XLIX.

1WJder die kinder Ammon / spricht der HERR also / Hat denn Jsrael nicht Kinder / oder hat er keinen Erben? Warumb besitzt denn Malchom1 das land Gad / vnd sein Volck wonet in jener Stedten? 2Darumb / sihe / Es kompt die zeit / spricht der HERR / das ich wil ein Kriegsgeschrey erschallen lassen / vber Rabbath der kinder Ammon / das sie sol auff eim hauffen wüst ligen / vnd jre Töchter mit fewr angesteckt werden / Aber Jsrael sol besitzen die / von denen sie besessen waren / spricht der HERR. Ezech. 25.

3Heule / o Hesbon / Denn Ai ist verstöret / Schreiet jr töchter Rabba / vnd zihet Secke an / klaget vnd laufft auff den mauren herumb / Denn Malchom wird gefangen weggefurt / sampt seinen Priestern vnd Fürsten. 4Was trotzestu auff deine Awen? Deine awen sind verseufft / du vngehorsame Tochter / die du dich auff deine Schetze verlessest / vnd sprichst in deinem hertzen / Wer thar sich an mich machen? 5Sihe /spricht der HErr HERR Zebaoth / Jch wil furcht vber dich komen lassen / von allen die vmb dich her wonen / Das ein jglicher seines wegs fur sich hinaus verstossen werde / vnd niemand sey / der die Flüchtige samle. 6Aber darnach wil ich wider wenden das Gefengnis der kinder Ammon / spricht der HERR. Ezech. 25.


7wider edom.

SO spricht der HERR Zebaoth / Jst denn keine weisheit mehr zu Theman? Jst denn kein rat mehr bey den Klugen? Jst jre weisheit so lose? 8Fliehet / wendet euch vnd verkriecht euch tieff jr Bürger zu Dedan / Denn ich lasse ein vnfal vber Esau komen /die zeit seiner heimsuchung. 9Es sollen Weinleser vber dich komen / die dir kein nachlesen lassen / Vnd Diebe des nachts [64a] sollen vber dich komen / die sollen jnen gnug verderben. 10Denn ich habe Esau entblösset / vnd seine heimliche Ort geöffenet / das er sich nicht verstecken kan / Sein same / seine Brüder /vnd seine Nachbarn sind verstöret / das jr keiner mehr da ist. 11Doch was vbrig bleibt von deinen Waisen /den wil ich das Leben gönnen / vnd deine Widwen werden auff mich hoffen.

12DEnn so spricht der HERR / Sihe / die jenigen /so es nicht verschuldet hatten / den Kelch zu trincken / müssen trincken / Vnd du soltest vngestrafft bleiben? Du solt nicht vngestrafft bleiben / sondern du must auch trincken. 13Denn ich hab bey mir selbs geschworen / spricht der HERR / Das Bazra sol ein wunder / schmach / wüste vnd fluch werden / vnd alle jre Stedte ein ewige wüste.

14JCH hab gehort vom HERRN / das eine Botschafft vnter die Heiden gesand sey / Samlet euch vnd kompt her / wider sie / macht euch auff zum streit. 15 Denn sihe / ich hab dich geringe gemacht / vnter den Heiden / vnd verachtet vnter den Menschen. 16Dein trotz vnd deines hertzen hohmut hat dich betrogen /weil du in Felsenklüfften wonest / vnd hohe Gebirge innen hast / Wenn du denn gleich dein Nest so hoch machtest / als der Adeler / Dennoch wil ich dich von dannen herunter stürtzen / spricht der HERR.


17ALso sol Edom wüst werden / das alle die / so fur vbergehen / sich wundern / vnd pfeiffen werden vber alle jre Plage. 18Gleich wie Sodom vnd Gomora / sampt jren Nachbarn vmbgekeret ist / spricht der HERR / das niemand daselbs wonen / noch kein Mensch drinnen hausen sol. 19Denn sihe / Er kompt erauff / wie ein Lew / vom stoltzen Jordan her / wider die festen Hürten / Denn ich wil jn daselbs her eilends lauffen lassen. Vnd wer weis / wer der Jüngling2 ist /den ich wider dich rüsten werde? Denn wer ist mir gleich? Wer wil mich meistern vnd wer ist der Hirte /der mir widerstehen kan?

