XXI.

Das neue Jerusalem, das von einem hohen Berg aus ein Engel Johannes zeigt (Apk. 21,9-27).
Das neue Jerusalem, das von einem hohen Berg aus ein Engel Johannes zeigt (Apk. 21,9-27).

1VND ich sahe einen newen Himel / vnd eine newe Erden / Denn der erste Himel vnd die Erste Erden vergieng / vnd das Meer ist nicht mehr. 2Vnd ich Johannes sahe die heilige Stad / das newe Jerusalem / von Gott aus dem Himel her ab faren / zubereit /als eine [411a] geschmückte Braut jrem Man. 3Vnd höret eine grosse stim von dem Stuel / die sprach /Sihe da / eine hütte Gottes bey den Menschen / vnd er wird bey jnen wonen / vnd sie werden sein Volck sein / vnd er selb Gott mit jnen / wird jr Gott sein. 4Vnd Gott wird abwisschen alle threnen von jren augen / vnd der Tod wird nicht mehr sein / noch leid /noch geschrey / noch schmertzen wird mehr sein /Denn das erste ist vergangen. 5Vnd der auff dem Stuel sass / sprach / Sihe / Jch machs alles new. Vnd er spricht zu mir / Schreibe / denn diese wort sind warhafftig vnd gewis.

6VND er sprach zu mir / Es ist geschehen. Jch bin das A vnd das O / der anfang vnd das ende. Jch wil dem Durstigen geben von dem Brun des lebendigen Wassers vmb sonst. 7Wer vberwindet / der wirds alles ererben / vnd ich werde sein Gott sein / vnd er wird mein Son sein. 8Den verzagten aber / vnd vngleubigen / vnd greulichen / vnd Todschlegern / vnd Hurern / vnd Zeuberern / vnd Abgöttischen / vnd allen Lügenern / der teil wird sein in dem Pful / der mit fewr vnd schwefel brennet / welches ist der ander Tod.


9VND es kam zu mir einer von den sieben Engeln /welche die sieben Schalen vol hatten der letzten sieben Plagen / vnd redet mit mir / vnd sprach / Kom /ich wil dir das Weib zeigen / die Braut des Lambs. 10Vnd füret mich hin im geist auff einen grossen vnd hohen Berg / vnd zeiget mir die grosse Stad / das heilige Jerusalem / hernider faren aus dem Himel von Gott / 11vnd hatte die herrligkeit Gottes / vnd jr Liecht war gleich dem alleredlesten Stein / einem hellen Jaspis. 12Vnd hatte grosse vnd hohe Mauren /vnd hatte zwelff Thor / vnd auff den thoren zwelff Engele / vnd namen geschrieben / welche sind die zwelff Geschlechte der kinder Jsrael. 13Vom Morgen drey thor / von Mitternacht drey thor / vom Mittag drey thor / vom Abend drey thor. 14Vnd die maur der Stad hatte zwelff Gründe / vnd in den selbigen die Namen der zwelff Apostel des Lambs.

15VND der mit mir redet / hatte ein gülden Rhor /das er die Stad messen solt / vnd jre Thor vnd Mauren. 16Vnd die Stad ligt vierecket / Vnd jre lenge ist so gros als die breite. Vnd er mas die Stad mit dem Rhor / auff zwelff tausent Feldwegs / Die lenge vnd die breite / vnd die höhe der Stad sind gleich. 17Vnd er mas jre Mauren / hundert vnd vier vnd vierzig Ellen1 / nach der mas eines Menschen / die der Engel hat. 18Vnd der Baw jrer mauren / war von Jaspis /vnd die Stad von lauterm Golde / gleich dem reinem Glase. 19Vnd die Gründe der mauren vnd der Stad waren geschmücket mit allerley Eddel gesteine. Der erste Grund war ein Jaspis / der ander war ein Saphir / der dritte ein Calcedonier / der vierde ein Smaragd / 20der fünffte ein Sardonich / der sechste ein Sardis / der siebend ein Chrysolit / der achte ein Beril / der neunde ein Topasier / der zehend ein Chrysopras / der eilffte ein Hyacinth / der zwelffte ein Ametist.

21VND die zwelff Thor waren zwelff Perlen / vnd ein jglich thor war von einer Perlen / vnd die Gassen der Stad waren lauter Gold / als ein durchscheinend Glas. 22Vnd ich sahe keinen Tempel darinnen / Denn der HERR der allmechtige Gott ist jr Tempel / vnd das Lamb. 23Vnd die Stad darff keiner Sonnen noch des Monden / das sie jr scheine / Denn die herrligkeit Gottes erleuchtet sie / vnd jre Leuchte ist das Lamb. 24Vnd die Heiden / die da selig werden / wandeln in dem selbigen Liecht / vnd die Könige auff Erden werden jre Herrligkeit in die selbigen bringen. 25Vnd jre thor werden nicht verschlossen des tages / denn da wird keine Nacht sein. 26/ 27Vnd wird nicht hin ein gehen jrgend ein Gemeines / vnd das da grewel thut vnd lügen / Sondern die geschrieben sind in dem lebendigen Buch des Lambs. [411b]


1 Das ist die dicke der mauern.


Quelle:
Martin Luther: Die gantze Heilige Schrifft Deudsch. 2 Bände, München 1972.
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