II.

2VND Jona betet zu dem HERRN seinem Gott /im Leibe des Fisches / 3vnd sprach.

JCH rieff zu dem HERRN in meiner Angst / vnd er antwortet mir / Jch schrey aus dem Bauche der Hellen / vnd du höretest meine stim.

4DV warffest mich in die Tieffe mitten im Meer /das die Flut mich vmbgaben / Alle deine wogen vnd wellen giengen vber mich.

5DAs ich gedacht / Jch were von deinen Augen verstossen / Jch würde deinen heiligen Tempel nicht mehr1 sehen.

6WAsser vmbgaben mich / bis an mein Leben /Die Tieffe vmbringete mich Schilff bedeckte mein Heubt.

7JCH sanck hinuntern zu der Berge gründe / Die Erde hatte mich verriegelt ewiglich / Aber du hast mein Leben aus dem Verderben gefürt / HERR mein Gott.

8DA meine Seele bey mir verzagt / Gedacht ich an den HERRN / Vnd mein Gebet kam zu dir / in deinen heiligen Tempel.

9DJe da halten vber dem Nichtigen / Verlassen jre gnade2.

10JCh aber wil mit Danckopffern / Meine Gelübde wil ich bezalen dem HERRN / das er mir geholffen hat.

11VND der HERR sprach zum Fische / Vnd der selb speiet Jona aus ans Land. [137b]


1 Ebraice est quesitiuum, Num uel an uidebo Templum? Hoc debet uerti negatiue. Nec cures hic Ebraistas grammatistas, qui in sensu Scripturae sunt Rabinistae, id est, animal sine intellectu. Ipsi in affectibus propheticis de rebus tam arduis nihil experti sunt, Ideo nec uerba intelligere possunt.

2 Auff Deudsch / Werckheiligen vnd Heuchler verlassen jren Gott vnd Christum / vmb jres nichtigen Gottesdiensts willen.


Quelle:
Martin Luther: Die gantze Heilige Schrifft Deudsch. 2 Bände, München 1972.
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