XVI.

Sieben Engel gießen die Schalen des göttlichen Zorns aus. Vorne rechts: Auf dem Stuhl das Tier (mit der dreifachen Papstkrone), aus dessen Mund Frösche hervorkommen. Hagel (Apk. 16,1-21).
Sieben Engel gießen die Schalen des göttlichen Zorns aus. Vorne rechts: Auf dem Stuhl das Tier (mit der dreifachen Papstkrone), aus dessen Mund Frösche hervorkommen. Hagel (Apk. 16,1-21).

1VND ich höret eine grosse stimme aus dem Tempel / die sprach zu den sieben Engeln / Gehet hin /vnd giesset aus die Schalen des zorns Gottes auff die Erden.


2VND der Erste gieng hin / vnd gos seine Schale aus auff die Erde / Vnd es ward ein böse vnd arg Drüse an den Menschen / die das Malzeichen des Thiers hatten / vnd die sein Bilde anbeteten.


3VND der ander Engel gos aus seine Schale ins Meer / Vnd es ward Blut als eines Todten / vnd alle lebendige Seele starb in dem Meer.


4VND der dritte Engel gos aus seine Schale in die Wasserströme / vnd in die Wasserbrünnen / vnd es ward Blut. 5Vnd ich höret den Engel sagen / HERR /du bist gerecht / der da ist / vnd der da war / vnd heilig / das du solches geurteilet hast. 6Denn sie haben das blut der Heiligen vnd der Propheten vergossen /vnd Blut hastu jnen zu trincken gegeben / denn sie sinds werd. 7Vnd ich höret einen andern Engel aus dem Altar sagen / Ja / HERR allmechtiger Gott /deine gerichte sind warhafftig vnd gerecht.


8VND der vierde Engel gos aus seine Schale in die Sonne / vnd ward jm gegeben / den Menschen heis zu machen mit fewr. 9Vnd den Menschen ward heis fur grosser hitze / vnd lesterten den namen Gottes / der macht hat vber diese Plagen / vnd thaten nicht Busse /jm die Ehre zu geben.


10VND der fünffte Engel gos aus seine Schale /auff den stuel des Thiers / Vnd sein Reich ward verfinstert / vnd sie zu bissen jre zungen fur schmertzen [407b] 11vnd lesterten Gott im Himel fur jrem schmertzen / vnd fur jren Drüsen / vnd theten nicht Busse fur jre werck.


12VND der sechste Engel gos aus seine Schale auff den grossen wasserstrom Euphrates / Vnd das wasser vertrocknet / auff das bereitet würde der weg den Königen von auffgang der Sonnen. 13Vnd ich sahe aus dem munde des Drachens / vnd aus dem munde des Thiers / vnd aus dem munde des falschen Propheten / drey vnreine Geister gehen / gleich den Fröschen1. 14Vnd sind geister der Teufel / die thun Zeichen / vnd gehen aus zu den Königen auff Erden /vnd auff den gantzen Kreis der welt / sie zu versamlen in den Streit / auff jenen grossen tag Gottes des allmechtigen. 15Sihe / ich kome / als ein Dieb / Selig ist der da wachet / vnd helt seine Kleider / das er nicht blos wandele / vnd man nicht seine schande sehe. 16Vnd er hat sie versamlet an einen Ort / der da heisst auff Ebreisch Harmagedon2.


17VND der siebend Engel gos aus seine Schale in die Lufft / Vnd es gieng aus eine stim vom Himel aus dem Stuel / die sprach / Es ist geschehen. 18Vnd es wurden Stimme / vnd Donner / vnd Blitzen / vnd ward eine grosse Erdbebung / das solche nicht gewesen ist / sint der zeit Menschen auff Erden gewesen sind / solche Erdbebung also gros. 19Vnd aus der grossen Stad wurden drey teil / vnd die Stedte der Heiden fielen. Vnd Babylon der grossen ward gedacht fur Gott / jr zu geben den Kelch des weins von seinem grimmigen zorn. 20Vnd alle Jnsulen entflohen / vnd keine Berge wurden funden. 21Vnd ein grosser Hagel / als ein Centner / fiel vom Himel auff die Men schen / vnd die Menschen lesterten Gott vber der Plage des hagels / Denn seine plage ist seer gros.


1 Die Frösche sind die Plauderer / so itzt den Fürsten heuchlen / vnd wider das Euangelium geken / vnd doch nichts ausrichten etc.

2 Auff deudsch verdampte Krieger / verfluchte rüstung / oder unglückselige Kriegsleute / ab Herem et Gad.


Quelle:
Martin Luther: Die gantze Heilige Schrifft Deudsch. 2 Bände, München 1972.
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