wird sie solch warsagen falsch düncken / er schwere wie thewrer wil / Er aber wird dencken an die missethat / das er sie gewinne.24Darumb spricht der HErr HERR also / Darumb /das ewr gedacht wird vmb ewr missethat vnd ewr vngehorsam offenbart ist / das man ewr sünde sihet in alle ewerm thun / Ja darumb das ewr gedacht wird /werdet jr mit gewalt gefangen werden.


25VND du Fürst in Jsrael / der du verdampt vnd verurteilet bist / des tag da her komen wird / wenn die missethat zum ende komen ist / 26so spricht der HErr HERR / Thu weg den Hut / vnd heb ab die Krone /Denn es wird weder der hut noch die krone bleiben /Sondern der sich erhöhet hat / sol genidriget werden /Vnd der sich nidriget / sol erhöhet werden. 27Jch wil die Krone zu nicht / zu nicht / zu nicht / machen / Bis der kome / der sie haben sol / Dem wil ich sie geben.


28VND du menschen kind / weissage / vnd sprich /so spricht der HErr HERR / von den kindern Ammon / vnd von jrer schmach / vnd sprich / Das Schwert / das schwert ist gezückt / das schlachten sol / Es ist gefegt / das würgen sol / vnd sol blincken. 29Darumb / das du falsche Gesichte dir sagen [85b] lessest / vnd Lügen weissagen / da mit du auch vbergeben werdest / vnter den erschlagenen Gottlosen /welchen jr tag kam / da die missethat zum ende komen war. 30Vnd obs schon wider in die scheide gesteckt würde / So wil ich dich doch richten an dem ort / da du geschaffen / vnd im Lande / da du geborn bist. 31Vnd wil meinen zorn vber dich schütten / Jch wil das fewr meines grimmes vber dich auff blasen /vnd wil dich Leuten / die brennen vnd verderben können / vberantworten. 32Du must dem Fewr zur speise werden / vnd dein Blut mus im Land vergossen werden / vnd man wird dein nicht mehr gedencken / Denn ich der HERR habs geredt.


1 Jerusalem ligt gegen mittag von Babel aus. Nu ist Hesekiel zu Babel vnd redet von Jerusalem / Das nennet er den Wald gegen Mittag.

2 Er drewet / Die straffe werde nicht ein staupen vnd Kinderstraff sein / da besserung nachfolge / sondern es werde eitel zorn vnd gar aus sein. Darumb wündschet er wol / das ein scharffe Rute were / ja das alle Beume zu Ruten gemacht weren / So doch / das nicht eitel zorn were. Aber er spricht hernach Gott habs offt versucht mit der Ruten / Aber es habe nicht geholffen / darumb müsse nu das Schwert komen.

3 Der König von Babel wird seine Warsager fragen welch Volck er angreiffen sol / vnd wo es jm glücken sol. Vnd wird Zeichen versuchen / als nemlich schiessen / vnd acht haben / wo der Pfeil hin fallen wil. Denn solch Zeichen haben dieselbige Krieger gebraucht. So war das auch ein Zeichen / wenn die Heiden den ein Vieh opfferten / besahen sie die Lebber vnd Hertz.


Quelle:
Martin Luther: Die gantze Heilige Schrifft Deudsch. 2 Bände, München 1972.
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