171. Der umgehende Förster.

[111] In einem Walde zwischen Neustadt und Allendorf soll ein Förster umgehen, der seiner Zeit manchen Unschuldigen als Holzdieb oder Frevler angegeben hat und deshalb keine Ruhe im Grabe fand. Arme Leute, die Nachts in den Wald gingen und sich Holz fällten, sahen ihn immer hinter dem nächsten Baume stehen. Er sah ihnen traurig zu, sprach aber kein Wort und ließ sie ungehindert ziehen.

Mündlich.

Quelle:
Karl Lyncker: Deutsche Sagen und Sitten in hessischen Gauen. Kassel 1854, S. CXI111-CXII112.
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