XXXIII.

1WEh aber dir du Verstörer / meinstu du werdest nicht verstöret werden? Vnd du Verechter / meinstu /man werde dich nicht verachten? Wenn du das verstören volendet hast / So wirstu auch verstöret werden /Wenn du des verachtens ein ende gemacht hast / So wird man dich wider verachten.


2HERR sey vns gnedig / Denn auff dich harren wir / Sey jr Arm früe / dazu vnser Heil zur zeit des trübsals. 3Las fliehen die Völcker fur dem grossen getümel / vnd die Oeiden zustrewet werden / wenn du dich erhöhest. 4Da wird man euch auffraffen als ein Raub / wie man die Hewschrecken auffrafft / vnd wie die Kefer zuscheuchet werden / wie man sie vberfelt.

5DEr HERR ist erhaben / denn er wonet in der höhe / Er hat Zion vol gerichts vnd gerechtigkeit gemacht. 6Vnd wird zu deiner zeit glaube sein / vnd herrschafft / heil / weisheit / klugheit / furcht des HERRN / werden sein Schatz sein.


7SJhe / jre Boten1 schreien draussen / vnd die Engel des friedes weinen bitterlich 8(vnd sprechen) Die steige sind wüste / Es gehet niemand mehr auff der strassen. Er helt weder trew noch glauben. Er verwirfft die Stedte / vnd acht der Leute nicht. 9Das Land ligt kleglich vnd jemerlich / Der Libanon2 stehet schendlich zuhawen / Vnd Saron ist wie ein gefilde / vnd Basan vnd Charmel ist öde.

10NV wil ich mich auffmachen / spricht der HERR / Nu wil ich mich erheben / Nu wil ich hoch komen. 11Mit Stroh gehet jr schwanger / Stoppeln geberet jr / Fewr wird euch mit ewrem mut verzeren. 12Denn die Völcker werden zu Kalck verbrand werden / wie man abgehawen dornen mit fewr ansteckt. Psal. 7.


13SO höret nu jr die jr ferne seid / was ich gethan habe / vnd die jr nahe seid / mercket meine stercke. 14Die Sunder zu Zion sind erschrocken / zittern ist die Heuchler ankomen (vnd sprechen) Wer ist vnter vns der bey einem verzerenden fewer wonen müge? Wer ist vnter vns / der bey der ewigen Glut wone.

15WER in gerechtigkeit wandelt / vnd redet was recht ist. Wer vnrecht hasset sampt dem Geitz / vnd seine hende abzeucht / das er nicht Geschencke neme. Wer seine ohren zustopfft / das er nicht Blutschulden höre / vnd seine augen zuhelt / das er nicht arges sehe. 16Der wird in der höhe wonen / vnd Felsen werden seine Feste vnd Schutz sein. Sein Brot wird jm gegeben / sein Wasser hat er gewis. 17Deine augen werden den König sehen in seiner schöne. Du wirst das Land erweitert sehen / 18Das sich dein hertz seer verwundern wird / vnd sagen / Wo sind nu die Schrifftgelerten? Wo sind die Rete? wo sind die Cantzler?19Dazu wirstu das starcke Volck nicht sehen / das volck von tieffer Sprache / die man nicht vernemen kan / vnd von vndeutlicher Zungen / die man nicht verstehen. Psal. 15; 1. Cor. 1.


20SChawe Zion / die stad vnsers Stiffts / Deine augen werden Jerusalem sehen / eine sichere Wonunge / eine Hütte die nicht weggefürt wird / welcher Negel sollen nimermehr ausgezogen / vnd jre Seile keines zurissen werden. 21Denn der HERR wird mechtig daselbst bey vns sein / vnd werden weite Wassergraben sein / das darüber kein Schiff mit rudern faren / noch Galeren da hin schiffen werden. 22Denn der HERR ist vnser Richter / der HERR ist vnser Meister / der HERR ist vnser König / der hilfft vns.

23LAsst sie jre Stricke spannen / sie werden doch nicht halten. Also werden sie auch das Fenlin nicht auff den Mastbaum ausstecken. Denn wird viel köstlichs Raubs ausgeteilet werden / das auch die Lamen rauben werden. 24Vnd kein Einwoner wird sagen /Jch bin schwach / Denn das volck so drinnen wonet /wird vergebung der sunde haben. [19b]


1 Die zu jnen gesand sind / vnd wollen sie doch nicht hören.

2 Libanon / Saron / Basan / Charmel ist hie alles ein ding / nemlich Jerusalem / darumb das es sich aus solchen Bergen vnd Eckern bawet vnd erneeret.


Quelle:
Martin Luther: Die gantze Heilige Schrifft Deudsch. 2 Bände, München 1972.
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