20SO höret nu den ratschlag des HERRN / den er vber Edom hat / vnd seine gedancken / die er vber die Einwoner in Theman hat. Was gilts ob nicht die Hirtenknaben3 sie schleiffen werden / vnd jre Wonung zerstören? 21Das die Erde beben wird / wens in einander fellet / vnd jr geschrey wird man am Schilffmeer hören. 22Sihe / Er fleuget herauff / wie ein Adeler /vnd wird seine flügel ausbreiten vber Bazra. Zur selbigen zeit / wird das hertz der Helden in Edom sein /wie das hertz einer Frawen in Kindsnöten. Jesa. 17.


23wider damascon.

HEmath vnd Arpad stehen jemerlich / sie sind verzagt / Denn sie hören ein böse geschrey / Die am Meer wonen / sind so erschrocken / das sie nicht ruge haben können. 24Damascus ist verzagt / vnd gibt die flucht / sie zappelt / vnd ist in engsten vnd schmertzen / wie ein fraw in Kindsnöten. 25Wie? Jst sie nu nicht verlassen / die berümbte vnd fröliche Stad? 26Darumb werden jre junge Manschafft auff jrer gassen darnider ligen / vnd alle jre Kriegsleute vntergehen / zur selbigen zeit / spricht der HERR Zebaoth. 27Vnd ich wil die mauren zu Damasco mit fewr anstecken / das es die Pallast BenHadad verzeren sol.


28 wider kedar vnd die königreiche hazor /

welche nebucadnezar der könig zu babel

schlug.

SO spricht der HERR / Wolauff / ziehet herauff in Kedar / vnd verstöret die Kinder gegen morgen. 29Man wird jnen jre Hütten vnd Herde nemen / jre Gezelte / alle Gerete / vnd Camelen werden sie wegfüren / vnd man wird schrecklich vber sie ruffen vmb vnd vmb.

30FLiehet / hebt euch eilends dauon / verkriecht euch tieff / jr Einwoner in Hazor / spricht der HERR /Denn NebucadNezar der König zu Babel / hat etwas im sinn wider euch / vnd meinet euch. 31Wolauff /ziehet herauff wider ein [64b] Volck / das gnug hat /vnd sicher wonet / spricht der HERR / Sie haben weder Thür noch Rigel / vnd wonen alleine. 32Jre Camelen sollen geraubt / vnd die menge jres Viehes genomen werden. Vnd ich wil sie zerstrewen in alle Winde / die in den winckeln wonen / vnd von allen Orten her / wil ich jr vnglück vber sie komen lassen /spricht der HERR / 33Das Hazor sol ein Drachenwonung / vnd ein ewige Wüste werden / das niemand daselbs wone / vnd kein Mensch drinnen hause.


34DJS ist das wort des HERRN / welchs geschach zu Jeremia dem Propheten / wider Elam4 / im anfang des Königreichs Zedekia des königes Juda / vnd sprach / 35So spricht der HERR Zebaoth / Sihe / Jch wil den bogen Elam zubrechen / jre furnemeste gewalt / 36vnd wil die vier Winde aus den vier örtern des Himels / vber sie komen lassen / vnd wil sie in alle dieselbigen winde zerstrewen / Das kein Volck sein sol / dahin nicht vertriebene aus Elam komen werden. 37Vnd ich wil Elam verzagt machen fur jren Feinden / vnd denen / die jnen nach jrem Leben stehen / vnd Vnglück vber sie komen lassen mit meinem grimmigen zorn / spricht der HERR / Vnd wil das Schwert hinder jnen her schicken / bis ich sie auffreibe. 38Meinen Stuel5 wil ich in Elam setzen / vnd wil beide den König vnd die Fürsten daselbs vmbbringen / spricht der HERR. 39Aber in zukünfftiger zeit /wil ich das gefengnis Elam wider wenden spricht der HERR.


1 ist jr Abgott.

2 Der grosse Alexander / der alle Land solte gewinnen.

3 Der Heubtleut vnd Fürsten volck / Denn Hirten heissenhie allenthalben / Fürsten / die da weiden sollen die Frumen / vnd straffen die bösen.

4 Die Perser.

5 Das ist / der grosse Alexander der Elam gewan.


Quelle:
Martin Luther: Die gantze Heilige Schrifft Deudsch. 2 Bände, München 1972.
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