XXXIX.

1Ein Psalm Dauids / vor zu singen / fur Jeduthun.


2JCh habe mir furgesetzt ich wil mich hüten / Das ich nicht sündige mit meiner Zungen.

Jch wil meinen Mund zeumen1 / Weil ich mus den Gottlosen so fur mir sehen.

3Jch bin verstummet vnd still / vnd schweige der freuden2 / Vnd mus mein Leid in mich fressen. [229b]

4Mein hertz ist entbrant in meinem Leibe / Vnd wenn ich dran gedencke / werde ich entzündet / Jch rede mit meiner zungen.

5Aber HERR lere3 doch mich / das ein Ende mit mir haben mus / Vnd mein Leben ein ziel hat / vnd ich dauon mus. Psal. 90.

6Sihe / meine Tage sind einer hand breit bey dir /Vnd mein Leben ist wie nichts fur dir / Wie gar nichts sind alle Menschen / die doch so sicher leben / Sela.

7Sie gehen da her wie ein Schemen / vnd machen jnen viel vergeblicher vnruge / Sie samlen / vnd wissen nicht wer es kriegen wird.

8NV HERR / wes sol ich mich trösten? Jch hoffe auff dich.

9Errette mich von aller meiner sünde / Vnd las mich nicht den Narren ein spot werden.

10Jch wil schweigen4 vnd meinen mund nicht auffthun / Du wirsts wol machen.

11Wende deine Plage von mir / Denn ich bin verschmacht von der straffe deiner Hand.

12Wenn du einen züchtigest vmb der sünde willen / So wird seine schöne verzeret wie von Motten /Ah wie gar nichts sind doch alle Menschen / Sela. Psalm. 62.

13HOre mein gebet HERR / vnd vernim mein schreien / vnd schweige nicht vber meinen threnen /Denn ich bin beide dein Pilgerim / vnd dein Bürger /wie alle meine Veter. Ebre. 11.

14Las ab von mir / das ich mich erquicke / Ehe denn ich hinfare / vnd nicht mehr hie sey.


1 Das ich nicht murre / weil es mir so vbel / vnd den Bösen so wol gehet.

2 Es ist mir nicht lecherlich.

3 Das ich nicht so sicher lebe / wie die Gottlosen / die kein ander Leben hoffen.

4 Jch wil sie lassen faren vnd nicht murren wider dich.


Quelle:
Martin Luther: Die gantze Heilige Schrifft Deudsch. 2 Bände, München 1972.
Lizenz:
Kategorien: