266. Des Bonifazius Fußtritt.

[189] Der merkwürdigste Punkt des Burgwaldes ist gewiß der hohe und ehrwürdige Christenberg, von welchem uns die Alten mancherlei Ueberlieferungen und Sagen aufbehalten haben. Ein heidnischer, dem Castor geweihter Tempel soll oben gestanden haben, welcher von Karl Martell zerstört und mit Winfrids Hülfe in eine christliche Kirche umgewandelt worden sein soll. Jetzt steht ein kleines Kirchlein droben, zu dem, der Sage nach, vor vielen Jahren starke Wallfahrten geschahen. Zweihundert Schritte davon weisen die Leute noch einen Fußtritt im Steine, der von Bonifazius herrühren soll, als er einmal in heiligem Eifer den Boden stampfte.

Justi, Denkw. II. 1 u. V, 295.

Quelle:
Karl Lyncker: Deutsche Sagen und Sitten in hessischen Gauen. Kassel 1854, S. CLXXXIX189-CXC190.
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