26. Der Teufel.

[20] Wie überall in der christlichen Welt ist auch in Hessen der Teufel wohlbekannt, aber es ist meist ein dummer, ungeschlachter Teufel, der sich nicht selten von den Menschen überlisten ließ und dem oft unvorhergesehene Zufälligkeiten seine Pläne vereitelten. Das gab denn dem Volke Stoff zu den wunderlichsten Erzählungen und machte, daß des Teufels Name an mancherlei Oertlichkeiten hängen blieb, von denen die Leute indessen wenig mehr noch zu erzählen wissen, als daß es da nicht recht geheuer sei.

Teufelsäcker liegen bei Felsberg;

Teufelsland bei Wenigenhasungen;

Teufelswiesen bei Breuna, Rhöda, Wilhelmshausen, Wolfshausen, Geislitz und bei Sooden;

Teufelsstück bei Rhöda;

Teufelsbruch, Teufelshohlsbruch und Teufelsumkehr bei Volkmarsen;

Teufelshohl bei Großseelheim;

Diebelrain und Diebelsatteln bei Breitenbach in Oberhessen;

Teufelsberge bei Sandershausen, Rotenburg, bei Lohra in Oberhessen und bei Klesberg am Vogelsberg;

Diebelsburg bei Dinkelrode;

Teufelsföhr bei Udenhausen im Reinhardswalde;

Teufelsholz bei Dorf Geismar;

Teufelsloh bei Niederelsungen;

Deukersloh bei Rodenhausen;

Teufelsstrauch bei Unterhausen in Oberhessen;

Teufelskaute bei Iba und bei Amönau;

Teufelskammer bei Wolfhagen;

Teufelsküche bei Sielen;

Teufelslöcher auf'm Weißner und bei Wüstefeld;[21]

Teufelskopf bei Rüdigheim und bei Ebsdorf;

Teufelswand bei der Milseburg im Rhöngebirge;

Teufelsmühle bei Kerbersdorf im Huttenschen Grunde;

Teufelskeller bei Frankenberg und bei Niederklein;

Teufelspfad bei Ulfen;

Teufelsthal bei Völkershausen an der Werra;

Teufelsgrund bei Ober- und Untersotzbach;

Teufelsgraben bei Rauschenberg, Betziesdorf, Röddenau, Mardorf und Bottendorf in Oberhessen, bei Grebenstein und bei Weiterode;

Taubelsgraben bei Eschwege;

Teufelsborn bei Schwarzenborn und bei Burghasungen;

Diebelsbrunnen bei Jestädt;

Teufelsbach im Oberellenbacher Forste;

Teufelskanzel am Bilstein bei Friedigerode und bei Allendorf an der Werra.

Von der Teufelskanzel bei Allendorf, einem hoch über der Werra gelegenen Felsenaltane, erzählt man noch, daß der Teufel einmal darauf gestanden und vor dem versammelten Volke gepredigt habe, bis er durch den Priester, welcher ihm das geweihte Kreuz vorgehalten, verscheucht worden sei.

Mündlich.

Quelle:
Karl Lyncker: Deutsche Sagen und Sitten in hessischen Gauen. Kassel 1854, S. XX20-XXII22.
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