39. Die Hünen von Hohenrode und Deckbergen.

[30] Gegenüber der Hünenburg bei Hohenrode liegt bei dem Dorfe Deckbergen auch ein Hünenbrink, wo ein anderer Hüne haus'te. Die beiden backten gemeinschaftlich ihr Brod. Als nun einmal der Deckberger Hüne sich hinter dem Ohr kratzte, meinte der Hohenroder, jener kratze den Backtrog aus und rief ihm zu: »ek kome gliek!« Der Hohenroder Hüne war aber blind, darum rief ihm der Deckberger zu, als er an die Weser kam: »thu' einen weiten Schritt!« und der Hohenroder machte einen großen Schritt über den Strom.

Mündlich.

Quelle:
Karl Lyncker: Deutsche Sagen und Sitten in hessischen Gauen. Kassel 1854, S. XXX30-XXXI31.
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