IIII.

1DA ward Jhesus vom Geist in die Wüsten gefürt /Auff das er von dem Teuffel versucht würde. 2Vnd da er vierzig tag vnd vierzig nacht gefastet hatte / hungert jn. 3Vnd der Versucher trat zu jm / vnd sprach /Bistu Gottes son / so sprich / das diese stein brot werden. 4Vnd er antwortet / vnd sprach / Es stehet geschrieben / Der Mensch lebet nicht vom Brot alleine / Sondern von einem jglichen wort / das durch den mund Gottes gehet. Marc. 1; Luc. 4; Deut. 8.

5DA füret jn der Teufel mit sich / in die heilige Stad / vnd stellet jn auff die zinnen des Tempels / 6vnd sprach zu jm / Bistu Gottes son / so las dich hinab / Denn es stehet geschrieben / Er wird seinen Engeln vber dir befelh thun / vnd sie werden dich auff den henden tragen / Auff das du deinen fuss nicht an einen stein stössest. 7Da sprach Jhesus zu jm / Widerumb stehet auch geschrieben / Du solt Gott deinen HERRN nicht versuchen. Psal. 91; Deut. 6.

8WJderumb füret jn der Teufel mit sich / auff einen seer hohen Berg / vnd zeiget jm alle Reich der Welt /vnd jre Herrligkeit / 9Vnd sprach zum jm / Das alles wil ich dir geben / So du niderfellest / vnd mich anbetest. 10Da sprach Jhesus zu jm / Heb dich weg von mir Satan / Denn es stehet geschrieben / Du solt anbeten Gott deinen HERRN / vnd jm allein dienen. 11Da verlies jn der Teufel / Vnd sihe / da tratten die Engel zu jm vnd dieneten jm. Deut. 6.


12DA nu Jhesus höret / Das Johannes vberantwortet war / zoch er in das Galileischeland / 13vnd verlies die stad Nazareth / kam vnd wonete zu Capernaum / die da ligt am Meer / an der grentze Zabulon vnd Nephthalim / 14Auff das erfüllet würde / das da gesagt ist durch den Propheten Jsaiam / der da spricht / 15Das land Zabulon / vnd das land Nephthalim / am wege des meers / jenseid des Jordans / vnd die heidnisch Galilea. 16Das Volck das im finsternis sass /hat ein grosses Liecht gesehen / vnd die da sassen /am ort vnd schatten des tods / den ist ein Liecht auffgangen. 17Von der zeit an / fieng Jhesus zu predigen /vnd sagen / Thut busse / Das Himelreich ist nahe her bey komen. [247a] Luc. 4; Johan. 2; Jsai. 9.


18ALS nu Jhesus an dem Galileischen meer gieng /sahe er zween Brüdere / Simon / der da heisst Petrus /vnd Andrean seinen bruder / die worffen jre netze ins meer / denn sie waren Fischer / 19Vnd er sprach zu jnen / Folget mir nach / Jch wil euch zu menschen Fischer machen. 20Bald verliessen sie jre netze / vnd folgeten jm nach. 21Vnd da er von dannen furbas gieng / sahe er zween andere Brüder / Jacobum den son Zebedei / vnd Johannen seinen bruder / im schiff mit jrem vater Zebedeo / das sie jre netze flickten /Vnd er rieff jnen. 22Bald verliessen sie das schiff vnd jren Vater / vnd folgeten jm nach. Luc. 5.


23VND Jhesus gieng vmb her im gantzen Galileischenlande / lerete in jren Schulen / vnd prediget das Euangelium von dem Reich / vnd heilet allerley Seuche vnd Kranckheit im volck. 24Vnd sein gerucht erschal in das gantz Syrienland. Vnd sie brachten zu jm allerley Krancken mit mancherley seuchen vnd qual behafft / die Besessenen / die Monsüchtigen vnd die Gichtbrüchigen / Vnd er machte sie alle gesund. 25Vnd es folgete jm nach viel Volcks aus Galilea /aus den zehen Stedten / von Jerusalem / aus dem Jüdischenlande / vnd von jenseid des Jordans. Luc. 6.


Quelle:
Martin Luther: Die gantze Heilige Schrifft Deudsch. 2 Bände, München 1972.
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