199. Klostergänge.

[128] Der Sage nach befand sich ehemals auf dem Heiligenberge bei Felsberg ein Mönchskloster; unter demselben lag das Augustiner-Nonnenkloster Eppenberg, welches nachmals von Carthäuser Mönchen bezogen wurde. Beide standen durch unterirdische Gänge, die noch jetzt vorhanden sein sollen, mit einander in Verbindung. Mönche und Nonnen kamen heimlich zusammen und die mehr und mehr um sich greifende Sittenlosigkeit führte endlich den Verfall beider Klöster herbei. Auch von den Benedictinern in Breitenau wird erzählt, daß sie sich einen unterirdischen Gang bis zum Eppenberge hätten bauen lassen und daß die Bauleute, als er vollendet gewesen, von ihnen ermordet worden seien, damit die Sache nicht verrathen würde.

Mündlich.

Quelle:
Karl Lyncker: Deutsche Sagen und Sitten in hessischen Gauen. Kassel 1854, S. CXXVIII128.
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