XXVIII.

1AM abend1 aber des Sabbaths / welcher anbricht am morgen des ersten Feiertages der Sabbathen / kam Maria Magdalena / vnd die ander Maria /das Grab zu besehen. 2Vnd sihe / es geschach ein gros Erdbeben. Denn der Engel des HERRN kam vom Himel her ab / trat hin zu / vnd waltzet den Stein von der Thür / vnd satzte sich drauff / 3Vnd seine gestalt war wie der blitz / vnd sein Kleid weis als der schnee. 4Die Hüter aber erschracken fur furcht / vnd wurden als weren sie tod. Mar. 16; Luc. 24;Joh. 20.

5ABer der Engel antwortet / vnd sprach zu den Weibern / Fürchtet euch nicht / Jch weis / das jr Jhesum den gecreutzigten suchet / 6Er ist nicht hie / Er ist aufferstanden / wie er gesagt hat. Kompt her / vnd sehet die stet / da der HErr gelegen hat. 7Vnd gehet eilend hin / vnd saget es seinen Jüngern / das er aufferstanden sey von den Todten / Vnd sihe / Er wird fur euch hin gehen in Galileam / Da werdet jr jn sehen /sihe / ich habs euch gesagt.


8VND sie giengen eilend zum Grabe hin aus mit furcht vnd grosser freude / vnd lieffen / das sie es seinen Jüngern verkündigeten. Vnd da sie giengen seinen Jüngern zu verkündigen / 9Sihe / da begegnet jnen Jhesus / vnd sprach / Seid gegrüsset. Vnd sie tratten zu jm / vnd griffen an seine Füsse / vnd fielen fur jm nider. 10Da sprach Jhesus zu jnen / Fürchtet euch nicht / gehet hin / vnd verkündiget es meinen Brüdern / Da sie gehen in Galileam / daselbs werden sie mich sehen.


11DA sie aber hin giengen / Sihe / da kamen etliche von den Hütern in die Stad / vnd verkündigeten den Hohenpriestern / alles was geschehen war. 12Vnd sie kamen zusamen mit den Eltesten / vnd hielten einen Rat / vnd gaben den Kriegsknechten Gelds gnug / 13vnd sprachen / Saget / seine Jünger kamen des nachts / vnd stolen jn / die weil wir schlieffen. 14Vnd wo es würde auskomen bey dem Landpfleger /wöllen wir jn stillen / vnd schaffen das jr sicher seid. 15Vnd sie namen das Geld / vnd theten wie sie geleret waren. Solchs ist eine gemeine rede worden bey den Jüden / bis auff den heutigen tag.


16ABer die eilff Jünger giengen in Galilea / auff einen Berg / da hin Jhesus jnen bescheiden hatte. 17Vnd da sie jn sahen / fielen sie fur jm nider / Etliche aber zweiuelten. 18Vnd Jhesus trat zu jnen / redet mit jnen / vnd sprach Mir ist gegeben alle Gewalt im Himel vnd Erden. 19Darumb gehet hin / vnd leret alle Völcker / vnd teuffet sie / im Namen des Vaters /vnd des Sons / vnd des heiligen Geists / 20Vnd leret sie halten alles was ich euch befolhen habe. Vnd sihe / Jch bin bey euch alle tage / bis an der Welt ende. [264a]


1 Die Schrifft fehet den tag an / am vergangen abend vnd des selben abends ende / ist der morgen hernach. Also spricht hie S. Mattheus / Christus sey am morgen aufferstanden / der des abends ende / vnd anbruch des ersten Feiertages war. Denn sie zeleten die sechs tage nach dem hohen Osterfeste alle heilig / vnd fiengen an / am nehesten nach dem hohen Osterfeste.

Quelle:
Martin Luther: Die gantze Heilige Schrifft Deudsch. 2 Bände, München 1972.
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