XLVI.

1DJs ist das Wort des HERRN / das zu dem Propheten Jeremia geschehen ist wider alle Heiden. Jesa. 19; Ezech. 29; Ezech. 30.


2wider egypten.

WJder das Heer Pharao Necho des Königes in Egypten / welchs lag am wasser Phrat zu Carchemis /das der König zu Babel NebucadNezar schlug / im vierden jar Joiakim des sons Josia des Königes Juda.

3RVstet schilt vnd tartschen / vnd ziehet in den streit / 4Spannet Rosse an / vnd lasset Reuter auffsitzen / Setzt die Helm auff / vnd scherfft die Spiesse /vnd ziehet Pantzer an. 5Wie kompts aber? das ich sehe / das sie verzagt sind / vnd die flucht geben / vnd jre Helden erschlagen sind / Sie fliehen / das sie sich auch nicht vmbsehen / schrecken ist vmb vnd vmb /spricht der HERR. 6Der schnelle kan nicht entfliehen / noch der starcke entrinnen / Gegen Mitternacht am wasser Phrath / sind sie gefallen vnd darnider gelegt. 7Wo ist nu der / so herauff zoch / wie ein Strom / vnd seine wellen sich erhuben / wie des wassers? 8Egypten zoch herauff / wie ein strom / vnd seine wellen erhuben sich / wie des wassers / vnd sprach / Jch wil hinauff ziehen / das Land bedecken /vnd die Stad verderben / sampt denen / die drinnen wonen.

9WOlan / sitzt auff die Rosse / rennet mit den Wagen / lasset die Helden auszihen / die Moren / vnd aus Put die den schilt füren / vnd die Schützen aus Lydia. 10Denn dis ist der tag des HErrn HERRN Zebaoth / ein tag der rache / das er sich an seinen Feinden reche / da das schwert fressen vnd von jrem Blut vol vnd truncken werden wird / Denn sie müssen dem HErrn HERRN Zebaoth / ein Schlachtopffer werden /im lande gegen mitternacht am wasser Phrath. 11Gehe hinauff gen Gilead / vnd hole Salbe / Jungfraw tochter aus Egypten / Aber es ist vmb sonst / das du viel ertzneiest / du wirst doch nicht heil. 12Deine schande ist vnter die Heiden erschollen / deines heulen ist das Land vol / Denn ein Held fellet vber den andern / vnd ligen beide mit einander darnider.


13DJS ist das wort des HERRN / das er zu dem Propheten Jeremia redet / da NebucadNezar der König zu Babel daher zoch / Egyptenland zuschlahen. 14Verkündigt in Egypten / vnd sagts an zu Migdal /sagts an zu Noph / vnd Thachpanhes / vnd sprecht /Stelle dich zur wehre / Denn das schwert wird fressen / was vmb dich her ist. 15Wie gehets zu / das deine Gewaltigen zu boden fallen / vnd mügen nicht bestehen? Der HERR hat sie so gestürtzt. 16Er macht / das jr viel fallen / das einer mit dem andern darnider ligt / Da sprachen sie / Wolauff / Lasst vns wider zu vnserm Volck zihen / in vnser Vaterland /fur dem Schwert des Tyrannen. 17Daselbs schrey man jnen nach / Pharao der König Egypten ligt / Er hat sein Gezelt gelassen.

18SO war als ich lebe / spricht der König / der HERR Zebaoth heisst / Er wird daher zihen so hoch /wie der berg Thabor vnter den Bergen ist / vnd wie der Charmel am meer ist. 19Nim dein Wandergerete /du Einwonerin tochter Egypten / Denn Noph wird wüst vnd verbrand werden / das niemand drinnen wonen wird.


20EGypten ist ein seer schönes Kalb / Aber es kompt von Mitternacht der Schlechter. 21Vnd Taglöner1 / so drinnen wonen / sind auch / wie gemeste Kelber / Aber sie müssen sich dennoch wenden /flüchtig werden mit einander / vnd werden nicht bestehen / Denn der tag jres vnfals wird vber sie komen / nemlich / die zeit jrer heimsuchung. 22Sie faren daher / das der Harnisch brasselt / vnd komen mit Heerskrafft / vnd bringen Exte vber sie / wie die Holtzhewer. 23Die selbigen [62b] werden hawen also in jrem Wald (spricht der HERR) das nicht zu zelen ist / Denn jr ist mehr weder Hewschrecken / die niemand zellen kan. 24Die tochter Egypten stehet mit schanden / Denn sie ist dem Volck von mitternacht in die hende gegeben.

25DEr HERR Zebaoth / der Gott Jsrael spricht /Sihe / Jch wil heimsuchenden Regenten2 zu No / vnd den Pharao / vnd Egypten / sampt seinen Göttern vnd Königen / Ja / Pharao / mit allen die sich auff jn verlassen. 26Das ich sie gebe in die hende denen / die jnen nach jrem Leben stehen / vnd in die hende NebucadNezar des königes zu Babel / vnd seiner Knechte. Vnd darnach soltu bewonet werden / wie vor alters / spricht der HERR.


27Aber du mein knecht Jacob / fürchte dich nicht / vnd du Jsrael verzage nicht / Denn sihe / Jch wil dir aus fernen Landen / vnd deinem Samen / aus dem Lande seiner Gefengnis / helffen / Das Jacob sol widerkomen / vnd in friede sein / vnd die fülle haben /vnd niemand sol jn schrecken. 28Darumb fürcht dich nicht / du Jacob mein knecht / spricht der HERR /Denn ich bin bey dir. Mit allen Heiden / dahin ich dich verstossen hab / wil ichs ein ende machen / Aber mit dir wil ichs nicht ein ende machen / Sondern ich wil dich züchtigen mit masse / Auff das ich dich nicht vngestrafft lasse.


1 Fürsten vnd Herrn so jm dienen / vnd grossen Sold nemen.

2 Ebr. Amon / Heisst ein Regent / ein Meister / das ist / der es alles angibt vnd regiert / dadurch die Leute erneeret vnd beschützt werden / Prouer 8 Jch / die Weisheit war Amon / id est / der Meister oder Neerer der alles meistert vnd regiert.


Quelle:
Martin Luther: Die gantze Heilige Schrifft Deudsch. 2 Bände, München 1972.
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