LVI.

1Ein gülden Kleinot Dauids / von der stummen Tauben1 / vnter den Frembden / Da jn die Philister griffen zu Gath. 1. Reg. 21.


2Gott sey mir gnedig / Denn Menschen wöllen mich versencken / Teglich streiten sie vnd engsten mich.

3Meine Feinde versencken mich teglich / Denn viel streiten2 wider mich stöltziglich.

4Wenn ich mich fürchte / So hoff ich auff dich.

5JCh wil Gottes wort rhümen / Auff Gott wil ich hoffen / vnd mich nicht fürchten / Was solt mir Fleisch thun? Jesa. 12.; Psal. 118.; Ebre. 13.

6Teglich fechten sie meine wort an / All jre gedancken sind / das sie mir vbel thun.

7Sie halten zu hauff vnd lauren / Vnd haben acht auff meine fersen / wie sie meine Seele erhasschen.

8Was sie böses3 thun / das ist schon vergeben /Gott stosse solche Leute on alle gnade hinunter.

9Zele meine Flucht / fasse meine Threnen in deinen Sack / On zweiuel du zelest sie4.

10Denn werden sich meine Feinde müssen zu rück keren / Wenn ich ruffe so werde ich inne / das du mein Gott bist.

11JCh wil rhümen Gottes wort / Jch wil rhümen des HERRN wort.

12Auff Gott hoffe ich / vnd fürcht mich nicht / Was können mir die Menschen thun? Psal. 118.

13JCh hab dir Gott gelobt / Das ich dir dancken wil. [304a]

14Denn du hast meine Seele vom Tode errettet /meine füsse vom gleiten / Das ich wandeln mag fur Gott im Liecht der lebendigen.


1 Dauid muste wie eine Taube stum sein / Das ist / still schweigen / vnd König Saul nicht verklagen vnter den Philistern.

2 Sauls Hofgesinde veriaget mich ins elend vnd mus jmer in der Flucht leben.

3 Was sie thun / das ist Ablas.

4 Du weissest wie viel der ist vnd vergissest sie nicht.


Quelle:
Martin Luther: Die gantze Heilige Schrifft Deudsch. 2 Bände, München 1972.
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